„Der Schwarze Kanal“ war eine propagandistisches Politmagazin im Fernsehen der DDR, das von 1960 bis 1989 im Fernsehen der DDR lief. Karl-Eduard von Schnitzlers Format, bei dem er Moderator war, umfasst mehr als 1.500 Folgen, wurde wöchentlich ausgestrahlt und eine Folge hatte meist eine Dauer von jeweils etwa zwanzig Minuten.
Das Prinzip der Sendung war, dass Ausschnitte aus dem Westfernsehen – zumeist ARD und ZDF – gezeigt wurden, die Schnitzler dann kommentierte. Von Schnitzlers Sendung hatte laut eigenen Aussagen zu Beginn eine Einschaltquote von ungefähr 30 %, die bis zuletzt aber nachließ, was er damit erklärte, dass er sich zunehmend „an die Elite wandte“. Das ist eher fraglich, denn man kann bis zuletzt nur Veränderungen der Themen erkennen, die eben auf das Weltgeschehen angepasst wurden. Allerdings gab es kaum Änderungen des Aufbaus der Sendungen, ebenso wenig ein höheres sprachliches Niveau oder dergleichen. Es ist naheliegender, dass die Sendung und auch von Schnitzler an Beleibtheit verloren, was man unter anderem auch an dem Spitznamen „Sudel-Ede“ ableiten könnte. Auch liegt die Vermutung nahe, dass sich die Zuschauer ein eigenes Bild von den gezeigten Ausschnitten aus dem Westfernsehen machten und von Schnitzler von Zeit zu Zeit weniger Glauben schenkten.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Der Schwarze Kanal
- Was war "Der Schwarze Kanal"?
- Sendung vom 25.06.1962
- Sendung vom 06.12.1976
- Sendung vom 09.10.1989
- Die Berichterstattung in der Bundesrepublik
- Tagesschau: "Flucht über die ungarisch-österreichische Grenze"
- Generelles zur Berichterstattung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Berichterstattung über Republikfluchten in der DDR-Presse am Beispiel von Karl-Eduard von Schnitzlers Sendung "Der Schwarze Kanal". Dabei werden die Manipulationsstrategien der Sendung analysiert und in Bezug zu den Zielen der DDR-Propaganda gesetzt. Darüber hinaus wird der Umgang der Bundesrepublik mit dem Thema Republikflucht in den Medien beleuchtet.
- Kontrolle der Medien in der DDR
- Propagandistische Strategien des "Schwarzen Kanals"
- Republikflucht als Tabuthema in der DDR
- Berichterstattung über Republikflucht in der Bundesrepublik
- Die Rolle der Medien im Kalten Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort stellt den Kontext der Arbeit dar und beleuchtet die politische und mediale Situation in der DDR. Kapitel 2 widmet sich der Sendung "Der Schwarze Kanal" und erklärt ihr Konzept sowie ihre Bedeutung im Kontext der DDR-Propaganda. Kapitel 2.1 fokussiert auf die Sendung vom 25.06.1962, die sich mit dem Fluchthelfer Rudolf Müller und seinem Schuss auf einen DDR-Grenzpolizisten befasst. Dabei wird analysiert, wie Schnitzler die Ereignisse manipulierte und die Republikflucht demontierte.
Schlüsselwörter
DDR-Presse, "Der Schwarze Kanal", Karl-Eduard von Schnitzler, Republikflucht, Propaganda, Manipulation, Medienkontrolle, Kalter Krieg, Westfernsehen, Bundesrepublik, Zensur, Tabuthema
- Arbeit zitieren
- Bastian Wieland (Autor:in), 2021, Der Umgang der Presse der DDR mit Republikfluchten anhand des Politmagazins "Der Schwarze Kanal", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1182822