Ebenso wie Georges Sorel wird Vilfredo Frederico Pareto (15. Juli 1848- 19. August 1923) oft als Vordenker des Faschismus betrachtet. Benito Mussolini würdigt ihn ausdrücklich als einen seiner
Lehrmeister.
Pareto sieht seine Gegenwart als eine Krisenzeit an. Er macht diese Krise am Humanitarismus fest. „Der Humanitarismus sei Zeichen und Ursache der Dekadenz einer Elite, „Krebsgeschwür der Aristokratie“.“
Pareto sieht sich selbst als Neuschöpfer eines machiavellistischen Systems. Wie Machiavelli verurteilt er die meisten politischen Theorien als Fantasiebilder und nimmt für sich in Anspruch, von der Realität der Dinge auszugehen.
Inhaltsverzeichnis
Vilfredo Frederico Pareto zur Einführung
Einleitung
Eliten und Elitenkreislauf
Residuen und Derivationen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eliten und Elitenkreislauf
- Residuen und Derivationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit bietet eine Einführung in das Werk von Vilfredo Pareto. Ziel ist es, Paretos zentrale Thesen und Konzepte verständlich darzustellen und ihren Einfluss auf die politische und soziologische Theorie zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse seiner zentralen Ideen.
- Paretos zyklische Geschichtsauffassung und der Elitenkreislauf
- Das Konzept der Residuen und Derivationen als Erklärung menschlichen Handelns
- Paretos machiavellistische Sicht auf Politik und Macht
- Der Einfluss des Humanitarismus auf die Dekadenz der Eliten
- Die Rolle von List und Gewalt im Machtkampf der Eliten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung positioniert Vilfredo Pareto als wichtigen Vordenker, dessen Werk oft mit dem Faschismus in Verbindung gebracht wird. Sie betont Paretos pessimistische Sicht auf den Humanitarismus als Ursache der Dekadenz von Eliten und seine Selbstwahrnehmung als Erneuerer eines machiavellistischen Systems, das sich auf die Realität der Dinge stützt, im Gegensatz zu fantasievollen politischen Theorien. Die Einleitung legt den Grundstein für die folgenden Kapitel, indem sie Paretos zentrale Anliegen und methodologische Ansätze skizziert.
Eliten und Elitenkreislauf: Dieses Kapitel befasst sich ausführlich mit Paretos Theorie der Eliten und ihrem Kreislauf. Pareto sieht die Geschichte als einen zyklischen Ablauf von Elitenkämpfen, in denen Eliten nicht von Dauer sind. Seine Anthropologie basiert auf der Annahme der natürlichen Ungleichheit der Menschen, die zu einer Unterscheidung in Elite und Beherrschte führt. Die Elite bestimmt das staatliche Handeln, und ein allgemeiner Wille wird aufgrund der beschränkten Anzahl von Führungspositionen und Menschen mit herausragenden Fähigkeiten verneint. Paretos Elitebegriff ist moralisch neutral, und der Kampf um die Macht steht im Mittelpunkt seines Staatsbildes. Machiavellis Bild von Fuchs und Löwe wird aufgegriffen, um die Mittel der Politik – List und Gewalt – zu beschreiben. Der Staat benötigt beide, um seine Macht zu erhalten.
Residuen und Derivationen: Paretos Residuen und Derivationen bilden die Grundlage seines Menschen- und Gesellschaftsbildes. Die Residuen sind sechs Klassen instinktiver menschlicher Konstanten, die unlogische Handlungen auslösen. Derivationen hingegen sind künstlich geschaffene, nachträgliche Rechtfertigungen für Handlungen. Pareto geht von einem nicht-rational handelnden Menschen aus und sieht Ideale und Ideologien als bloße Werkzeuge im Machtkampf. Die unterschiedliche Verteilung von Residuen in der Gesellschaft prägt deren politische Struktur und teilt die Menschen in passive Masse und Elite. Dieses Kapitel betont Paretos Fokus auf die Erlangung und Erhaltung von Macht, indem er die irrationalen Triebkräfte menschlichen Handelns beleuchtet und die Rolle der Ideologie als sekundäre Rechtfertigung analysiert.
Schlüsselwörter
Vilfredo Pareto, Eliten, Elitenkreislauf, Residuen, Derivationen, Macht, Machiavellismus, Humanitarismus, Zyklische Geschichtsauffassung, Irrationalität, Politik.
Häufig gestellte Fragen zu: Eine Einführung in das Werk von Vilfredo Pareto
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit bietet eine umfassende Einführung in Vilfredo Paretos Werk. Sie beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Darstellung der Zielsetzung und der zentralen Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Glossar mit Schlüsselbegriffen. Der Fokus liegt auf der Analyse von Paretos Kernideen, insbesondere seiner Theorie der Eliten und seines Konzepts der Residuen und Derivationen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt zentrale Themen aus Paretos Werk, darunter seine zyklische Geschichtsauffassung und der Elitenkreislauf, das Konzept der Residuen und Derivationen als Erklärung menschlichen Handelns, Paretos machiavellistische Sicht auf Politik und Macht, der Einfluss des Humanitarismus auf die Dekadenz der Eliten und die Rolle von List und Gewalt im Machtkampf der Eliten.
Was ist Paretos Theorie des Elitenkreislaufs?
Pareto sieht die Geschichte als einen zyklischen Ablauf von Elitenkämpfen. Eliten sind nicht von Dauer, und es kommt zu einem ständigen Wechsel an der Macht. Seine Anthropologie basiert auf der Annahme der natürlichen Ungleichheit der Menschen, die zu einer Unterscheidung in Elite und Beherrschte führt. Der Kampf um die Macht steht im Mittelpunkt seines Staatsbildes. Machiavellis Bild von Fuchs und Löwe wird aufgegriffen, um die Mittel der Politik – List und Gewalt – zu beschreiben.
Was sind Residuen und Derivationen bei Pareto?
Paretos Residuen und Derivationen bilden die Grundlage seines Menschen- und Gesellschaftsbildes. Die Residuen sind sechs Klassen instinktiver menschlicher Konstanten, die unlogische Handlungen auslösen. Derivationen sind künstlich geschaffene, nachträgliche Rechtfertigungen für Handlungen. Pareto geht von einem nicht-rational handelnden Menschen aus und sieht Ideale und Ideologien als bloße Werkzeuge im Machtkampf. Die unterschiedliche Verteilung von Residuen in der Gesellschaft prägt deren politische Struktur.
Welche Rolle spielt der Humanitarismus in Paretos Werk?
Pareto sieht den Humanitarismus als Ursache für die Dekadenz von Eliten. Er verbindet ihn mit einem Rückgang der Stärke und des Willens zur Macht, was letztlich zum Niedergang der Elite führt. Diese pessimistische Sicht auf den Humanitarismus ist ein zentraler Aspekt seiner Theorie.
Wie wird Machiavellismus in Paretos Werk dargestellt?
Pareto nimmt eine machiavellistische Perspektive auf Politik und Macht ein. Er betont die Bedeutung von List und Gewalt als Mittel zur Erlangung und Erhaltung von Macht. Sein Staatsbild ist geprägt vom Kampf um die Macht und der Notwendigkeit, realpolitische Strategien zu verfolgen, im Gegensatz zu idealistischen Ansätzen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren diese Arbeit?
Die Schlüsselwörter umfassen: Vilfredo Pareto, Eliten, Elitenkreislauf, Residuen, Derivationen, Macht, Machiavellismus, Humanitarismus, zyklische Geschichtsauffassung, Irrationalität und Politik.
Welche methodologischen Ansätze verwendet Pareto?
Die Einleitung skizziert Paretos methodologische Ansätze, die auf einer realistischen und oft pessimistischen Sicht der menschlichen Natur basieren. Pareto betont die Bedeutung der Beobachtung und Analyse von Fakten, im Gegensatz zu spekulativen oder idealistischen Theorien. Seine Analyse ist geprägt von einer Fokussierung auf Machtstrukturen und die irrationalen Triebkräfte menschlichen Handelns.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Andre Budke (Autor:in), 2007, Vilfredo Frederico Pareto zur Einführung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118187