In dieser Arbeit soll die Bedeutsamkeit des Analogieschlusses (qiyäs) in der islamischen Jurisprudenz untersucht werden. Zuerst wird auf die Fragestellung eingegangen, wie sich der der Analogieschluss (qiyäs) erkennen lässt, welche Elemente und Bedingungen dieser es gibt. Dann wird die Beweiskraft des Analogieschlusses (qiyäs) thematisiert, wobei die Argumente der Befürworter des Analogieschlusses (qiyäs) gegenüber denen der Ablehner umfassend dargestellt werden. Darauffolgend soll sich mit den Wege auseinandergesetzt werden, anhand derer der analoge Fall aus dem Grundfall erschlossen werden kann. Um die Funktionsweise des Analogieschlusses praktisch zu veranschaulichen, wird zum Schluss basierend auf der vorangegangenen Analyse am Fallbeispiel des „Drogenverbots“, dessen Urteil weder im Koran, noch in der Prophetentradition (sunna), oder im Konsens zu finden ist, analog zum "Alkoholverbot" vorgestellt.
Für meine Erarbeitungen werde ich mich primär auf Fabr ad-Dfn ar-Razfs (ca. 1149-1210) Werk al-Ma(l$ül fz u$ül al-fiqh beziehen, da dieses Werk einerseits wichtigste Erklärungen und wertvolle Erweiterungen zu vier Werke2 umfasst, welche die sämtliche Fragestellungen des 'ilm u$ül al-fiqh behandeln und andererseits sich als Quelle dieser Wissenschaftsdisziplin etablierte. Desweitern ist es kaum möglich, in der deutschsprachigen Literatur angemessene Quellen zum vorliegenden Thema zu finden, auch anderssprachige Sekundärliteratur entnimmt ihre Informationen aus den klassischen arabischen Quellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Elemente des qiyās und ihre Bedingungen nach ar-Rāzīs Maḥṣūl
- Die Definition des qiyās
- Die Elemente des qiyās und ihre Bedingungen
- Die Wurzel (al-aşl)
- Das Urteil der Wurzel (hukm al-asl)
- Der Zweig (al-far')
- Der Grund (al-'illa)
- Die Legitimität und die Beweiskraft (ḥuğğiyyat) des qiyās nach ar-Rāzīs Maḥṣūl
- Die Belege der Befürworter des qiyās
- Belege aus dem Koran
- Belege aus der Prophetentradition (sunna)
- Belege aus dem Konsens (iğmā)
- Die Belege der Ablehner des qiyās
- Die Belege der Befürworter des qiyās
- Die Wege zur Grunderkennung (masālik al- ‘illa) nach ar-Rāzīs Maḥṣūl
- Die Ersichtlichkeit des Textes (dalālat an-nass)
- Expliziter, definitiver Hinweis des Textes (dalāla zāhira qāṭi‘a)
- Expliziter, wahrscheinlicher Hinweis (dalāla zāhira muḥtamala)
- Der Hinweis/ die Andeutung (al-išāra /al-īmā')
- Die Angemessenheit (al-munāsaba)
- Sorgfältige Durchsicht/Korrektur (tanqīḥ al-manāṭ)
- Die Ersichtlichkeit des Textes (dalālat an-nass)
- Praktische Anwendung des qiyās auf das Fallbespiel „Drogenkonsum“ nach ar-Rāzīs Maḥṣūl
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des Analogieschlusses (qiyās) in der islamischen Rechtshermeneutik (uṣūl al-fiqh) anhand des Werkes al-Maḥṣūl fi uṣūl al-fiqh von Faḥr ad-Dīn ar-Rāzī. Die Arbeit analysiert die Elemente und Bedingungen des qiyās, die Beweiskraft dieser Methode und die Wege, um den analogen Fall aus dem Grundfall zu erschließen.
- Die Definition und die Elemente des qiyās
- Die Legitimität und Beweiskraft des qiyās
- Die Wege zur Grunderkennung (masālik al- ‘illa)
- Praktische Anwendung des qiyās anhand des Fallbeispiels „Drogenkonsum“
- Der Beitrag von Faḥr ad-Dīn ar-Rāzī zur islamischen Rechtshermeneutik.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Hintergrund und die Relevanz des Analogieschlusses (qiyās) in der islamischen Rechtshermeneutik. Sie stellt die historischen Entwicklungen und die Rolle von qiyās als Methode zur Rechtsfindung dar.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den Elementen und Bedingungen des qiyās nach ar-Rāzīs Maḥṣūl. Es werden die Definition des qiyās und die einzelnen Elemente wie Wurzel (al-aşl), Urteil der Wurzel (hukm al-asl), Zweig (al-far') und Grund (al-'illa) analysiert.
Im dritten Kapitel wird die Legitimität und die Beweiskraft (ḥuğğiyyat) des qiyās nach ar-Rāzīs Maḥṣūl untersucht. Die Argumente der Befürworter des qiyās und die Einwände der Gegner werden umfassend dargestellt.
Das vierte Kapitel widmet sich den Wegen zur Grunderkennung (masālik al- ‘illa), die ar-Rāzī in seinem Werk al-Maḥṣūl beschreibt. Es werden verschiedene Methoden analysiert, die es ermöglichen, den analogen Fall aus dem Grundfall zu erschließen.
Das fünfte Kapitel zeigt anhand des Fallbeispiels des „Drogenkonsums“, wie ar-Rāzīs Methode des qiyās auf konkrete Rechtsfragen angewendet werden kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Analyse des Analogieschlusses (qiyās) in der islamischen Rechtshermeneutik (uṣūl al-fiqh), insbesondere mit Bezug auf Faḥr ad-Dīn ar-Rāzīs Werk al-Maḥṣūl fi uṣūl al-fiqh. Die Arbeit untersucht die Elemente und Bedingungen des qiyās, die Beweiskraft dieser Methode und die Wege, um den analogen Fall aus dem Grundfall zu erschließen. Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie die Definition des qiyās, die Wurzel (al-aşl), das Urteil der Wurzel (hukm al-asl), der Zweig (al-far'), der Grund (al-'illa), die Ersichtlichkeit des Textes (dalālat an-nass), die Andeutung (al-išāra /al-īmā'), die Angemessenheit (al-munāsaba), Sorgfältige Durchsicht/Korrektur (tanqīḥ al-manāṭ) und die praktische Anwendung des qiyās anhand des Fallbeispiels „Drogenkonsum“.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Die Bedeutung von "qiyās" in der islamischen Rechtshermeneutik (uṣūl al-fiqh) nach ar-Rāzī, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1180735