Die 68er-Bewegung. Generationenkonflikt und Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus

Ein Vergleich der Bücher "Rot" von Uwe Timm und "Das bleiche Herz der Revolution" von Sophie Dannenberg


Hausarbeit, 2017

16 Seiten, Note: 2,3

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die 68-er Revolte

3. „Das bleiche Herz der Revolution“ & „Rot“
3.1 Generationenkonflikt Gemeinsamkeiten & Unterschiede
3.2 Umgang mit der NS-Vergangenheit Gemeinsamkeiten & Unterschiede

4. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Hausarbeit soll sich mit dem Vergleich der Bücher „Rot“ von Uwe Timm und „Das bleiche Herz der Revolution“ von Sophie Dannenberg befassen. Da Uwe Timm sich in vier seiner Werke mit dem Thema der 68er-Bewegung auseinandersetzt kam mir diese Thematik für eine Hausarbeit in einem Seminar über Uwe Timm sofort in den Sinn. Einen Vergleich mit einem Buch von einem fremden Autor erwies sich für mich als besonders spannend um zu sehen wie andere Autoren mit diesem Thema und dieser Zeit umgehen. Bei meiner Behandlung des Themas werde ich exemplarisch vorgehen, aufgrund des Umfangs. Die beiden Werke weisen unterschiedliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf Handlung und Thematik vor. In dieser Arbeit sollen die beiden Bücher verglichen werden unter der Berücksichtigung der 68er-Revolte mit Schwerpunkt auf dem Generationenkonflikt und der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit.

Im ersten Kapitel wird die 68-Revolte vorgestellt, sowohl wichtige Personen für diese besondere Zeit als auch Auslöser, Auswirkungen und Ziele.

Im nächsten Schritt wird der Generationenkonflikt und die Bedeutung der nationalsozialistischen Vergangenheit und insbesondere der Umgang mit dieser genauer beleuchtet.

Schließlich wird analysiert, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede die beiden Werke Das bleiche Herz der Revolution und Rot in Hinblick auf Handlungsstränge und Behandlung der 68-er Revolte haben. Dabei wird unter anderem beleuchtet wie die unterschiedlichen Generationen zueinanderstehen, sowohl die Menschen die den 2.Weltkrieg noch miterlebt haben, dann deren Kinder die die 68er-Revolte im jungen Erwachsenen Alter als Student miterlebt haben und abschließend die Kinder dieser sogenannten „Alt-68er“. Dieser gemeinsame Umgang miteinander wird genauer beleuchtet, sowie die jeweilige Aufarbeitung und Auseinandersetzung mit der Vergangenheit des 2.Weltkrieges und des Dritten Reichs.

In einem Fazit werden noch einmal die zentralen Punkte der Arbeit zusammengefasst und abschließend kommentiert, welche Elemente bei den Werken übereinstimmen und welche Unterschiede vorzufinden sind. Daher, dass beide Werke fiktiv sind bleibt es offen welchen Wahrheitsgehalt sie in sich tragen. Dennoch soll abschließend ein Ausblick auf weitere mögliche Vergleiche und Auffälligkeiten in Werken der deutschen Literatur die sich mit dieser Zeit, mit der 68er-Revolte oder auch Studentenbewegung genannt auseinandersetzt haben gegeben werden.

2.Die 68-er Revolte

Die jungen Leute haben die Welt zwischen Prag, Berlin und Berkeley, Stockholm, Paris und Tokio in den Zwiespalt gebracht, den sie seit eh und je fürchtete und den sie unter dem Deckmantel eines autoritären Sozialismus und einer gleichmacherischen Demokratie verbarg: daß die Träume des Menschen vom Menschen im politischen Alltag zu verkrüppeln lassen.1

Nachdem der Krieg 1945 beendet war befand sich ganz Deutschland in einem Gefühl der Ohnmacht. Und über das was geschehen war wurde so gut es ging geschwiegen und versucht es zu verdrängen. Durch das fehlende Aufarbeiten der nationalsozialistischen Vergangenheit der sogenannten „Vätergeneration“ kamen Zweifel am politischen System und an der Idee der Familie auf. Die Kinder dieser Generation begannen Fragen zu stellen auf die sie oft keine Antworten bekamen. Die vorgelebte Moral der Eltern war für die Kinder dieser Generation Grund genug aus dem Familiensystem auszubrechen. Diese unbeantworteten Fragen wurden an die Allgemeinheit gerichtet in Form von Flugblättern, Demonstrationen und mehr. Diese Doppelmoral die von den Eltern vorgelebt wurde in einer exemplarischen Familie zu der Zeit mit einer Mutter die unglücklich ist und einem Vater der eine Triebbefriedigung woanders sucht waren Grund genug auf die Straße zu gehen aus Frustration um ein „rebellisches Leben zu suchen.“2

Diese jungen Menschen lehnten jede Form von Autorität ab und sahen in den Bürgerrechtsbewegungen und unter anderem der Verabscheuung des Vietnam Krieges ein Vorbild für ihr Handeln. Ein weiterer Faktor für das Entstehen der Bewegung war der Zeitpunkt. Genau zu dieser Zeit etablierte sich das Fernsehen und verbreitete sich immer mehr. Zudem war es im Trend an solchen Aktionen Teilzunehmen. Daher musste man nicht einmal politisch interessiert sein um Teil der Bewegung zu sein. „Immer häufiger hört man vom Wahrheitswillen deutscher Studenten. Sie wollen sich nicht mehr betrügen lassen.“3

Geistige Väter der 68-er Revolte sind Autoren die versuchten den Marxismus weiterzuentwickeln. Zu ihnen gehören unter anderem Ernst Bloch, Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. International war die Rebellion 1968 in Streitfragen verschieden. Gemeinsam war allen „ein Verlangen nach Rebellion“4 und „ein tiefes Unbehagen gegenüber jeglicher Form des Autoritarismus.“5 Legenden der 68er- Generation waren unter anderem Ho Chi Minh, Karl Marx, Rosa Luxemburg, Mao Tse-Tung und Ernesto Che Guevara. Sie waren sozusagen die Vordenker der Ideen. Über die Folgen und ob diese positive oder negative Auswirkungen hatten besteht eine offene Diskussion. Das einzige worüber man sich sicher ist, dass ein Gewinn der 68er-Bewegung die „Emanzipation der Sexualität“6 ist. Vor allem die Kommune I war sehr umstritten und galt als Vorbild für die freie Liebe und Befriedigung der Triebe. Daraus entstand die „neue Frauenbewegung“ und die Pille wurde unter anderem eingeführt. Besonders sollen Mädchen von der Revolte profitiert haben, da diese sich von einem alten Frauenbild befreien konnten. Laut Sabine Weisz, war die Bewegung hauptsächlich kulturell statt politisch aber dennoch würde es die „Die Grünen“ ohne die Studentenbewegung nicht geben.7

„Eine der wichtigsten Lehren aus dem Jahr 1968 lautet, dass Menschen, die ein rechtmäßiges Interesse daran zu haben glauben, die Welt so zu bewahren, wie sie ist, keine Hemmungen kennen Menschen, die diese Welt verändern wollen, zum Schweigen zu bringen.“8 Zwar gab es einige Veränderungen aufgrund der Geschehnisse dieser Zeit aber vor allem bleibt den Menschen die Hoffnung die in dieser Zeit herrschte bestehen.

Der Tod von Benno Ohnesorg, einem Studenten aus Berlin der nicht einmal politisch

[...]


1 Frei, Norbert: 1968. Jugendrevolte und globaler Protest. 2. Auflage. München: dtv 2008, S.153.

2 Weisz, Sabine: Die 68er-Revolte im Werk von Uwe Timm. Marburg: Tectum Verlag 2009 (= Literaturwissenschaft, Bd.11), S.16.

3 Frei, Norbert: 1968. Jugendrevolte und globaler Protest. 2. Auflage. München: dtv 2008, S.77.

4 Weisz, Sabine: Die 68er-Revolte im Werk von Uwe Timm. Marburg: Tectum Verlag 2009 (= Literaturwissenschaft, Bd.11), S.27.

5 Ebd.

6 Weisz, Sabine: Die 68er-Revolte im Werk von Uwe Timm. Marburg: Tectum Verlag 2009 (= Literaturwissenschaft, Bd.11), S.29.

7 Vgl. Ebd., S.30.

8 Ebd.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Die 68er-Bewegung. Generationenkonflikt und Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus
Untertitel
Ein Vergleich der Bücher "Rot" von Uwe Timm und "Das bleiche Herz der Revolution" von Sophie Dannenberg
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Note
2,3
Jahr
2017
Seiten
16
Katalognummer
V1184837
ISBN (eBook)
9783346609786
ISBN (Buch)
9783346609793
Sprache
Deutsch
Schlagworte
generationenkonflikt, auseinandersetzung, nationalsozialismus, vergleich, bücher, timm, herz, revolution, sophie, dannenberg
Arbeit zitieren
Anonym, 2017, Die 68er-Bewegung. Generationenkonflikt und Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1184837

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