Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition von Mobbing
2.1 Ursachen für Mobbing an Schulen
2.2 Formen von Mobbing an Schulen
2.3 Folgen von Mobbing
2.4 Häufigkeit von Mobbing an Deutschen Schulen
3 Definition von Schulsozialarbeit
3.1 Rechtliche Grundlagen
3.2. Aufgaben der Schulsozialarbeit
4 Mobbingprävention in der Schule
4.1 Der Begriff Prävention
4.2 Mobbingprävention durch Schulsozialarbeit
4.3 Anti-Mobbing Methoden - Das Programm „fairplayer“
4.3.1 Ziele und Hintergrund
4.3.2 Inhalt und Methoden
5 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
„Jeder fünfte Schüler ist schon einmal Opfer von Mobbing geworden.“ (RND 2020). Das Thema Mobbing ist ein aktuelles und verbreitetes Phänomen an Schulen. Die Bereitschaft für Gewalt gegenüber Mitschülern1 nimmt immer weiter zu und so auch die Frage: Was wird dagegen getan oder was kann getan werden? (vgl. Kohn 2012, S. 7). Immer häufiger kommt es zur Öffentlichen Diskussion dieses Themas, da die Folgen für Betroffene weitreichend sein können und auch immer mehr Möglichkeiten durch die Digitalisierung geboten werden. Durch (Soziale) Medien, Erlebnisberichte von Betroffen und diverse Initiativen gegen Mobbing, wird das Thema immer weiter enttabuisiert und rückt ins Licht der Öffentlichkeit.
Die vorliegende Arbeit behandelt das Thema „Schulsozialarbeit und das Thema Mobbing an Schulen“. Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden, wie weit verbreitet das Phänomen Mobbing ist, welche Ursachen und Folgen daraus einstehen und welche wichtige Rolle die Schulsozialarbeit bei der Prävention und Verbesserung von Mobbing an Schulen spielt.
Zunächst einmal wird darauf eingegangen, worum es sich bei dem Begriff „Mobbing“ handelt. Betrachtet werden dabei die Ursachen und Formen von Mobbing und die daraus entstehenden, teils langwierigen oder schweren, Folgen für die Opfer. Weiter wird die Häufigkeit von Mobbing an deutschen Schulen benannt und wird, anhand einer Studie, verdeutlicht.
Daraufhin wird erläutert, worum es bei der Schulsozialarbeit geht und worum es sich dabei handelt. Die Schulsozialarbeit wird hier definiert und es wird um die rechtlichen Grundlagen, die das Achte Sozialgesetzbuch (SGB VIII) für diese Arbeit gibt, gehen. Es wird also auf die rechtlichen Pflichten und auf die Aufgaben von Schulsozialarbeitern eingegangen.
Abschließend wird die Mobbingprävention und inwiefern die Schulsozialarbeit innerhalb dieser tätig werden kann, in den Blick genommen. Es wird erläutert, was der Begriff Prävention bedeutet und auf Handlungsmöglichkeiten der Schulsozialarbeiter eingegangen werden. Als Beispiel eines Präventionsprogramms, wird dabei das „fairplayer“ Programm vorgestellt.
2 Definition von Mobbing
Der Begriff “Mobbing“ leitet sich von dem englischen Verb “to mob“ ab, welches so viel bedeutet, wie bedrängen, attackieren und angreifen. (vgl. Gesunde Arbeit o.J.). Unter Mobbing versteht man daher, vorsätzliche, negative Handlungen gegenüber einem Mitschüler, welche von einer oder mehreren Personen ausgeht (vgl. Mobbing in Schulen o.J.). Die von den, über einen längeren Zeitraum gehenden, Handlungen betroffene Person ist den Tätern unterlegen, dabei kann es sich um körperliche, aber auch psychische Unterlegenheit handeln (ebd.).
Konflikte, die zwischen zwei gleichstarken Parteien ausgetragen werden, sind dabei nicht als Mobbing zu betiteln. Viel mehr sind diese als normale Differenzen und Auseinandersetzungen zu werten (vgl. Gesunde Arbeit o.J.).
Durch die voranschreitende Digitalisierung und die wachsende Bedeutung von sozialen Medien bei Kindern und Jugendlichen, hat sich auch der Begriff des “Cybermobbings“ manifestiert. Diese Form des Mobbings bezeichnet das Bloßstellen und Angreifen einer Person über das Internet, beziehungsweise Soziale Medien und Online-Nachrichtendiensten (vgl. Bayrisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus o.J.).
Anders als beim Mobbing innerhalb der Schule ist Cybermobbing weder zeitlich noch räumlich beschränkt. Außerdem ist die Reaktion des Opfers, anders als in der Schule, meist nicht sichtbar, weshalb die, oft anonym agierenden, Täter sich meist nicht über das Ausmaß ihres Handelns bewusst sind. Durch die Anonymität, die das Internet bietet, bleiben die Täter meist jedoch unerkannt, obwohl diese meist aus dem persönlichen Umfeld des Opfers stammen Durch diese Verbindung zwischen Realität und Internet, kommt es oft vor, dass Mobbing sowohl im Schulalltag als auch Online gegen eine Person betrieben wird (vgl. klicksafe o.J.).
Mobbing „kein individuelles, sondern ein soziales Phänomen“ (vgl. Gebauer 2009, S. 133), beteiligt an dem Prozess sind sowohl die Täter, von denen die Handlungen ausgehen, das Opfer, aber auch Mitläufer, welche die Handlungen unterstützen, beziehungsweise mit ansehen (vgl. klicksafe o.J.).
2.1 Ursachen von Mobbing an Schulen
Gründe für Mobbing können sehr vielfältig sein, genau so vielfältig kann auch die Wahl des Opfers sein. „Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass es typische Merkmale gibt, die es wahrscheinlicher machen, dass ein Kind Opfer von Mobbing [...] wird.“ (Kohn 2012, S.31). Das Mobbingphänomen kann durch ein gestörtes Sozialklima der Klasse, also durch beispielsweise unkooperatives Verhalten oder fehlende Rücksichtnahme, bestärkt werden. Durch den Vergleich, der durch Leistungsnachweise und somit durch Konkurrenz, entsteht, ergibt sich eine weitere Ursache für Mobbing. Die Ursachen für Mobbing können auch im Erscheinungsbild, beziehungsweise dem Auftreten des Opfers liegen, „auffälliges oder andersartiges Aussehen, Ungeschicklichkeit und eine ausgestrahlte Hilflosigkeit zählen zu den Risikofaktoren.“ (Kohn 2012, S.13). Auch Charaktereigenschaften und Herkunft, Kleidung oder finanzielle Verhältnisse, sind Ursachen von Mobbing (ebd.).
Aus Sicht des Täters lässt sich als Ursache zum Beispiel Minderwertigkeitsgefühle nennen. Die Täter versuchen sich durch das Mobbing in ein besseres Licht zu rücken, in dem sie selbst als stärker wahrgenommen werden. Die Täter erhalten Anerkennung, auch wenn diese eher als solche wahrgenommen wird, weil Schüler nicht eingreifen und dieses NichtEingreifen als Einverständnis mit den Taten und somit als Unterstützung gehen wird (vgl. Kohn 2012, S. 29).
2.2 Formen von Mobbing
Mobbing kann in direkter und indirekter Form, also in verschiedenen Formen auftreten. Die direkte Form des Mobbings beinhaltet einerseits verbale, aber auch physische Handlungen, wie zum Beispiel Schläge und Tritte, aber auch das Zwingen zu Handlungen, die der Betroffene eigentlich nicht durchführen möchte. Zu den verbalen Handlungen zählen Beleidigungen, aber auch das Auslachen und Anschreien des Opfers (vgl. Politi, S. 2020, S.7). Die indirekte Form des Mobbings bezieht sich auf den Ausschlussprozess des Opfers. Durch das Verbreiten von Gerüchten oder das Ignorieren der Betroffenen, sollen mögliche bestehende Beziehungen dieser zerstört und sie somit weiter isoliert werden (ebd.).
Beim Cybermobbing werden die Betroffenen durch diverse Handlungen Online diffamiert und zur Schau gestellt. Die Täter verbreiten, private, aber auch möglicherweise falsche, Informationen über die Opfer, um diese bloßzustellen und sich über sie lustig zu machen. Neben Beleidigungen im virtuellen Raum, wird auch teilweise Film- und Bildmaterial, von den in der “Realität“ stattfindenden Mobbinghandlungen gegenüber dem Opfer, veröffentlicht und verbreitet (vgl. Schenk, L. 2020, S. 274).
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1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung aller personalisierten Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für jedes Geschlecht.