Thema der vorliegenden Arbeit ist die Herrschaftskonsolidierung Heinrichs I. von 919 bis 936
unter besonderer Berücksichtigung der Ungarngefahr sowie der darauffolgenden Einsetzung
der agrarii milites zur nachhaltigen Sicherung des ostfränkischen Reiches. Die ständig
präsente Bedrohung von außen, etwa durch Normannen, Sarazenen sowie durch die Ungarn
seit dem ausgehenden neunten Jahrhundert bietet in der Zeit des ersten ottonischen Herrschers
ein interessantes Untersuchungsspektrum, da es deutlich macht, unter welch schwierigen
Gegebenheiten Heinrich I. es schaffte, seinen Herrschaftsbereich erfolgreich auszubauen. Seit
dem Regierungsantritt 919 war der erste König sächsischen Hauses mehreren Problemen
zugleich ausgesetzt. Zum einen galt es die Königsautorität, die unter seinem Vorgänger
Konrad I. (911-918) stark gelitten hatte, wiederherzustellen. Hinzu kam der Abfall
Lothringens an das Westfrankenreich und der damit verbundene Verlust eines wichtigen
Reichsgebiets. All diese Probleme markieren die Ausgangssituation, die dem Königtum
Heinrichs I. zugrunde lagen. Nach der erfolgreichen Aussöhnung mit wichtigen
Herzogtümern wie Schwaben, Franken und Bayern, sowie dem für seine Zeit
bedeutungsvollsten amicitia-Bündnis mit dem König des Westfrankenreichs im Bonner
Vertrag vom siebten November 921 und der Reintegration Lothringens in das ostfränkische
Reich 925 folgt die Konzentration auf die äußeren Gefahren sowie der damit verbundene,
notwendige Aufbau von Burgen und weiteren Verteidigungsanlagen im Innern des Reiches.
Dieses Verteidigungsprogramm fand in der Burgenordnung vom Wormser Hoftag 926 seinen
Ausdruck. Wegbreiter zur Realisierung dieses Programms war der Abschluss eines
Waffenstillstands gegen Tributzahlung von neun Jahren nach einer Niederlage gegen die
Ungarn im Jahre 924. Fortan setzt der ostfränkische König ein umfassendes
Sicherheitskonzept um, dass den Ostfranken nach Ende der Friedenszeit das Maß an Stärke
und Sicherheit geben soll, um die Ungarngefahr letztlich in der Schlacht von Riade 933
endgültig bremsen zu können. Der zeitliche Rahmen dieser Arbeit soll sich auf die Jahre von
924, sprich der Niederlage gegen die Magyaren bis zum Jahre 933, der erfolgreichen Schlacht
von Riade, beschränken. Dabei soll bewiesen werden, dass mit der erfolgreichen
Verteidigungspolitik gegen die Ungarn letztlich auch die Festigung der Reichsherrschaft
möglich war. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Ausgangssituation 919- Heinrich I. und zahlreiche Probleme:
- Ungarneinfälle zwischen 919 und 926:
- Der Überfall auf das Kloster St. Gallen vom 01. Mai 926...
- Der Wormser Hoftag von 926, Burgenordnung und Einsetzung der agrarii milites.........
- Der Terminus,,agrarii milites“ und seine Probleme:
- Das Ausmaß ihrer Freiheit:
- Die Schlacht von Riade:
- Fazit:..........\li>
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Konsolidierung der Herrschaft Heinrichs I. von 919 bis 936, wobei die Ungarngefahr und die anschließende Einsetzung der agrarii milites zur Sicherung des ostfränkischen Reiches im Fokus stehen. Die ständige Bedrohung durch Normannen, Sarazenen und Ungarn im späten 9. Jahrhundert bietet einen Einblick in die schwierigen Bedingungen, unter denen Heinrich I. seinen Herrschaftsbereich ausbauen konnte.
- Die Herausforderungen für Heinrich I. bei seinem Regierungsantritt 919, wie z. B. die Wiederherstellung der Königsautorität, der Abfall Lothringens und die Bedrohung durch die Ungarn
- Die Aussöhnung mit wichtigen Herzogtümern, die Bündnisse mit dem Westfrankenreich und die Reintegration Lothringens
- Das Verteidigungsprogramm Heinrichs I. zur Abwehr der Ungarn, einschließlich der Burgenordnung vom Wormser Hoftag 926
- Die Rolle der agrarii milites in der Verteidigungspolitik und die Debatte über ihre Herkunft und Bedeutung
- Die Schlacht von Riade 933 als Wendepunkt in der Abwehr der Ungarn und ihre Bedeutung für die Festigung der Reichsherrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung skizziert die Ausgangssituation des ostfränkischen Reiches im Jahr 919, geprägt von mangelndem Zusammenhalt und ständigen Bedrohungen durch äußere Feinde, insbesondere die Ungarn. Der Text beleuchtet die Herausforderungen, denen sich Heinrich I. bei seinem Regierungsantritt gegenüber sah, insbesondere die Wiederherstellung der Königsautorität und die Abwehr der Ungarn.
Die Ausgangssituation 919- Heinrich I. und zahlreiche Probleme:
Dieses Kapitel analysiert die komplizierte Lage, in der sich Heinrich I. nach seiner Krönung befand. Neben der schwachen Königsautorität waren die Aufstände der Herzöge, der Verlust Lothringens und die ständigen Einfälle der Ungarn große Herausforderungen.
Ungarneinfälle zwischen 919 und 926:
Dieses Kapitel untersucht die Angriffe der Ungarn auf das ostfränkische Reich in den Jahren 919 bis 926. Der Text beleuchtet die verfügbaren Quellen und diskutiert die chronologische Einordnung der Ungarnfeldzüge.
Der Überfall auf das Kloster St. Gallen vom 01. Mai 926...
Dieser Abschnitt soll den Überfall der Ungarn auf das Kloster St. Gallen am 01. Mai 926 im Detail beleuchten.
Der Wormser Hoftag von 926, Burgenordnung und Einsetzung der agrarii milites.........
Dieses Kapitel behandelt den Wormser Hoftag von 926, der den Beginn der Burgenordnung und die Einführung der agrarii milites markiert. Der Text analysiert die Ziele und die Bedeutung dieser Maßnahmen für die Verteidigung des Reiches gegen die Ungarn.
Der Terminus,,agrarii milites“ und seine Probleme:
Dieser Abschnitt beleuchtet die Debatte um den Begriff „agrarii milites“ und diskutiert verschiedene Theorien über ihren Ursprung und ihre Rolle in der Reichsarmee.
Das Ausmaß ihrer Freiheit:
Dieser Abschnitt soll sich mit dem Ausmaß der Freiheit der agrarii milites befassen.
Die Schlacht von Riade:
Dieses Kapitel behandelt die Schlacht von Riade im Jahr 933, die einen entscheidenden Wendepunkt in der Abwehr der Ungarn markiert. Der Text analysiert die strategische Bedeutung der Schlacht und die Rolle Heinrichs I. im Kampf gegen die Ungarn.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Herrschaftskonsolidierung Heinrichs I., die Ungarngefahr, die Einsetzung der agrarii milites, die Burgenordnung, die Schlacht von Riade, die ostfränkische Reichsgeschichte, die ottonische Herrschaft und die Herausforderungen der frühen ottonischen Zeit.
- Quote paper
- Clemens Wördehoff (Author), 2008, Vom Friedensvertrag zur Schlacht von Riade, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118361