In der vorliegenden Hausarbeit wird sich die Autorin mit Brechts Theorie des epischen Theaters und dessen Mitteln auseinandersetzen und die gewonnenen Erkenntnisse dabei immer wieder auf die Dreigroschenoper anwenden, die Brecht selbst als Musterbeispiel des epischen Theaters bezeichnet hat. Die Hervorbringung des Verfremdungseffekts durch ästhetische Mittel, den Schauspieler selbst, Historisierung und Musik wird dabei im Fokus stehen. Inwieweit gerade durch Letztgenanntes ein Verfremdungseffekt zustande kommt, soll exemplarisch am Song "Die Seeräuber-Jenny" analysiert werden. Die Entscheidung, der Musik in dieser Arbeit einen besonderen Stellenwert zuzuweisen, lässt sich damit begründen, dass Brechts Werke, eben auch die Dreigroschenoper, musikwissenschaftlich bisher kaum beachtet wurden. Zwar kann die Betrachtung des Songs einer musikwissenschaftlichen Analyse nicht gleichkommen, sie wird sich aber genau mit der Musik auseinandersetzen und ergründen, inwieweit sie im Zusammenspiel mit dem Text einen Verfremdungseffekt hervorbringt. Eine Analyse ohne entsprechende Fachkenntnisse ist insoweit sinnvoll, da Weill die Songs für den musikalischen Laien komponiert hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Notwendigkeit eines neuen Theaters
- Die Dreigroschenoper
- Mittel des epischen Theaters
- Trennung der Elemente
- Verfremdung statt Einfühlung. Der V-Effekt
- Historisierung
- Die Musik im epischen Theater
- Analyse des Songs „Die Seeräuber-Jenny“
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit widmet sich Brechts epischem Theater und untersucht dessen theoretische Grundlagen sowie deren Anwendung in der Dreigroschenoper, welche Brecht selbst als ein Paradebeispiel für diese Theaterform betrachtet. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Generierung des Verfremdungseffekts durch verschiedene ästhetische Mittel, die Rolle des Schauspielers, die Historisierung des Stoffes sowie die Bedeutung der Musik. Die Analyse des Songs "Die Seeräuber-Jenny" dient als exemplarischer Fall, um die Entstehung eines Verfremdungseffekts durch die Musik zu untersuchen.
- Brechts episches Theater als Alternative zum aristotelischen Drama
- Der Verfremdungseffekt als zentrales Mittel des epischen Theaters
- Die Rolle der Musik im epischen Theater
- Gesellschaftliche Kritik und die Darstellung der zeitgenössischen Realität in der Dreigroschenoper
- Die Dreigroschenoper als Beispiel für die Anwendung des epischen Theaters
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und stellt den Kontext und die Zielsetzung dar.
- Kapitel 2 behandelt die Notwendigkeit eines neuen Theaters im Kontext der gesellschaftlichen Umbrüche nach dem Ersten Weltkrieg. Es werden Brechts Kritik am traditionellen Drama und seine Ideen für ein episches Theater, das auf die neue Realität reagieren soll, erörtert.
- Kapitel 3 widmet sich der Dreigroschenoper als dem Paradebeispiel für Brechts episches Theater. Es werden die Entstehung des Werkes und seine Bedeutung im Kontext der Operntradition diskutiert. Darüber hinaus werden die zentralen Themen der Oper und die kritische Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Ordnung beleuchtet.
- Kapitel 4 beleuchtet die zentralen Mittel des epischen Theaters, darunter die Trennung der Elemente, die Verfremdung statt Einfühlung sowie die Rolle der Musik. Es wird die Bedeutung des Verfremdungseffekts in Brechts Theaterkonzept erläutert.
- Kapitel 5 analysiert exemplarisch den Song "Die Seeräuber-Jenny" und untersucht die Rolle der Musik in der Hervorbringung eines Verfremdungseffekts.
Schlüsselwörter
Episches Theater, Bertolt Brecht, Dreigroschenoper, Verfremdungseffekt, V-Effekt, Historisierung, Musik, Gesellschaftliche Kritik, Bürgerliche Ordnung, Kapitalismus, Oper, Operntradition, Kurt Weill, Dramaturgie.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2020, Die Rolle der Musik in der Dreigroschenoper, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1182139