Walther Rathenau ist eine ausgesprochen schillernde Persönlichkeit, nicht nur, weil er ein sehr erfolgreicher Unternehmer im Wilhelminischen Deutschland gewesen ist, sondern auch weil er ein spezifisches Judentum postulierte. Die Diskussionen um seine Person, seine Stellung innerhalb der Gesellschaft und seines sozialen Umfeldes haben die Forschung daher nicht nur zeitgenössisch beschäftigt, sondern gerade nach dem Ende des „Dritten Reiches“ und der Vernichtung des europäischen Judentums immer wieder beschäftigt. Seine Ermordung, die in Deutschland große Empörung hervorrief, bot zudem immer wieder Anlass, seine spezifische Sicht als Jude zu interpretieren. War Rathenau ein typischer Vertreter eines jüdischen „Selbsthasses“? Gab es in seinem jüdischen Selbstbild Wandlungen, die sich auf seinem Lebensweg erkennen lassen? War Rathenau gar ein Antisemit?
Dies sind die Fragen, auf die das vorliegende Referat eine Antwort zu geben versucht. Die Literatur zu diesen Bezügen kann als gut bezeichnet werden, nicht zuletzt deshalb weil Rathenau eine Persönlichkeit war, an der sich die Geister schieden und der zudem eine ambivalente Stellung zum Judentum und auch zu seiner Umwelt hatte. Diese nach außen als Widersprüchlichkeit erscheinende Disposition Rathenaus spiegelt sich auch in den Beurteilungen derjenigen, die sich mit Teilaspekten seines Wirkens beschäftigten. Hierzu zählt die Beurteilung des Judentums im Wandel seines Lebens, die unter anderem von Hellige1, Kallner2 und in jüngster Zeit von Grab3 und Volkov4vorgenommen worden ist. Im Zentrum meiner Betrachtung stehen dabei die Schrift „Höre Israel!“5 aus dem Jahr 1897 und ein 1911 veröffentlichter Artikel mit dem Titel „Staat und Judentum“6. Die Frage, die es im Vergleich dieser beiden Aufsätze zu klären gilt, ist ob Rathenau in dem dazwischen liegenden Zeitraum eine Positionsänderung mitgemacht hat, oder ob sich ein weitgehend statisches Bild seiner Interpretation des Judentum in der deutschen Gesellschaft zeichnen lässt.
Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung
II. Hauptteil
II.1 Der jüdische Selbsthass in Deutschland um die Jahrhundertwende
II.1.1 Walther Rathenau und der jüdische Selbsthass
II.1.2 „Höre Israel!“ und seine Rezeption
II.2 Die preußische Judenpolitik
II.3 „Staat und Judentum. Eine Polemik.“ Walther Rathenau und seine Auseinandersetzung mit der preußischen Judenpolitik
III. Schlussbetrachtungen
Literaturverzeichnis
I. Einleitung
Walther Rathenau ist eine ausgesprochen schillernde Persönlichkeit, nicht nur, weil er ein sehr erfolgreicher Unternehmer im Wilhelminischen Deutschland gewesen ist, sondern auch weil er ein spezifisches Judentum postulierte. Die Diskussionen um seine Person, seine Stellung innerhalb der Gesellschaft und seines sozialen Umfeldes haben die Forschung daher nicht nur zeitgenössisch beschäftigt, sondern gerade nach dem Ende des „Dritten Reiches“ und der Vernichtung des europäischen Judentums immer wieder beschäftigt. Seine Ermordung, die in Deutschland große Empörung hervorrief, bot zudem immer wieder Anlass, seine spezifische Sicht als Jude zu interpretieren. War Rathenau ein typischer Vertreter eines jüdischen „Selbsthasses“? Gab es in seinem jüdischen Selbstbild Wandlungen, die sich auf seinem Lebensweg erkennen lassen? War Rathenau gar ein Antisemit?
Dies sind die Fragen, auf die das vorliegende Referat eine Antwort zu geben versucht. Die Literatur zu diesen Bezügen kann als gut bezeichnet werden, nicht zuletzt deshalb weil Rathenau eine Persönlichkeit war, an der sich die Geister schieden und der zudem eine ambivalente Stellung zum Judentum und auch zu seiner Umwelt hatte.
Diese nach außen als Widersprüchlichkeit erscheinende Disposition Rathenaus spiegelt sich auch in den Beurteilungen derjenigen, die sich mit Teilaspekten seines Wirkens beschäftigten. Hierzu zählt die Beurteilung des Judentums im Wandel seines Lebens, die unter anderem von Hellige[1], Kallner[2] und in jüngster Zeit von Grab[3] und Volkov[4] vorgenommen worden ist. Im Zentrum meiner Betrachtung stehen dabei die Schrift „Höre Israel!“[5] aus dem Jahr 1897 und ein 1911 veröffentlichter Artikel mit dem Titel „Staat und Judentum“[6]. Die Frage, die es im Vergleich dieser beiden Aufsätze zu klären gilt, ist ob Rathenau in dem dazwischen liegenden Zeitraum eine Positionsänderung mitgemacht hat, oder ob sich ein weitgehend statisches Bild seiner Interpretation des Judentum in der deutschen Gesellschaft zeichnen lässt.
II. Hauptteil
II.1 Der jüdische Selbsthass in Deutschland um die Jahrhundertwende
In der Sozialpsychologie wird Selbsthass als eine Neurose definiert, die durch mangelhafte Anpassung von einzelnen Angehörigen einer Minorität an die sozialen Zwänge, die ihren Minderheitenstatus ausmachen, hervorgerufen wird oder als Anpassung an die Frustration einer unfreundlichen Umgebung, indem sich die dort erfahrene Aggression nach innen wendet.
Die Zugehörigkeit zu einigen Gruppen erleichtert die Zielverwirklichung eines Individuums, aber in anderen Fällen verhindert die Gruppenzugehörigkeit die Erreichung zukünftiger Ziele und beschwört im Individuum einen Konflikt zwischen seiner Gruppenbindung und dem Wunsch, sich von der Gruppe zu lösen, herauf. Und wenn diese Gruppenmitgliedschaft unfreiwillig und eine Quelle der Minderwertigkeitsgefühlen ist, bewirkt sie oft ein Hassgefühl auf die Gruppe, als das Stigma, das die Handlungsfreiheit begrenzt. Der Angehörige einer solchen unterprivilegierten Gruppe wird von seiner Gruppenmitgliedschaft eingeschränkt. Seinen Status zu verbessern, bedeutet die Gruppe zu verlassen, sich ihrer zu entziehen.
Die freie soziale Mobilität aus unterprivilegierten Gruppen ist aber begrenzt und oft durch äußere Kriterien ganz verhindert. Das Individuum wird gezwungen, in der unterprivilegierten Gruppe zu bleiben, dann beginnen einige, sich ihrer Gruppenzugehörigkeit zu schämen.[7] Selbsthass findet sich bei allen ethnischen Minderheiten.[8]
Unter jüdischem Selbsthass versteht sich eine besondere Art des Antisemitismus, nämlich der unter Juden. Dieser Antisemitismus entsprach dem Druck, dem Juden in einem antisemitischen Sozialmilieu ausgesetzt waren.[9]
Der Hass von Juden gegen das eigene Volk trat, abgesehen von den anders zu begründenden mittelalterlichen Formen, mit Beginn des 19. Jahrhunderts verstärkt in Erscheinung. Indem die Emanzipationsgesetzgebung in Preußen und im Habsburgerreich den Juden die Gleichstellung nur um den Preis der Aufgabe ihrer Religion und Tradition gewährte, setzte sie den Einzelnen schweren Konflikten aus.[10] Die rechtliche Gleichberechtigung der Juden setze sich in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts als allgemein notwendigen Bestandteil einer umfassenden liberalen Gesetzgebung durch, wie sie einem neuen, föderalen Reich angemessen war, aber sie erreichte nicht die völlige Assimilation.[11] Die Forderung einer vollen Germanisierung der Juden im Rahmen der neuen einheitlichen Nation bestand weiter in der Gesellschaft.[12] Es wurde den Juden zwar die formale Gleichberechtigung als Individuen gewährt, aber das Judentum wurde nicht als gleichwertiges Glaubensbekenntnis anerkannt. Der Liberalismus in Deutschland, vor allem in Preußen, forderte Freiheit durch Einheit und Gleichheit durch völlige Abschaffung jeden Hinweises auf Besonderheiten und Verschiedenheiten.[13] Es gab also keinen Platz für gesellschaftlichen Pluralismus. Der Börsenkrach von 1873 signalisierte den Beginn der „Großen Depression“ (1873-1896) und den Anfang vom Ende der liberalen Ära. Die Enttäuschung wuchs und auch die Suche nach Schuldigen. Die Arbeit jüdischer Kapitalisten wurde mit dem Zusammenbruch der europäischen Börsen in Verbindung gebracht.[14] Antijüdische Tendenzen ergriffen die verschiedensten sozialen Gruppen und zahlreiche Institutionen. Diese neuer Rassenantisemitismus benutzte anthropologische Argumente und behauptete, die Juden seien als Angehörige eines orientalischen und fremdartigen Volkstum unassimilierbar.[15] Obwohl sich ein Teil der Juden vom neuen Anschwellen des Antisemitismus verraten und enttäuscht fühlte, reagierte die große Masse mit Passivität.[16] Andere empfanden ihre ethnische Abstammung als Belastung und waren wegen ihres angeblichen Makels von Minderwertigkeitsgefühlen gequält. Die Integration der Juden vollzog sich nicht. Die Juden formten eine eigene Kultur innerhalb einer modernen Gesellschaft, ohne sich dieser wirklich assimiliert zu haben.[17]
Obwohl es viele Beispiele aus Schriften der Juden aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für das Gefühl der Distanzierung vom Judentum gibt und vor allem für die Verzweiflung gegenüber der Unmöglichkeit, sich von ihm zu befreien,[18] verbreiten sich diese Gefühle zur Jahrhundertwende und zu Beginn des 20. Jahrhunderts weiter und deutlicher. Der Begriff „jüdischer Selbsthass“ fand durch Theodor Lessings Buch „Der jüdische Selbsthass“ (Berlin 1930) allgemeine Verbreitung, aber er wurde schon um die Jahrhundertwende verwendet.[19] Lessing meinte, dass es sich beim jüdischen Selbsthass „um einen Sonderfall des allgemeinen Schicksals aller bedrängten, notleidenden, vom Lebenselemente abgeschnittenen Kreatur“ handelt.[20] Manifestationen eines intensiven jüdischen Selbsthasses, wie die in Walther Rathenaus Manifest „Höre Israel!“ von 1897 oder Maximilian Hardens ständige Angriffe auf das „schwärzliche Gewimmel der Cohne und Rosenberge“, das heißt auf das manchesterliche Bank-Börsen- und Pressejudentum, waren unter den jüdischen Intellektuellen weit verbreitet.[21] Otto Weininger, der Wiener Philosoph, schrieb 1903: „...die allerschärfsten Antisemiten (sind) unter den Juden zu finden... wer immer das jüdische Wesen haßt, der haßt es zunächst in sich () Der Hass ist ein Projektionsphänomen wie die Liebe: Der Mensch haßt nur, durch wen er sich unangenehm an sich selbst erinnert fühlt.“[22] Und weiter: „Unbewusst nur achtet jeder Jude den Arier höher als sich selbst.“[23]
Während eine Reihe von Psychologen, unter ihnen in erster Linie Kurt Lewin[24] und Peter Loewemberg[25], dem von ihnen psychoanalytisch vertieften Begriff des jüdischen Selbsthasses einen hohen Erklärungswert für die Sozialpsychologie der Juden zusprechen, wehren sich Peter Gay[26] und Gershom Scholem[27] gegen seine verallgemeinernde Verwendung. Für sie handelt es sich beim Phänomen des „jüdischen Selbsthasses“ bzw. seiner extremen Form, des „jüdischen Antisemitismus“, lediglich um Einzelfälle, die das Ergebnis individueller Entscheidungen mit zutiefst privaten, psychologischen Wurzeln repräsentieren. Diese Reduzierung des Phänomens auf wenige Einzelfälle widersprich jedoch, nach Hans Dieter Helliges Meinung, den Ergebnissen der oben genannten Analysen und verdeckt die strukturellen, sozialen und sozialpsychologischen Verhaltens- und Anpassungszwänge, denen die Mitglieder isolierter Gruppen ausgesetzt sind.[28]
[...]
[1] Siehe Hellige, Hans Dieter: Generationskonflikt, Selbsthass und die Entstehung antikapitalistischer Positionen im Judentum. Der Einfluss des Antisemitismus auf das Sozialverhalten jüdischer Kaufmanns- und Unternehmersöhne im Deutschen Kaiserreichs und in der K. u. K. Monarchie, in: Geschichte und Gesellschaft, Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, 5. Jahrgang, Göttingen 1979, S. 476-518.
[2] Kallner, Rudolf: Herzl und Rathenau Wege jüdischer Exstenz an der Wende des 20. Jahrhunderts, Stuttgart 1976.
[3] Grab, Walter: Der deutsche Weg der Judenemanzipation 1789-1938, München 1991.
[4] Volkov, Shulamit: „Ich bin ein deutscher jüdischen Stammes“ in: Die Extremen berühren sich. Walther Rathenau 1867-1922, hg. von Hans Wilderotter, o. O. o. J. S.129-138.
[5] Hartenau, W. (Walther Rathenau): „Höre Israel!“!“ in: Die Zukunft, 6. März 1897, S. 89-93. Im weiteren als „Höre Israel!“
[6] Rathenau, Walther: Staat und Judentum, in: Gesammelte Schriften in fünf Bänden, Band 1, Berlin 1918, S.183-207.Im weiteren als „Staat und Judentum“.
[7] In diesen Punkten stütze ich mich auf Loewenberg, Peter: Antisemitismus und jüdischer Selbsthass. Eine sich wechselseitig verstärkende sozialpsychologische Doppelbeziehung, in: Geschichte und Gesellschaft, Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, 5. Jahrgang, Göttingen 1979, S. 455-475. Hier 465.
[8] Siehe Loewenberg, Peter: Antisemitismus und jüdischer Selbsthass, S. 467.
[9] Siehe Ders., S. S. 456. Für diesen Komplex des jüdischen Selbsthasses siehe auch unter einer anderen (sprach-, begriffsgeschichtlichen) Perspektive Gilman, Sander L.: Jüdischer Selbsthaß. Antisemitismus und die verborgene Sprache der Juden, Frankfurt am Main 1993.
[10] Siehe Hellige, Hans Dieter: Generationskonflikt, Selbsthass und die Entstehung antikapitalistischer Positionen im Judentum, S. 479.
[11] Zum Komplex jüdischen Selbstverständnisses und des Antisemitismus vgl. Nipperdey, Thomas: Deutsche Geschichte 1866 – 1918, Band 2, München 1992, S. 289-311.
Das Emanzipationsedikt von 1812 gewährte den Juden Preußens die Gleichberechtigung, aber die Lage der Juden, zumindest im öffentlichen Leben, wurde in der Zeit der erneuten Reaktion (1815 und 1848) wieder so eingeschränkt, dass von einer Gleichberechtigung nicht mehr die Rede sein konnte. Die revidierte Verfassung von 31.1.1850 garantierte den Juden zwar die staatsbürgerlichen Rechte unabhängig vom religiösen Bekenntnis, aber die Praxis entwickelte sich anders. Durch Anordnungen der Verwaltungsorgane und auf Grund ministerialer Anweisungen wurden die Juden von der Anwaltschaft , von der Lehrtätigkeit und von den Staatsämtern ausgeschlossen. Diese „praktische“ Diskriminierung hielt weiter, auch nach 1871 zumindest was die öffentlichen Ämter betrifft. Siehe mehr dazu Kallner, Rudolf: Herzl und Rathenau, S. 41, f.
[12] Siehe Volkov, Shulamit: Selbstgefälligkeit und Selbsthass, in Ders.: Jüdisches Leben und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert. Zehn Essays, München 1990, S. 181-196. Hier S. 184.
[13] Siehe Ders., S.184.
[14] Volkov, Shulamit: Die Juden in Deutschland 1780-1918, München 1994. S. 47, f.
[15] Siehe Grab, Walter: Der deutsche Weg der Judenemanzipation 1789-1938, S. 179.
[16] Das lässt sich dadurch erklären, dass trotz des offenen Antisemitismus und Diskriminierung das Leben im neuen Kaiserreich den Juden vielversprechende Aussichten bot. Ihr sozialer Aufstieg ging im letzten Viertel des 19. Jahrhundert ununterbrochen weiter. Siehe mehr dazu Volkov, Shulamit: Die Juden in Deutschland 1780-1918, S. 53.
[17] Im ausgedehnten 19. Jahrhundert wurde der Begriff der Assimilation auf die Formen sozialer und kultureller Integration von Juden in das Leben der deutschen Gesellschaft verwendet, die den Prozess der legalen Emanzipation ergänzten. Erst in den Auseinandersetzungen zwischen Zionisten und ihren Gegnern wurde der Begriff zunehmen negativ gebraucht. Er wurde zu einem Synonym für ein Leben der Selbstverleugnung und der Blindheit gegenüber einer feindlichen Umwelt. Siehe mehr dazu Volkov, Shulamit: Jüdische Assimilation und Eigenart im Kaiserreich, in Ders.: .Jüdisches Leben und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert, S. 132.
[18] Zum Beispiel Rahel Varnhagen, Heinrich Heine und Ludwig Börne.
[19] Der Begriff wurde im Rahmen der Diskussion über die Judenfrage in Mitteleuropa verwendet, wurde aber auch ein „Kampfmittel“ für die gegnerischen Parteien. Siehe Volkov, Shulamit: Selbstgefälligkeit und Selbsthass, S. 182.
[20] Lessing, Theodor: Der jüdische Selbsthaß, Berlin 1930.
Lessing war selbst keineswegs vom jüdischen Selbsthass erfüllt, vielmehr bekannte er sich zur jüdischen Gemeinschaft. Er sprach den Juden die Aufgabe zu, als Vermittler zwischen Völkern zu agieren, von Boden und Land unabhängig und die reine Vernunftmenschheit zu begründen. Siehe Grab, Walter: Der deutsche Weg der Judenemanzipation 1789-1938, S. 152.
[21] Vergleiche Hellige, Hans Dieter: Generationskonflikt, Selbsthass und die Entstehung antikapitalistischer Positionen im Judentum S. 489.
Shulamit Volkov legt auch überzeugend dar, dass es kaum Beweise für die Vermutung gibt, dass solche Ansichten unter der Masse der deutschen Juden verbreitet gewesen seien, aber doch häufig unter jüdischen Intellektuellen. Unter der Masse der Juden war eher eine gewisse Selbstzufriedenheit verbreitet. Siehe Volkov, Shulamit: „Ich bin ein deutscher jüdischen Stammes“, S. 133.
Auch Walter Grab führt aus, dass der jüdische Selbsthass zu einem weitverbreiteten Phänomen intellektueller Juden in Deutschland und Österreich während der „Grossen Depression“ wurde. Unter anderem nimmt er Walter Rathenau als Beispiel jüdischen Selbsthasses. Siehe Grab, Walter: Der deutsche Weg der Judenemanzipation 1789-1938, S. 179.
[22] Weiniger, O.: Geschlecht und Charakter. Eine prinzipielle Untersuchung, München 1980, S. 407.
[23] Ders. S. 418.
[24] Lewin, Kurt: Selbsthass unter Juden, in: Ders.: Die Lösung sozialer Konflikte. Ausgewählte Abhandlungen über Gruppendynamik, hg. von Kurt Lewin, Nauheim 1953.
[25] Loewenberg, Peter: Antisemitismus und jüdischer Selbsthass.
[26] Gay, Peter: Begegnung mit der Moderne. Deutsche Juden in der deutschen Kultur, in: Juden im Wilhelminischen Deutschland 1890-1914, hrsg. von Werner Mosse, Tübingen 1998, S. 241-311.
[27] Scholem, Gershom: Zur sozialen Psychologie der Juden in Deutschland 1900-1930, in: Die Krise des Liberalismus zwischen den Weltkriegen, hrsg. von Rudolf von Thadden, Göttingen 1978, S. 256-276.
[28] Siehe Hellige, Hans Dieter: Generationskonflikt, Selbsthass und die Entstehung antikapitalistischer Positionen im Judentum, S. 477.
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