Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage: Welche Multikulturalismus-Konzepte lassen sich im öffentlich-politischen Diskurs in Deutschland von 2000 bis 2020 finden?
Die aufgeworfene Frage wird mit einer Diskursanalyse bearbeitet, da diese die Frage nach Konzepten der Multikulturalität im medialen Fokus zulässt. Im methodischen Teil der Arbeit wird auf Michel Foucaults begründete Diskursanalyse und insbesondere auf seinem Verständnis von Diskursen und die inhärenten Macht-Wissen-Strukturen eingegangen.
Es wird eine historische Einordnung des Diskurses zu Multikulturalität geleistet, der dem deutschen Diskurs vorausgeht. Aus diesem Grund wird sich mit den historischen Ereignissen in Kanada und den geführten damaligen Debatten, die nach wie vor relevant für die Gegenwart sind, auseinandergesetzt. Hierbei wird eine kritische Perspektive auf die Politik vorgenommen, um die Schwierigkeiten zur Umsetzung zu beleuchten und andere Perspektiven und Machtstrukturen zu benennen.
Im Anschluss an die historische Kontextualisierung wird sich, in der Analyse, auf den Diskursraum Deutschland fokussiert. In der Analyse der deutschen öffentlichen Diskussion über Multikulturalismus finden sich vielseitige Ansätze. Die Ethnologin Rommelspacher unterscheidet dabei drei Formen des Multikulturalismus, nämlich „konservativer“, „liberaler“ und „kritischer“ Multikulturalismus. Anhand der Typisierung wird die medial geführten Diskurse analysiert und eingeordnet.
Die Diskursanalyse bezieht sich auf die Zeitachse von 2000 bis 2020. Dieser Zeitraum war fortwährend durch gesellschaftliche wie auch politische Umbrüche gezeichnet. Der Mauerfall 1989 läutete eine neue deutsch-deutsche Ära ein, die mit großem Enthusiasmus und einem neuen kollektiven deutschen Wir-Gefühl einherging. Mit der Wiedervereinigung und der rasant zunehmenden weltweiten Globalisierung, wurde auch die Perspektive auf die sogenannten „Anderen“ medial und im öffentlich-politischen Raum immer wieder in den Fokus gesellschaftlicher Debatte gezerrt, um das eigene deutsche kollektive Selbstverständnis auszuhandeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Methodisches Vorgehen. Diskursanalyse
- Multikulturalismus. Annäherung an eine Definition.
- Multikulturalismus. Klärung des politischen Konzepts.
- Anfänge des politischen Multikulturalismus in Kanada.
- Multikulturalismus-Politik in Deutschland.
- Analyse der Multikulturalismus-Debatte im politisch-öffentlichen Raum
- ,,Der konservative Multikulturalismus“
- „Der liberale Multikulturalismus“.
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Analyse der Multikulturalismus-Debatte im öffentlich-politischen Raum Deutschlands von 2000 bis 2020. Die zentrale Frage, die im Rahmen dieser Arbeit untersucht wird, lautet: Welche Multikulturalismus-Konzepte lassen sich im öffentlich-politischen Diskurs in Deutschland von 2000 bis 2020 finden?
- Analyse der Machtstrukturen innerhalb des öffentlich-politischen Diskurses im Kontext der Multikulturalismus-Debatte
- Untersuchung der Konstruktion eines deutschen Kollektivs anhand öffentlich-politischer Aushandlungen
- Erforschung der Rezeption und Aushandlung des Begriffs "Multikulturalität" im öffentlich-politischen Raum
- Analyse verschiedener Multikulturalismus-Konzepte im deutschen Diskurs
- Kritik an der Politik der Integration und der Schwierigkeiten bei ihrer Umsetzung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung und den Hintergrund der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der deutschen Gesellschaft und der Debatte um das deutsche kollektive Selbstverständnis.
Im methodischen Teil werden die theoretischen Grundlagen und das Vorgehen der Diskursanalyse erläutert. Dabei wird auf Michel Foucaults Konzept der Diskursanalyse und seine Sichtweise auf die Macht-Wissen-Strukturen eingegangen. Der Fokus liegt auf der Analyse des "Fluss des Wissens" und der Bedeutung von Medien in der Konstruktion von "Wahrheiten".
Das dritte Kapitel widmet sich der Definition von Multikulturalismus. Dabei wird die Entwicklung des Begriffs und die politische Bedeutung des Multikulturalismus-Konzepts beleuchtet. Am Beispiel Kanadas wird die Geschichte des politischen Multikulturalismus und seine Relevanz für die gegenwärtige Debatte aufgezeigt.
Im vierten Kapitel werden die verschiedenen Ansätze und Formen des Multikulturalismus im deutschen Diskurs vorgestellt und analysiert. Anhand der Typisierung von Rommelspacher werden die medialen Diskurse und die darin vertretenen Positionen differenziert beleuchtet.
Schlüsselwörter
Multikulturalismus, Diskursanalyse, Machtstrukturen, Kollektiv, Selbstverständnis, "Die Anderen", Medien, Deutschland, Integration, Politik, Öffentlichkeit, Konservativer Multikulturalismus, Liberaler Multikulturalismus.
- Quote paper
- Monica Di Sarno (Author), 2020, Multikulturalismus-Konzepte in Deutschland von 2000 bis 2020. Eine Diskursanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1181972