Diese Arbeit will ausgehend von der Veranstaltung „Ich schaffe es! – Einführung in eine Psychologie der eigenen Wirksamkeit“ der Frage nachgehen, inwieweit die Erziehung im Sinne der Erfahrung eigener Wirksamkeit eine solche Basisausstattung für das Leben sein könnte. Dazu will ich mich zunächst der theoretischen Basis dieser Frage widmen, indem ich ausführlich die Theorie der erlernten Hilflosigkeit von Seligmann mithilfe wichtiger experimenteller Befunde, deren Interpretationen und der Weiterentwicklung dieser Erkenntnisse darstelle. Ein enger Zusammenhang besteht zum nächsten Kapitel, in dem es überwiegend um die Begriffe Kontrolle und Wirksamkeit, dem Umgang mit diesen Erfahrungen und ihrer Bedeutung für das menschliche Leben geht. Der Bezug zur schulischen Selbstständigkeits- und Selbstwerterziehung wird im folgenden Kapitel hergestellt über Flammers Theorie zur Entwicklung der persönlichen Kontrollmeinung, den experimentellen Befunden von Dweck u. a. und verschiedenen Theorien zu Fördermöglichkeiten im schulischen Kontext.
Diesem Theorieteil folgt ein praktisches Kapitel, in dem ich eigene biografische Erfahrungen mit Kontrolle und Hilflosigkeit bedenke.
Das vorletzte Kapitel reflektiert eine Unterrichtssequenz, die ich, motiviert durch die Faszination, die für mich von der Idee der Gruppenrallye zur Schaffung eines Origin-Lernklimas ausging, mit zwei neunten Realschulklassen durchgeführt habe.
Abschließend werde ich ein persönliches Fazit aus meinen Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Konzept der eigenen Wirksamkeit
- Erlernte Hilflosigkeit (Seligmann)
- Der Begriff der erlernten Hilflosigkeit
- Folgen der erlernten Hilflosigkeit im Experiment
- Die Theorie der erlernten Hilflosigkeit
- Erlernte Hilflosigkeit als Modell für Depression
- Wichtige Lebensphasen und Hilflosigkeit
- Eine Weiterentwicklung der Theorie: Der Attributionsstil nach Abramson, Seligmann & Teasdale
- Kontrolle
- Begriffe: Kontrolle, Kausalität und Wirksamkeit
- Das Vier-Stufen-Modell der Kontrollstrategien – Reaktanz, indirekte und sekundäre Kontrolle
- Zur Bedeutung von Kontrolle im menschlichen Leben
- Selbstwerterziehung in der Schule
- Biografisches Entstehen der Kontrollmeinung und Selbstwertentwicklung
- Experimentelle Befunde
- Anregungen zur schulischen Förderung, Therapie und Prävention
- Selbstreflexion: Ich bin eine gute Autofahrerin!
- Praxisteil - Gruppenrallye: Die Zeichensprache der Chemiker
- Vorgehensweise und Inhalte
- Die Inhalte der Gruppenrallye
- Legitimation des Themas
- Ziele und Kompetenzen
- Die Realschule X, P.
- Soziokultureller Hintergrund und Voraussetzungen der SuS
- Rahmenbedingungen des Chemieunterrichtes
- Beschreibung der Lerngruppen
- Vorgehensweise, methodische Überlegungen und Materialien
- Reflexion
- Persönliches Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Erfahrung eigener Wirksamkeit für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Sie untersucht, inwieweit die Erziehung im Sinne der Erfahrung eigener Wirksamkeit eine wichtige Basis für das Leben sein kann. Dabei werden die Theorie der erlernten Hilflosigkeit von Seligmann und das Konzept der Kontrolle als zentrale Themen behandelt.
- Erlernte Hilflosigkeit und ihre Folgen
- Kontrolle und Wirksamkeit im menschlichen Leben
- Selbstwerterziehung in der Schule
- Praktische Anwendung der Theorie in einer Unterrichtssequenz
- Persönliche Reflexionen und Erfahrungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der eigenen Wirksamkeit ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Kapitel 2 widmet sich der Theorie der erlernten Hilflosigkeit von Seligmann, wobei die Entstehung des Begriffs, die Folgen der erlernten Hilflosigkeit im Experiment sowie die Weiterentwicklung der Theorie durch Abramson, Seligmann & Teasdale beleuchtet werden. Kapitel 3 behandelt das Konzept der Kontrolle und seine Bedeutung für das menschliche Leben. Es werden verschiedene Kontrollstrategien erläutert und die Bedeutung der Kontrolle für die Selbstwerterziehung in der Schule hervorgehoben. In Kapitel 4 wird eine eigene biografische Erfahrung mit Kontrolle und Hilflosigkeit reflektiert. Kapitel 5 beschreibt eine Unterrichtssequenz zur Förderung der eigenen Wirksamkeit in Form einer Gruppenrallye.
Schlüsselwörter
Erlernte Hilflosigkeit, Kontrolle, Wirksamkeit, Selbstwerterziehung, Gruppenrallye, Unterrichtssequenz, Motivation, Lernklima, Selbstständigkeit, Selbstwertgefühl, Attributionsstil, Schulische Förderung, Therapie, Prävention.
- Quote paper
- Diplom-Religionspädagogin (FH) Andrea Braun-Henle (Author), 2008, Hilflosigkeit, Kontrolle und eine Gruppenrallye, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118421