In dieser Arbeit soll es zunächst darum gehen, die Hintergründe dieses historischen Stoffes darzustellen und zu beleuchten. Schiller hat sich in seiner Funktion als Geschichtsprofessor in Jena auch bei der Planung dieses Werkes, wie beispielsweise auch beim Wallenstein, sehr intensiv damit befasst. Interessant wird dabei sein, Übereinstimmungen und Unterschiede zwischen der Historie und dem Stück herauszuarbeiten und dabei Erklärungen für Abweichung zu finden. Für diese Arbeit habe ich drei mir relevant und plausibel erscheinende ausgewählt, die Schillers Biographie und theoretische, das literarische Schaffen reflektierende Aufsätze zugrunde legen. Schillers Biographie und die politische Situation in Deutschland, wie auch die Entstehungsgeschichte des Werkes, sollen darauf aufbauend, ebenfalls einen Beitrag zum besseren Verstehen des Werkes „Die Jungfrau von Orleans“ beitragen. Außerdem werde ich zwei Interpretationsansätze, marxistische und einen die Rolle Johannas als Frau reflektierenden, darstellen. Einen weiteren Teil der Arbeit bilden außerdem noch Bezüge zu den beiden außerdem im Modul besuchten Veranstaltungen, wie es die Studienordnung ja vorsieht. Abschließend soll in der Zusammenschau der Ergebnisse belegt werden, inwieweit „Die Jungfrau von Orleans“ ein typisches Werk der Weimar Klassik ist. Dem soll ein persönliches Fazit angeschlossen werden.
Ausdrücklich verweise ich auch auf die Arbeit von Michaela Wohnhas, der ich für die kreative, kritisch reflektierende und verlässliche Zusammenarbeit ganz herzlich danke.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Geschichtliche Hintergründe
- 1. Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen
- 2. Die historische Johanna von Orleans
- III. Schillers Abweichen vom historischen Stoff
- IV. Gründe für Schillers Abweichen vom historischen Stoff
- 1. Veredelung der Theaterkunst in Weimar
- 2. Die Auseinandersetzung mit Voltaires Pucelle – „Die Jungfrau von Orleans“ als sentimentalisch-elegische Dichtung
- 3. Das Pathetisch-Erhabene in der Jungfrau von Orleans
- V. Zur Entstehungsgeschichte des Werkes 1800 - 1801
- 1. Biographisches
- 2. Entstehungsgeschichte
- 3. Die politische Situation in Deutschland
- VI. Interpretationsansätze
- 1. Marxistische Interpretationen
- 2. Clasen: Zur Darstellung der Frau in Schillers Frauendramen
- VII. Bezüge zu den anderen im Modul besuchten Veranstaltungen
- 1. Szenische Verfahren im Deutschunterricht
- 2. Diagnose und Förderung des Textverstehens in der Sekundarstufe I
- VIII. Abschluss
- 1. „Die Jungfrau von Orleans“ – ein typisches Werk der Weimarer Klassik?
- 2. Persönliches Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orleans“, indem sie die geschichtlichen Hintergründe beleuchtet und verschiedene Interpretationsansätze darstellt. Ziel ist es, Schillers Abweichungen vom historischen Stoff zu analysieren und die Entstehungsgeschichte des Werkes im Kontext der politischen Situation Deutschlands zu verstehen. Die Arbeit bezieht sich auch auf andere Veranstaltungen des Moduls.
- Geschichtliche Hintergründe zur Johanna von Orleans und ihrer Zeit
- Schillers künstlerische Freiheit im Umgang mit dem historischen Stoff
- Einfluss von Voltaires „Pucelle“ auf Schillers Werk
- Marxistische und feministische Interpretationsansätze
- Einordnung des Werkes in die Weimarer Klassik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin, sich mit Schillers „Jungfrau von Orleans“ auseinanderzusetzen. Sie betont ihr persönliches Interesse an historischen Persönlichkeiten, insbesondere an Johanna von Orleans als Frau und Heilige, und ihren Bezug zur eigenen Tätigkeit als Gästeführerin und Religionspädagogin. Die Autorin skizziert den Aufbau der Arbeit, der die geschichtlichen Hintergründe, Schillers Abweichungen vom historischen Stoff, die Entstehungsgeschichte und verschiedene Interpretationsansätze umfasst. Der Fokus liegt auf der Erarbeitung von Übereinstimmungen und Unterschieden zwischen Historie und Drama sowie der Einordnung des Werks in die Weimarer Klassik.
II. Geschichtliche Hintergründe: Dieses Kapitel beleuchtet die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des 100-jährigen Krieges zwischen Frankreich und England. Es beschreibt den Auslöser des Krieges, die Machtkämpfe innerhalb des französischen Hofes nach dem Tod Karls IV., die psychische Erkrankung Karls VI. und die daraus resultierenden Bürgerkriege. Besonderes Augenmerk wird auf die rivalisierenden Interessen des Herzogs von Burgund und Ludwigs von Orleans gelegt, die den Konflikt zwischen Adel und Bürgertum repräsentieren. Die Darstellung der komplexen politischen Konstellation dient als Grundlage für das Verständnis von Johannas Rolle und ihrer Zeit.
Schlüsselwörter
Friedrich Schiller, Die Jungfrau von Orleans, Weimarer Klassik, Johanna von Orleans, Hundertjähriger Krieg, Marxistische Interpretation, Feministische Literaturwissenschaft, Historisches Drama, Entstehungsgeschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orleans“
Was ist der Inhalt dieser Arbeit über Schillers „Die Jungfrau von Orleans“?
Diese Arbeit analysiert Friedrich Schillers Drama „Die Jungfrau von Orleans“. Sie untersucht die geschichtlichen Hintergründe des Stücks, beleuchtet Schillers Abweichungen vom historischen Stoff und präsentiert verschiedene Interpretationsansätze, darunter marxistische und feministische Perspektiven. Der Fokus liegt auf dem Verständnis der Entstehungsgeschichte im Kontext der politischen Situation Deutschlands und der Einordnung des Werks in die Weimarer Klassik. Die Arbeit bezieht sich auch auf andere Veranstaltungen eines Moduls, die sich mit szenischen Verfahren im Deutschunterricht und der Diagnose/Förderung des Textverständnisses befassen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Die geschichtlichen Hintergründe zur Johanna von Orleans und ihrer Zeit (100-jähriger Krieg, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen); Schillers künstlerische Freiheit im Umgang mit dem historischen Stoff und dessen Gründe (z.B. Einfluss von Voltaires „Pucelle“); marxistische und feministische Interpretationsansätze des Dramas; und die Einordnung des Werks in die Weimarer Klassik. Die persönliche Motivation der Autorin, ihr Bezug zu Johanna als historische Persönlichkeit und ihr Beruf als Gästeführerin und Religionspädagogin werden ebenfalls angesprochen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in acht Kapitel: Einleitung; Geschichtliche Hintergründe (politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die historische Johanna von Orleans); Schillers Abweichen vom historischen Stoff; Gründe für Schillers Abweichen (Veredelung der Theaterkunst, Auseinandersetzung mit Voltaires Pucelle, das Pathetisch-Erhabene); Entstehungsgeschichte des Werkes (biographische Aspekte, politische Situation in Deutschland); Interpretationsansätze (marxistische Interpretationen, feministische Ansätze nach Clasen); Bezüge zu anderen Veranstaltungen des Moduls (szenische Verfahren, Diagnose und Förderung des Textverständnisses); und Schlussfolgerungen („Die Jungfrau von Orleans“ als typisches Werk der Weimarer Klassik?, persönliches Fazit).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Schiller, Die Jungfrau von Orleans, Weimarer Klassik, Johanna von Orleans, Hundertjähriger Krieg, Marxistische Interpretation, Feministische Literaturwissenschaft, Historisches Drama, Entstehungsgeschichte.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Schillers „Die Jungfrau von Orleans“ umfassend zu analysieren, indem sie die geschichtlichen Hintergründe beleuchtet und verschiedene Interpretationsansätze darstellt. Ziel ist es, Schillers Abweichungen vom historischen Stoff zu analysieren und die Entstehungsgeschichte des Werkes im Kontext der politischen Situation Deutschlands zu verstehen. Die Arbeit soll auch die Einordnung des Werkes in die Weimarer Klassik ermöglichen.
Wie wird die historische Johanna von Orleans dargestellt?
Die Arbeit beleuchtet sowohl die historischen Hintergründe des Lebens Johannas von Orleans im Kontext des 100-jährigen Krieges als auch Schillers künstlerische Interpretation dieser Figur. Der Vergleich zwischen historischer Figur und literarischer Darstellung bildet einen zentralen Aspekt der Analyse.
Welche Rolle spielt Voltaires „Pucelle“?
Voltaires „Pucelle“ wird als ein wichtiger Einflussfaktor auf Schillers „Jungfrau von Orleans“ betrachtet. Die Arbeit analysiert die Auseinandersetzung Schillers mit Voltaires Werk und dessen Auswirkungen auf die Gestaltung seines Dramas.
Wie werden verschiedene Interpretationsansätze berücksichtigt?
Die Arbeit berücksichtigt verschiedene Interpretationsansätze, insbesondere marxistische und feministische Lesarten. Diese Perspektiven werden herangezogen, um das Drama aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten und ein umfassenderes Verständnis zu ermöglichen.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Religionspädagogin (FH) Andrea Braun-Henle (Autor:in), 2008, Zu "Die Jungfrau von Orleans" von Friedrich Schiller. Geschichtliche Hintergründe und Interpretationsansätze, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118420