Die folgende Arbeit wird sich mit den autobiographischen Elementen in Hamsuns Werken beschäftigen. Um den Leser auf die kommenden Seiten vorzubereiten, soll an dieser Stelle in erklärender Art und Weise dargelegt werden, nach welchen Kriterien die Primärliteratur, deren Umfang noch näher erläutert wird und die in diesem Fall den Hauptforschungsgegenstand bildet, untersucht wird.
Dafür ist es erstmals erforderlich, den Begriff „autobiographische Elemente“ zu
erklären. Philippe Lejeune meint, dass für eine Autobiographie zwei Bedingungen erfüllt werden müssen. Einerseits muss sowohl die Identität des Autors mit jener des Erzählers und andererseits die des Erzählers mit der der Hauptfigur übereinstimmen. Darüber hinaus müssen noch zusätzliche Punkte nahezu vollständig gegeben sein, um von einer Autobiographie sprechen und eine Grenzlinie zu benachbarten Gattungen, wie Memoiren, Tagebücher oder
Essays, schaffen zu können: (a.) eine Prosaerzählung einer (b.) individuellen Geschichte muss in (c.) rückblickender Erzählperspektive erfolgen.1 Des Weiteren verlangt Lejeune, „daß zwischen dem Autor (wie er namentlich auf dem Umschlag steht), dem Erzähler und dem Protagonisten der Erzählung Namensidentität besteht.“2 Hat die Person der Geschichte jedoch
einen fiktiven Namen oder gibt es zwischen ihr und dem Autor, der sich ja zu seiner Identität nicht eindeutig bekennt, nur Ähnlichkeiten, die in einem fiktiven Text stattfinden, spricht man von einem autobiographischen Roman, der im Gegensatz zur Autobiographie verschiedene Stufen annehmen kann.3
In Hamsuns umfangreicher Bibliographie befindet sich nur ein Werk, das somit die
Bedingungen der Autobiographie erfüllt, nämlich sein letztes Werk På gjengrodde stier. Deswegen bietet es sich an, einen Blick auf jene Gattung zu werfen, die die Schnittstelle zwischen Roman und Autobiographie bildet, auf den bereits erwähnten autobiographischen Roman.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Knut Hamsun in seinen Werken
- Reale Personen und Namen
- Hamsun und das Nordland - die Welt seiner Kindheit
- Früheste Kindheit
- Die Zeit bei Onkel Hans Olsen
- Hamsuns Leben nach Olsen ....
- Bjørger im Kontext zu Hamsuns Biographie
- Der Landstreicher und die Bedeutung von Onkel Ole
- Das Nordland und dessen Natur in den Werken und seine Bedeutung für den Dichter
- Der Bauer Knut Hamsun
- Die Kindheit auf dem Bauernhof
- Die Zeit als Farm- und Präriearbeiter in Amerika
- Der Bauer in den Romanen
- Hamsuns persönliche Bauerngeschichte ....
- Mäzene, Gönner und Wohltäter in Hamsuns Leben und seiner Romanwelt
- Erasmus Benedigt Kjerschow Zahl, Hamsuns erster Mäzen
- Johan Sørensen und Vergleiche mit dem Sult-Ich.
- Die Figur des Mack und andere Mäzene in Hamsuns Romanen
- Weitere Gönner in Hamsuns Leben
- Hamsun als Mäzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern autobiographische Elemente in den Werken Knut Hamsuns eine Rolle spielen. Dabei wird untersucht, wie Hamsuns eigene Lebenserfahrungen in seinen Romanen und Erzählungen verarbeitet wurden und welche Bedeutung diese für die Gestaltung seiner Figuren und seiner literarischen Welt haben.
- Die Rolle der Kindheit und Jugend in Hamsuns Leben und Werk
- Die Bedeutung von Natur und Landschaft in Hamsuns Romanen
- Die Darstellung von Armut und sozialer Ungleichheit in Hamsuns Werken
- Die Prägung durch die nordische Kultur und Tradition
- Die Suche nach Identität und Heimat in Hamsuns Romanen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen ersten Überblick über die Thematik und die Forschungsfrage. Kapitel 1 beleuchtet Hamsuns Leben und seine Werke, um den Kontext der autobiographischen Elemente zu schaffen. Kapitel 2 untersucht reale Personen und Namen, die in Hamsuns Romanen auftauchen. Kapitel 3 widmet sich Hamsuns Kindheit und Jugend in Nordland und dessen Einfluss auf seine Werke. Kapitel 4 analysiert die Erfahrungen Hamsuns als Bauer und deren Auswirkungen auf seine Romanwelt. Kapitel 5 befasst sich mit den Mäzenen und Gönnern in Hamsuns Leben und deren Bedeutung für seine literarische Karriere.
Schlüsselwörter
Knut Hamsun, Autobiographie, Nordland, Kindheit, Bauer, Mäzen, Romanwelt, literarische Welt, Lebenserfahrung, Figuren, Identität, Heimat, Natur, Landschaft, Armut, soziale Ungleichheit, nordische Kultur, Tradition.
- Quote paper
- Mag. Stefan Häuser (Author), 2008, Knut Hamsun - Autobiographische Elemente in seinen Werken, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118193