In dieser Arbeit wird die Filmproduktion, von den Aufgaben der Mitarbeiter/-innen bis zur Fertigstellung des Filmes näher beleuchtet. Eine Produktion, die für ein breites Publikum entwickelt wird, beansprucht viele Mitarbeiter/-innen mit vielfältigen Aufgaben. In der Arbeit wird ein rund 90-minütiger Film mit mittelständigem Produktionsbudget beispielhaft behandelt.
Inhaltsverzeichnis
1. Filmproduktion - Aufgaben der Mitarbeiter
2. Die Filmproduktion
3. Fertigstellung des Filmes
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
I. Filmproduktion - Aufgaben der Mitarbeiter
Eine Produktion, die für ein breites Publikum entwickelt wird, beansprucht viele Mitarbeiter*innen mit vielfaltigen Aufgaben. Für diese Einsendeaufgabe wird das Beispiel der Filmproduktion verwendet, wobei es sich um einen rund 90-minutigen Film mit mittelständigem Produktionsbudget handeln soll.
Die Leitung des Projektes unterliegt von Anfang bis Ende dem Produktionsmanagement. Die Aufgaben sind eher der organisatorischen als der kreativen Art. Die Hauptaufgabe besteht darin, dass die Produktion im zeitlichen und finanziellen Rahmen beendet wird. Sobald die Produktion genehmigt wurde, wird ein*e Produktionsmanager*in involviert, welche*r die Verfilmung bis hin zur Postproduktion begleitet und sich ebenfalls um das Mieten von Requisiten, Versicherungen und den Zeitplan kümmert.1
Die „Directors Guild of America“ beschreibt folgende Aufgaben für die Produktionsleitung:
- Vorbereiten des Film- und Zeitplanes
- Festlegen des Budgets
- Die Auswahl der Drehorte überwachen und rechtliche Abstimmungen treffen
- Die Vorbereitung der Produktion überwachen
- Die Sicherstellung, dass der Produktionsreport jeden Tag vervollständigt wird
- Organisation von Transport und Unterkünften
- Abmachungen und Vertrage Schließen und beaufsichtigen
- Zusammenarbeit mit den lokalen Autoritäten, bezüglich Standorten und Rechten, sicherstellen2
Unter der Leitung des/der Produktionsmanager*in agiert der/die Produzent*in. Er/Sie initiiert, koordiniert, überwacht und kontrolliert alle kreativen und finanziellen Prozesse, sowie technologische und administrative Aspekte. Damit stellt diese Position die Schnittstelle zwischen der Regie und der Redaktion dar. Der/Die Produzent*in ist für kreative und organisatorische Aufgaben zuständig und verbindet damit beide Bereiche miteinander. Bei der Produktion eines Filmes hat der/die Produzent*in großen Einfluss auf die Auswahl der Besetzung und der Angestellten, sowie auf das Produktionsdesign, Kleidung, Standorte, das Editing und teils auch auf das Skript oder Drehbuch. Oft wurde das Material von der/dem Produzent*in entwickelt und besitzt somit jegliche Rechte an der Produktion. Falls dies nicht der Fall ist, werden die Rechte nachträglich, vor Beginn der Produktion, erworben. Das Projekt wird möglicherweise an ein Studio verkauft, falls dieses nicht in Auftrag gegeben wurde, womit die Finanzierung gesichert werden soll. Der/Die Produzent*in unterschreibt ebenfalls alle Abmachungen und Verträge und vermittelt zwischen der Produktion und dem Studio und ist verantwortlich für die Beendigung des fertigen Projektes.3
Die Grundlage für eine Filmproduktion stellt das Drehbuch dar. Dieses wird von einem/r Autor*in in Abstimmung mit der Redaktion oder des Studios geschrieben. Oft schreibt auch der/die Regisseur*in das Drehbuch.4 Falls es noch keine vollendete Version gibt, kann auch eine Geschichte von einem Studio oder Produzent*in vorgeschlagen oder beauftragt werden. Dabei tauscht sich der/die Autor*in mit der Regie und der Produktionsleitung aus.5
Die Inspiration für ein Drehbuch kann aus Büchern, Theaterstücken, realen Lebensgeschichten, Liedern oder anderen Filmen kommen.6 Das wohl bekannteste Beispiel für eine Filmreihe, die auf Büchern basiert, ist Harry Potter, ursprünglich von J.K. Rowling geschrieben, welche später als achtteilige Filmreihe adaptiert wurde.
Der/Die Autor*in muss viele Aspekte beim Schreiben des Drehbuches beachten. Darunter zählt das richtige Formatieren und alle wichtigen Beschreibungen der Charaktere. Die Formatierung ist bei vielen Drehbuch Programmen, wie bei Final Draft, bereits eingebaut, sodass man sich manuell um wenig kümmern muss.7 Außerdem müssen alle Haupt- und Nebenrollen entsprechend beschrieben werden, wie zum Beispiel ihr Alter, ihren Beruf und sozialen Status und ihr Kleidungsstil.8
Das Drehbuch wird von dem/der Regisseur*in umgesetzt und ist damit für die künstlerischen und dramaturgischen Aspekte verantwortlich. Er oder Ihr unterliegt die kreative Leitung des Projektes und inszeniert die Schauspieler den Vorstellungen entsprechend. Vor Beginn des Drehs bzw. während der Planung der Produktion wird der zeitliche Ablauf des Filmes kalkuliert und jede einzelne Szene wird mit Kamerawinkeln und der genauen Dauer geplant.9 Die Regie sucht außerdem nach Drehorten und stimmt mit den Produktionsleitern die Garderobe, die Sets und die Requisiten ab. Zusammen mit dem/der Komponist*in bespricht der/die Regisseur*in die Musik und zusammen wird eine Auswahl getroffen und später der Soundtrack zusammengestellt. Außerdem begleitet der/die Regisseur*in die Vertonung und des Schnitt des Filmes in der Postproduktion und koordiniert die finale Version. Falls es eine Pressekonferenz für die Vermarktung des Filmes gibt, wird oft der/die Regisseur*in dort zusammen mit den Hauptdarsteller*innen zu dem Film befragt.10
Von außen betrachtet sind die Schauspieler*innen die wichtigsten Akteure bei einer Filmproduktion. Diese werden von dem/der Regisseur*in zusammen mit dem/der Produzent*in ausgewählt. Vor der Kamera spielen sie Charaktere, wobei alle Charakterzüge, Dialoge und Handlungen im Drehbuch beschrieben sind. Oft werden die Schauspieler*innen von Agenten für Rollen empfohlen und bei Vertragen beraten. Einige Schauspieler*innen spielen ihre Rollen über Jahre hinweg, besonders bei Fernsehserien. So spielt Axel Prahl seit 2002 den Hauptkommissar Frank Thiel in der Filmserie „Tatort“ (Stand 2017)11. In dem Beispiel von Tatort werden für eine Folge rund 30 Schauspieler*innen und Hunderte von Statist*innen benötigt. Statist*innen sind Darsteller ohne Dialog, die zur Atmosphäre und Glaubwürdigkeit der Szene beitragen und zum Beispiel im Hintergrund durch das Bild laufen.12
Für die Garderobe der Schauspieler sind die Kostümbildner*innen zuständig. Sie verwalten die Kostüme der Schauspieler*innen und legen zusammen mit dem/der Regisseur*in fest, wer welche Kleidung in welcher Szene tragen soll.13 Die passende Kleidung finden sie in Geschäften, im Internet oder im bereits existierenden Kostümfundus des Senders. Diese Outfits werden dann eventuell angepasst und gewaschen, gebügelt oder präpariert, je nach Szene. Bei besonderen Szenen, wie zum Beispiel bei Stunts, müssen Outfits eventuell in mehrfacher Ausführung vorhanden sein, falls der/die Schauspieler*in zum Beispiel nass oder schmutzig wird.14
Genauso sorgfältig, wie die Kleidung werden auch die Gegenstände in Filmen ausgewählt. Kippt in dem Film beispielsweise ein Wasserglas um, wird dieses vom Prop Master wieder zurück in denselben Zustand versetzt, wie vor der Szene, damit es bei der Wiederholung mit einem anderen Kamerawinkel keinen Unterschied gibt. Der Prop Master ist damit also für alle Objekte zuständig, die in der Aufnahme eine Funktion haben und von einem/einer Schauspieler*in benutzt oder gezeigt werden und keine Dekoration im Hintergrund sind.15
Ein Film wäre ohne eine*n Kameramann/-frau nicht möglich. Diese*r setzt die Ideen der Regie um und filmt die Szenen nach den Plänen und Wünschen des/der Regisseur*in. Oft wird ein zweites Kamerateam eingesetzt, das ohne den/die Regisseur*in arbeitet und Impressionen aus dem Umfeld, z.B. dem Stadtverkehr, einfängt. Diese werden genutzt, um Zwischensequenzen natürlicher wirken zu lassen. Des Weiteren stimmt sich der/die Kameramann/-frau mit dem Oberbeleuchter ab, um eine passende Beleuchtung für die jeweilige Szene zu finden.16
Üblicherweise hat die Kameraführende Person zwei Assistenten. Der/Die erste Assistent*in (1st AC) ist für die Kameras zuständig und dafür, dass diese reibungslos funktionieren. Er/Sie baut die Kamera auf oder ab und wechselt gegebenenfalls die Objektive. Der/Die zweite Assistent*in (2nd AC) schlägt die Filmklappe und ist für den Speicher des Material zuständig. Es müssen die Kassetten bzw. Festplatten gewechselt, das Rohmaterial vorbereitet und protokolliert werden. Desweitern muss der/die 2nd AC sicherstellen, dass das Equipment unbeschädigt transportiert wird.17
Die Tontechniker*innen sind für die Vertonung des Filmes verantwortlich. Sie fangen die Stimmen der Schauspieler*innen und die Umgebungsgeräusche mit Mikrofonen ein.
Bei Nahaufnahmen kommen hierbei die „Angel“ oder der „Galgen“ zum Einsatz, wie in Abbildung 1 zu sehen. Diese werden über die Schauspieler und außerhalb des Kamerabildes gehalten. Die Tontechniker*innen müssen außerdem sicherstellen, dass keine ungewollten Störgeräusche aufgenommen werden.18
[...]
1 Vgl. Clevé, Bastian: Film Production Management, New York: Focal Press, 2013, S. 1-6.
2 Vgl. Clevé, 2013, S. 3.
3 Vgl. Honthaner, Eve Light: The complete film production handbook, Burlington: Focal Press, 2010, S.1-3.
4 Vgl. Scholten, M.: Action! Ein Blick hinter die Tatort-Kulissen, Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Nr. 5, 2017, S. 364-365.
5 Vgl. Honthaner, 2010, S.79.
6 Vgl. Clevé, 2013, S. 10.
7 Vgl. Honthaner, 2010, S.79.
8 Vgl. Scholten, 2017, S. 365.
9 Vgl. Scholten, 2017, S. 366.
10 Vgl. Honthaner, 2010, S. 4.
11 Vgl. Scholten, 2017, S. 365.
12 Vgl. Scholten, 2017, S. 367.
13 Vgl. Heiser, Albert: Das Drehbuch zum Drehbuch, Storytelling, Konzeption und Produktion Für Werbefilme, Trailer, Imagefilme und Viral-Videos, Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2020, S. 413.
14 Vgl. Scholten, 2017, S. 365.
15 Vgl. Heiser, 2020, S. 413.
16 Vgl. Scholten, 2017, S. 367.
17 Vgl. Heiser, 2020, S. 411.
18 Vgl. Scholten, 2017, S. 367.
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