Die ersten Versuche, die im Zusammenhang mit der Erforschung von Lernprozessen realisiert wurden und die daraus resultierenden Erkenntnisse und Gedanken, wurden vornehmlich mit Tieren vorgenommen. Klassische Beispiele sind die Versuche Pawlows über Reflexe und deren Abhängigkeit von Reizen, die er überwiegend an Hunden vornahm und die Versuche Skinners, der seine Untersuchungen an Vögeln und Ratten durchführte.
Diese Arbeiten sind nicht nur Ursprung und Ursache der weiteren Forschung, sondern die damals gewonnenen Erkenntnisse bieten auch heute noch Erklärungshilfen für auftretende Phänomene. Im ersten Teil der Hausarbeit sollen deshalb einige dieser Theorien in einem Überblick dargestellt werden.
Darüber hinausgehend wird aber auch ein ausgewählter neuer Themenbereich und Erkenntnisse der Lernforschung präsentiert. Diese beziehen sich - im Gegensatz zu den vorangehenden Theorien - vor allem auf die biologischen Voraussetzungen des Lernens und widmen ihr Hauptinteresse dem Zusammenspiel der wahrgenommenen Umweltprozesse und ihrer Verarbeitung im Gehirn.
Die neuere Lernforschung bietet also weitergehende Informationen und ist bestrebt, den individuellen Lernprozess zu erklären. Als angehende Lehrer ist diese Thema für uns natürlich von zentraler Bedeutung, da durch Kenntnis dieser Theorien eventuell ein besserer Lernerfolg erzielt werden kann - was das Ziel eines jeden Lehrers sein sollte.
Die Zielsetzung dieser Hausarbeit besteht zum einen in einer Definition, was unter Lernen verstanden werden kann, denn die Definitionsvorschläge der verschiedenen Wissenschaftler variieren je nachdem, ob ihre Untersuchungen im Rahmen biologischer, pädagogischer, psychologischer oder sonstiger Problemstellungen gemacht werden. Lernen hängt von vielen Faktoren ab, von denen der "eigentliche" Lernprozess nicht klar abgegrenzt werden kann, sondern mit denen er in einer sich wechselseitig beeinflussenden Beziehung steht.
Dargestellt werden soll so zunächst eine Definition des Begriffes und ihrer Anwendung in verschiedenen Bereichen. Darüberhinausgehend beabsichtigen wir die Darstellung der Ursachen, Voraussetzungen und Charakteristika von Lernprozessen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 WAS HEIßT LERNEN? - EINORDNUNG VON LERNTHEORIEN
- 2.1 Das klassische Konditionieren (Pawlow)
- 2.1.1 Erweiterungen
- 2.2 Operantes Lernen (Skinner)
- 2.2.1 Erweiterungen
- 2.3 Generalisierung (Transfer) und Diskriminationslernen
- 2.4 Lernen am Modell (Bandura)
- 2.5 Kognitives Lernen
- 2.6 Entdeckendes Lernen
- 2.7 Problemlösen
- 2.7.1 Was ist ein Problem?
- 2.8 Soziales Lernen
- 2.8.1 Soziales Lernen in der Schule
- 2.9 Fazit
- 3 Aufbau und Struktur des Gehirns
- 3.1 Die Bildung der Grundmuster - Entstehung von Lerntypen
- 3.2 Stoffliche Grundlagen des Lernens - Geist braucht Materie
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit verfolgt das Ziel, den Lernbegriff aus biologischer und psychologischer Perspektive zu analysieren und verschiedene Lerntheorien zu vergleichen. Sie untersucht die Definition von Lernen, die verschiedenen Faktoren, die den Lernprozess beeinflussen, und die Voraussetzungen und Charakteristika von Lernprozessen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den biologischen Grundlagen des Lernens und der Verarbeitung von Umweltreizen im Gehirn.
- Definition und Abgrenzung des Lernbegriffs
- Vergleich verschiedener Lerntheorien (klassisches und operantes Konditionieren, Lernen am Modell, kognitives Lernen)
- Biologische Grundlagen des Lernens und die Rolle des Gehirns
- Analyse von Lernprozessen und ihren Einflussfaktoren
- Bedeutung der Lernforschung für die Pädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Ursprung der Lernforschung mit den Experimenten von Pawlow und Skinner und betont die anhaltende Relevanz ihrer Erkenntnisse. Sie hebt die Bedeutung des Verständnisses von Lernprozessen für angehende Lehrer hervor und skizziert die Zielsetzung der Arbeit: die Definition von Lernen, die Darstellung verschiedener Lerntheorien und die Untersuchung der biologischen Grundlagen des Lernprozesses.
2 WAS HEIßT LERNEN? - EINORDNUNG VON LERNTHEORIEN: Dieses Kapitel beginnt mit einer Definition von Lernen nach Bower/Hilgard (1983, 31), die Veränderungen im Verhalten oder Verhaltenspotential aufgrund wiederholter Erfahrungen betont. Es werden die Schlüsselbegriffe „Veränderung“ und „Erfahrung“ im Kontext von Lernen hervorgehoben und die Unterschiede verschiedener Lerntheorien im Verständnis von Erfahrung und Veränderung erläutert. Das Kapitel betont die verschiedenen Perspektiven auf den Menschen (z.B. als Reiz-Reaktions-Verknüpfungscomputer oder sensibler Auswerter von Verhalten), die den unterschiedlichen Lerntheorien zugrunde liegen.
Schlüsselwörter
Lernen, Lerntheorien, klassisches Konditionieren, operantes Konditionieren, Lernen am Modell, kognitives Lernen, biologische Grundlagen des Lernens, Gehirn, Verhalten, Verhaltenspotential, Erfahrung, Pädagogik, Erziehungswissenschaft.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: "Unbekannter Titel der Hausarbeit"
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit analysiert den Lernbegriff aus biologischer und psychologischer Sicht und vergleicht verschiedene Lerntheorien. Sie untersucht die Definition von Lernen, Einflussfaktoren auf Lernprozesse, die biologischen Grundlagen des Lernens und die Rolle des Gehirns. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Bedeutung der Lernforschung für die Pädagogik.
Welche Lerntheorien werden behandelt?
Die Hausarbeit behandelt das klassische Konditionieren (Pawlow), das operante Konditionieren (Skinner), das Lernen am Modell (Bandura) und das kognitive Lernen. Es wird auf die Unterschiede in ihren Perspektiven auf den Menschen und ihrem Verständnis von Erfahrung und Verhaltensveränderung eingegangen.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Lerntheorien (mit Unterkapiteln zu den einzelnen Theorien und Erweiterungen, Generalisierung, Diskriminationslernen, entdeckendem Lernen, Problemlösen und sozialem Lernen), ein Kapitel zum Aufbau und der Struktur des Gehirns (inklusive der Entstehung von Lerntypen und stofflichen Grundlagen des Lernens) und ein Fazit.
Welche Schlüsselbegriffe werden in der Arbeit behandelt?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Lernen, Lerntheorien, klassisches und operantes Konditionieren, Lernen am Modell, kognitives Lernen, biologische Grundlagen des Lernens, Gehirn, Verhalten, Verhaltenspotential, Erfahrung, Pädagogik und Erziehungswissenschaft.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den Lernbegriff zu definieren und verschiedene Lerntheorien zu vergleichen. Sie untersucht die Faktoren, die Lernprozesse beeinflussen, und die biologischen Grundlagen des Lernens im Gehirn. Die Bedeutung der Lernforschung für die Pädagogik wird ebenfalls beleuchtet.
Wie wird Lernen in der Arbeit definiert?
Lernen wird (in Anlehnung an Bower/Hilgard 1983, 31) als Veränderung im Verhalten oder Verhaltenspotential aufgrund wiederholter Erfahrungen definiert. Die Arbeit betont die Bedeutung der Begriffe „Veränderung“ und „Erfahrung“ im Kontext des Lernens.
Welche biologischen Aspekte des Lernens werden betrachtet?
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Aufbau und der Struktur des Gehirns und wie diese die Lernprozesse beeinflussen. Es werden die stofflichen Grundlagen des Lernens und die Entstehung von Lerntypen behandelt.
Welche Bedeutung hat die Arbeit für die Pädagogik?
Die Arbeit unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses von Lernprozessen für angehende Lehrer und die Relevanz der Lernforschung für die Pädagogik und Erziehungswissenschaft.
- Quote paper
- Hanno Frey (Author), 1998, Analyse des Lernbegriffs aus biologischer und psychologischer Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11812