Im Rahmen einer explorativen Studie konnten einige Erkenntnisse zur Gründungsneigung von Studierenden der Betriebswirtschaft an der Technischen Hochschule Rosenheim gewonnen werden. Während diese Arbeit teilweise frühere Forschungen bestätigte, konnten jedoch zum Teil auch bisherige Annahmen widerlegt bzw. relativiert werden. So machte sich der Geschlechterunterschied in der Gründungsneigung nicht in allen Skalen signifikant bemerkbar und zwischen Studierenden mit und ohne Migrationshintergrund kam es zu keinen Differenzen hinlänglich ihrer Neigung ein Unternehmen zu gründen. Die vorliegende Forschung bestätigt Zusammenhänge zwischen den Persönlichkeitsmerkmalen Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrung mit der Gründungsneigung und kann auch Beiträge zur Forschung im Intrapreneurship liefern. Hier wurde eine positive Korrelation mit dem Persönlichkeitsmerkmal Extraversion festgestellt und höhere Werte bei Studierenden, die ein Praktikum absolvierten. Die Bedeutung von Rollenvorbildern in der Entrepreneurship Education konnte bekräftigt werden. Es wurden durch die Befragung außerdem Erkenntnisse über Möglichkeiten zur Steigerung der Gründungsneigung von Studierenden identifiziert.
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1. Der gesamtwirtschaftliche Stellenwert von Unternehmensgründungen
2. Begriffliche Abgrenzungen und Forschungsstand im Bereich Entrepreneurship
2.1. Begriffliche Definitionen zum Unternehmertum
2.2. Stand der Forschung in der Gründungsneigung
3. Forschungsdesign und Methodik
3.1. Erhebungsverfahren
3.2. Instrumente des Fragebogens
3.2.1. Persönliche Daten
3.2.2. Big Five Inventory
3.2.3. Gründungsneigung
3.2.4. Gründungsabsicht im Rahmen der Theory of planned behavior
3.2.5. Steigerung der Gründungsneigung (Fragen zum Modul „Unternehmertum und Existenzgründung“)
3.3. Forschungsablauf
3.3.1. Datenbereinigung
3.3.2. Stichprobenbeschreibung
3.3.3. Reliabilitäten
3.3.4. Weitere Variablenbildung
3.3.5. Normalverteilungen
3.3.6. Statistische Testverfahren
4. Ergebnisse – deutungsarme Darstellung
4.1. Weitere deskriptive Ergebnisse
4.2. Ergebnisse der Inferenzstatistik
5. Interpretation und Diskussion
5.1. Interpretation der deskriptiven Ergebnisse
5.2. Interpretation der Ergebnisse aus den Forschungsfragen
6. Fazit und Ausblick
Anhang
Literaturverzeichnis
Abstract
Im Rahmen einer explorativen Studie konnten einige Erkenntnisse zur Gründungsneigung von Studierenden der Betriebswirtschaft an der Technischen Hochschule Rosenheim gewonnenen werden. Während diese Arbeit teilweise frühere Forschungen bestätigte, konnten jedoch auch bisherige Annahmen widerlegt bzw. relativiert werden. So machte sich der Geschlechterunterschied in der Gründungsneigung nicht in allen Skalen signifikant bemerkbar und zwischen Studierenden mit und ohne Migrationshintergrund kam es zu keinen Differenzen hinlänglich ihrer Neigung ein Unternehmen zu gründen. Die vorliegende Forschung bestätigt Zusammenhänge mit den Persönlichkeitsmerkmalen Gewissenhaftigkeit und Offenheit für Erfahrung mit der Gründungsneigung und kann auch Beiträge zur Forschung im Intrapreneurship liefern. Hier wurde eine positive Korrelation mit dem Persönlichkeitsmerkmal Extraversion festgestellt und höhere Werte bei Studierenden, die ein Praktikum absolvierten. Die Bedeutung von Rollenvorbildern in der Entrepreneurship Education konnte bekräftigt werden. Es wurden durch die Befragung außerdem Erkenntnisse über Möglichkeiten zur Steigerung der Gründungsneigung von Studierenden identifiziert.
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Erhebung der Gründungsabsicht (Theory of planned behavior)
Tabelle 2: Reliabilitäten der Skalen
Tabelle 3: Mittelwerte der Gründungsneigung (SPSS Output)
Tabelle 4: Mittelwerte der Persönlichkeitsmerkmale (SPSS Output)
Tabelle 5: Gruppenunterschiede weiblich/männlich d. Entrepreneurship-Skala (SPSS Output)
Tabelle 6: Gruppenunterschiede weiblich/männlich d. GA-Skala (SPSS Output)
Tabelle 7: Ergebnisse d. Gruppenvergleiche durch t-Test f. unabhängige Stichproben
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: relative Häufigkeiten Frage 1 zum Modul (eigene Darstellung)l
Abbildung 2: relative Häufigkeiten Frage 2 zum Modul (eigene Darstellung)
Abbildung 3: Zusammenhänge von Persönlichkeitsfaktoren mit der Gründungsneigung (eigene Darstellung)
Abbildung 4: Einflussfaktoren auf die Gründungsneigung (eigene Darstellung)
1. Der gesamtwirtschaftliche Stellenwert von Unternehmensgründungen
Ein Unternehmen definiert sich in der Betriebswirtschaftslehre als wirtschaftlich eigenständige Einheit mit einem gemeinsamen Ziel1, welches in der sozialen Marktwirtschaft wie auch im reinen Kapitalismus, ganz allgemein die Gewinnerzielung2 ist.
Zusammenschlüsse für gewerbliche Zwecke können zurück bis ins Mittelalter nachgewiesen werden.3 Um effizienter wirtschaften zu können, kam es schon damals zu Gründungen von Familienbetrieben, Zünften, Bankhäusern und weiteren Organisationen, die wir heute als Unternehmen definieren würden.4 Spezialisierung, Arbeitsteilung und Handel erhöhen den Lebensstandard, und sind deshalb vorteilhafter als reine Selbstversorgung.5
Die Arten, Geld zu verdienen um Tausch/Handel zu betreiben,6 sind in der heutigen Zeit sehr vielschichtig. Ein Weg ist die Selbstständigkeit. Allerdings ist für viele Gründer das Einkommen nicht in erster Linie Motivation. 2019 nannten 41,7 % Unabhängigkeit als Motivation, ein höheres Einkommen seht mit 35,9 % an zweiter Stelle.7
Ganz gleich wie groß oder klein das Unternehmen sein soll, bevor es zu einer Unternehmensgründung kommt, braucht es eine Person, die sich entschließt, dies zu tun. Ob jemand grundsätzlich die Bereitschaft zeigt ein Unternehmen zu gründen, ist die Voraussetzung für die Umsetzung. Mit dieser Personengruppe, sowie verschiedenen Einflussfaktoren und deren Zusammenhäng in Bezug auf die Gründungsneigung beschäftigt sich diese Arbeit. Es wird nicht die Unternehmensgründung und der/die Gründer*in analysiert, sondern zu erforschen ist die Gründungsneigung von Studierenden der Betriebswirtschaft an der TH Rosenheim. In Kapitel 2.1. wird noch detaillierter auf die verschiedenen Begrifflichkeiten rund um das Thema Entrepreneurship eingegangen.
Zuvor stellt sich jedoch die Frage, ob und warum Unternehmensgründungen überhaupt relevant sind für die Gesamtwirtschaft.
Gründungen halten die Wirtschaft in Schwung, sie tragen Strukturwandel8 mit und sorgen für Innovationen und Wettbewerb.9 10 Gerade in einer Marktwirtschaft, die vom Wachstum lebt, werden Unternehmensgründungen, aber auch die Unternehmensnachfolge zum Erhalt von Betrieben, dringend benötigt.11 Durch innovative Unternehmensgründungen, sogenannte Start-ups – werden veraltete Modelle und Technologien abgelöst12 oder einer „kreativen Zerstörung“ (Schumpeter, 1934/1993) ausgesetzt. Der Investor Frank Thelen geht davon aus, dass in den nächsten 10 Jahren fast jede Industrie durch neue Technologien ersetzt oder erweitert wird.13 Zu nennen sind in diesem Zusammenhang unter anderem künstliche Intelligenz, autonomes Fahren, 3D-Druck.14
Aber nicht nur Industrie 4.0 und weitere Digitalisierungsinnovationen prägen die letzten Jahre – vielleicht sogar das letzte Jahrzehnt – und werden uns auch in den nächsten Jahrzehnten noch begleiten, auch der Klimaschutz wird zunehmend ernster genommen, da die Brisanz der Erhaltung unseres Klimas steigt, angesichts der inzwischen absehbaren, dramatischen Folgen für Mensch und Natur.15 Abgesehen von einem Paradigmenwechsel unter der Bevölkerung, leisten auch innovative, nachhaltige Ideen und Produkte einen Beitrag zum Klimaschutz.16 Neben dem Berliner Start-up GreenCitySolutions, welches die Luftqualität in Städten verbessern möchte , 17 ist nur eines von vielen weiteren Beispielen das Unternehmen Recup GmbH. Das 2016 gegründete Start-up begann mit wiederverwendbaren Kaffeebechern als Pfandware an und entwickelte 2020 dann auch Pfandschüsseln für Speisen, um einen Beitrag zur Müllreduktion zu leisten.18 Insgesamt 21 % der deutschen Start-ups sind sogenannte grüne Start-ups, also Unternehmen, die ganz gezielt zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen.19
Junge Unternehmen bringen nicht nur Neuerungen im Markt selbst, sie stellen auch von der Politik regulierte Markteingriffe und Rechtsgrundlagen in Frage.20 Urheberrecht, Datenschutz im Internet, neue digitale Geschäftsmodelle sind nur einige Beispiele, die in den letzten Jahren neu geregelt werden mussten. Im Januar 2021 wurde die 10. Novelle des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen vom Deutschen Bundestag beschlossen, um den Anforderungen der Märkte gerecht zu werden und ein digitales Wettbewerbsrecht zu etablieren.21
Unternehmensgründungen schaffen neue Arbeitsplätze - allein 2019 konnten so 454.000 neue Vollzeitjobs geschaffen werden22 -, während andere Arbeitsplätze verloren gehen,23 z.B. durch Digitalisierungsmaßnahmen. Gründer schaffen nicht nur Arbeitsplätze für andere, 5 % der Gründungen im Jahr 2019 kamen deutschlandweit als Ausweg aus der Arbeitslosigkeit zustande.24 Es wurde sogar ein Zusammenhang zwischen Arbeitslosenquote und Gründungen festgestellt: eine hohe Zahl an Arbeitslosen, im Vergleich zum langfristigen Trend, führt zu signifikant höheren Gewerbeanmeldungszahlen.25
Einen weiteren positiven Beitrag zur Gesamtwirtschaft leisten neu gegründete Unternehmen zum Konsumklima durch ihre Güternachfrage.26 Eine Studie des Institutes für Mittelstandsforschung Bonn belegt, dass im Durchschnitt 66 Cent jedes im Gründungsunternehmen umgesetzten Euros an Lieferanten für Vorleistungen geht (Umsatzsteuerpanel 2001 -2009).27
Für das Bundeswirtschaftsministerium ist die Förderung von Gründungsmaßnahmen sogar ein „unverzichtbarer Baustein einer modernen Wirtschaftspolitik“ (BMWi, 2018). Durch Förderprogramme unterstützt der Bund das Gründungsgeschehen in Deutschland. So stellt der Bundhaushalt im Jahr 2021 10 Milliarden Euro zusätzlich zu bestehenden Förderprogrammen und weiteren öffentlichen und privaten Geldgebern in den sog. „Zukunftsfond“ ein.28 Dadurch sollen zukunftsorientierte Ideen bezuschusst werden.29
Der bereits genannte Strukturwandel, derzeit v.a. geprägt durch Digitalisierungen, ist bereits seit Jahren deutlich spürbar.30
In Anbetracht der nicht zu vernachlässigenden Relevanz von Gründungen für eine Volkswirtschaft gewinnt Entrepreneurship auch an Hochschulen zunehmend Bedeutung. Durch wissenschaftliche Erkenntnisse können neue Technologien und Innovationen entwickelt und anschließend vermarktet werden. Stand 2017 resultierten jedoch nur 5 % aller Gründungen aus Hochschulen oder Forschungseinrichtungen.31
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie legte hierfür ein eigenes Förderprogramm für Gründungen auf, die aus der Wissenschaft resultieren.32 EXIST, titelt sich dieses, besteht seit 1997 und hat sich zum Ziel, gesetzt wissensbasierte Gründungen in der Anzahl und im Erfolg zu erhöhen.33 Mit Hilfe dieser Förderung wurde auch an der Technischen Hochschule Rosenheim 2020 das Entrepreneurship-Center ROCkET ins Leben gerufen.34 Eine weitere Maßnahme zur Gründungs-Sensibilisierung von Studierenden an der TH Rosenheim ist die Einführung eines neuen Pflicht-Moduls „Unternehmertum und Existenzgründung“ im Rahmen des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaft.
2. Begriffliche Abgrenzungen und Forschungsstand im Bereich Entrepreneurship
In diesem Kapitel sollen zuerst zum besseren Verständnis einige Begriffe definiert werden, die immer wieder innerhalb der Gründungsforschung benutzt werden. Unter Punkt 2.2 wird im Anschluss erläutert für welche Zusammenhänge es bereits wissenschaftliche Erkenntnisse gibt.
2.1. Begriffliche Definitionen zum Unternehmertum
Der Begriff „Entrepreneurship“ (engl.) - übersetzt „Unternehmertum“ - wird ganz allgemein für in Zusammenhang mit dem Gründen, Führen und Bestehen eines wirtschaftlichen Unternehmens stehende Aktivitäten verwendet.35 Ein Entrepreneur unterscheidet sich somit von einem Manager indem er nicht nur führt und lenkt, sondern auch Veränderungen und Verbesserungen für sein Unternehmen hervorbringen möchte, sowie Verantwortung und Risiko auf sich nimmt.36 Der Unternehmergeist (engl. „entrepreneurial spirit“ oder auch „Entrepreneurship“37 ) kennzeichnet die Person des Entrepreneurs durch seine Denkweise, chancenorientiertes Handeln und die Motivation, Ideen und Innovationen wirtschaftlich zu etablieren.38 Eine ähnliche Definition kann dem sog. Intrapreneur:in zumindest in Bezug auf Innovationswillen, Kreativität, oder zusammengefasst entrepreneurhaftes Verhalten, zugeteilt werden.39 Dieser ist jedoch als Arbeitnehmer:in in einem Unternehmen tätig und trägt somit kein unternehmerisches Risiko.40 Saßmannshausen (2012) bezeichnet sie/ihn auch als „Corporate Entrepreneur“. Diese Unterscheidung zwischen Entrepreneurship und Intrapreneurship wird im Folgenden dieser Arbeit und für die dieser Arbeit zugrunde liegende Befragung noch relevant.
Der/die Gründer:in/Unternehmensgründer:in ist die Person, die ein Unternehmen gründet oder sich selbstständig macht. Möglich ist auch, dass mehrere Personen gemeinsam ein Unternehmen gründen, sie sind dann alle Gründer. Auch die Unternehmensnachfolge kann als eine Form der Gründung gesehen werden.
Eine besonderes Augenmerkt bekommen derzeit die Gründungen sog. Startups. Im deutschen Startup-Monitor 2020 werden diese wie folgt definiert: Startups noch nicht das 10. Jahr nach Gründung erreicht, fokussieren Mitarbeiter- und Umsatzwachstum und/oder bieten innovative Produkte/Dienstleistungen, Geschäftsmodelle oder Technologien an.41
In diese Studie wurden jedoch keine Gründer*innen befragt, Untersuchungsgegenstand ist die sog. Gründungsneigung. Darunter zu verstehen ist die grundsätzliche Bereitschaft, in der Zukunft selbstständig oder als Unternehmer*in tätig zu sein. Es muss noch keine Gründung in Planung bzw. konkrete Pläne oder Ideen vorhanden sein. Eine vorhandene Gründungsneigung signalisiert in erster Linie, dass die befragte Person, eine Gründung nicht ausschließt.
Gründungsintention/-absicht gestaltet sich dann schon etwas bestimmter, wird aber in der Literatur nicht spezifischer unterschieden. Hinter den Begriffen Intention/Absicht steht oftmals schon ein konkretes Vorhaben, jedoch nicht zwangsläufig.42 Die Absicht einer Gründung, die Edmund R. Thompson (2009) beschreibt, muss nicht zwingend zu einer realen Gründung führen, diese Pläne können unter bestimmten Umständen auch niemals umgesetzt werden. Einen weiteren Begriff zur Erfassung der Gründungsneigung nennt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (2008) in einem Bericht über die Gründungspotenziale von Studierenden: Gründungsoffenheit. Auch diese beiden Begrifflichkeiten können für diese Bachelorarbeit grundsätzlich mit der Gründungsneigung gleichgesetzt werden.
Da die zugrunde liegende Befragung, die unter Studierenden der Betriebswirtschaft durchgeführt wurde, in erster Linie Zusammenhänge mit verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen und biographischen Daten herstellen soll, ist eine weitere Unterscheidung, zwischen konkreten Gründungsplänen und lediglich einer grundsätzlich offenen Haltung gegenüber dem Thema Gründung nicht notwendig.
2.2. Stand der Forschung in der Gründungsneigung
Über die erfolgten Gründungen, Motiven hierfür und weitere biographische Daten legen verschiedene Institutionen jährlich neue Statistiken auf. Sie geben zwar in erster Linie Auskunft über die tatsächlich erfolgten Gründungen, hieraus können aber auch viele Merkmale und Zusammenhänge über die Gründerpersonen entnommen werden.
Ein bekannter Sachverhalt ist, dass weniger Frauen als Gründerinnen agieren als Männer. Im Jahr 2019 lag der Anteil an Gründerinnen in Deutschland bei 35,6 %.43 Der Global Entrepreneurship Monitor bestätigt dies ebenfalls: während die Gründungsquote gemessen am Anteil der Bevölkerung 9,5 % beträgt, erreichen Frauen nur 5,71 %.44 Niedrigere Gründungsquoten bei Frauen sind kein ausschließlich deutsches Phänomen, die Geschlechter-Differenz ist global vorhanden.45 Das RKW nennt Unsicherheit (Angst vor Scheitern), keine ersichtlichen Gründungschancen am Wohnort und Selbstzweifel in Bezug auf die Fähigkeiten als Gründerin als Erklärung für niedrige Gründungsquoten bei Frauen.46 Es wird vermutet, dass die geringere Anzahl der Frauen in den MINT-Studienfächern47 und im Bereich Ingenieurwissenschaften die Ursachen dafür sind, dass Frauen weniger in Technologiebranchen gründen.48 Einen weiteren Erklärungsansatz fanden Forscher, indem der Stereotyp einer erfolgreichen Gründerpersönlichkeit dem Stereotyp Männereigenschaften sowie Fraueneigenschaften gegenübergestellt wurde: demnach werden erfolgreichen Gründern*innen eher Männereigenschaften zugesprochen.49
Interessant ist jedoch, dass eine Befragung aus dem Jahr 2008 an 37 deutschen Hochschulen keine signifikante Differenz zwischen der Gründungsneigung von männlichen (62,4%) und weiblichen (61,1%) Studierenden feststellt.50 Diesen hohen Quoten an Gründungsoffenen (6 von 10 Studierende), steht eine sehr niedrige Quote Gründungsentschlossene gegenüber, nämlich nur 7,3 %, sowie 25,2 % Gründungsablehnende. Die restlichen 5,7 % bleiben übrig für die Studierenden, die sogar schon als Gründer*innen tätig sind oder zumindest erste Vorkehrungen hierfür getroffen haben.51 Während sich bei den Gründungsoffenen noch kein Gender Gap bemerkbar macht, gaben 5,6 % der befragten Frauen eine Entschlossenheit zur Gründung an, die Quote der Männer betrug 9,2 %. Bei den Gründungsaktiven ist die Differenz sogar noch höher: hier sind bereits 7,8 % der maskulinen Befragten im Gründungsgeschehen aktiv, jedoch nur 4 % der femininen Befragten.52 Am weitesten klafft die Haltung zur Gründung bei Studierenden in den mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern auseinander: die Gründungsablehnung durch Frauen beträgt hier 39,4 %, durch Männer 23 %.53 Insgesamt stellt die Studie fest, dass die Gründungsablehnung von Studierenden an einer Universität (26,8 %) höher ausfällt als bei Studierenden an Fachhochschulen (21,2 %).54
Ein ebenfalls bereits weit erforschter Zusammenhang besteht zwischen bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen und der Gründungsneigung.
Über den/die Unternehmer:in als Person (Typus) schrieb Joseph Alois Schumpeter bereits 1934 in der 4. Auflage seines Werkes „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“. In seinen Augen charakterisiert den Unternehmertyp Autorität und Durchsetzungsvermögen, ihn motiviert „der Traum und der Wille, ein privates Reich zu gründen…“, aber auch der „Siegerwille“ sowie „die Freude am Gestalten“ (Schumpeter, 1993), was als intrinsische Motivation55 verstanden werden kann.
Die Motivation der heutigen Gründer:innen ist, wie in Kapitel 1 bereits erwähnt, neben dem Streben nach Unabhängigkeit (41,7%) - was auch im weitesten Sinne Schumpeters Ausführungen über privates Reich entspricht - und dem Wunsch nach einem höheren Einkommen (35,9%) auch die Ausnutzung einer Geschäftsidee (10,9%), ein Weg der Arbeitslosigkeit zu entkommen (5%) und weitere – nicht bekannte - Gründe (6.4%).56
In der Vergangenheit wurden bereits einige Studien über den Zusammenhang der Gründungsneigung und Persönlichkeitsmerkmalen erstellt. Durch eine Befragung von Wirtschaftsstudierenden sowie Gründern in der Schweiz konnte sogar eine Vorhersagekraft einiger Merkmale nachgewiesen werden.57 „Risikobereitschaft, Offenheit, Innovationsfreude, Selbstwirksamkeit und Unabhängigkeitsstreben korrelieren mit der Gründungsneigung.“ (Hell and Kressler, 2020). Eine inkrementelle Ergänzung besteht für die Merkmale Risikobereitschaft, Innovationsfreude58 und Unabhängigkeitsstreben.59 Gründende und Studierende mit einer hohen Gründungsneigung unterscheiden sich in ihren Persönlichkeitsmerkmalen nicht signifikant, außer in der Innovationsfreude.60 Hier weisen Gründende einen höheren Wert auf als Wirtschaftsstudierende mit hoher Gründungsneigung.61
Der Studie von Hell und Kressler, ist für diese Arbeit besondere Aufmerksamkeit zuzuschreiben, da die Befragung sich ebenfalls an Wirtschaftsstudierende (sowie Gründer:innen) richtete.62
Gerade die positive Korrelation mit der Risikobereitschaft wurde nicht nur von Hell/Kressler bestätigt.63 Auch ein 2021 erschienener Research-Bericht der KfW Bankengruppe kam zu dem Ergebnis, dass Gründungsgeneigte am ehesten bereit sind Risiken einzugehen. In diesem Zusammenhang ist auch wieder die Differenz in der Risikobereitschaft zwischen Männern und Frauen zu erwähnen, wonach Männer eine höhere Risikoaffinität zeigen.64
Dass der Wunsch nach Selbstwirksamkeit sich positiv nicht nur auf die Gründungsneigung, sondern auch auf den Bereich Intrapreneurship auswirkt, ist ein Ergebnis aus der Studie von E.J. Douglas und J.R. Fitzsimmons (2012), deren Messinstrument auch für diese Arbeit zur Anwendung kam.65 Auch fand die Hypothese Bestätigung, dass ein höheres Einkommen sowie der Wunsch nach Unabhängigkeit und nach dem Unternehmenseigentum die Gründungsneigung (entrepreneurial intentions) begünstigen, während wiederum eine niedrigere Risikobereitschaft sich durch höhere Zustimmung im Intrapreneurship positiv bemerkbar macht.66
Die Persönlichkeit kann u.a. auch durch das sog. Big Five Inventory beschrieben werden. Die fünf Ausprägungen erfassen die fünf Persönlichkeitsmerkmale Extraversion, Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Offenheit für Erfahrung.67 Während Extraversion und Offenheit für Erfahrung und in geringem Maße auch Gewissenhaftigkeit, sich positiv auf die Gründungsneigung auswirken, zeigt Neurotizismus eine gegenteilige Wirkung.68 Zu diesen Ergebnissen kam auch Zhao et. al (2010). Wird das Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus jedoch als emotionale Stabilität beschrieben und somit anders erfragt, gepolt und erfasst, stellte man wie auch bei Extraversion, Offenheit für Erfahrung und Gewissenhaftigkeit eine positive Korrelation fest.69
In den Jahren 2013 -2017 konnte ein hoher Anteil an Migranten unter den Gründern*innen verzeichnet werden.70 Während der Migrationsanteil an der Bevölkerung durchschnittlich 18 % betrug, waren es bei den Unternehmensgründungen 21 % mit Migrationshintergrund.71 Auch im Jahr 2019 setzt sich der Trend fort.72 Einen erheblichen Anteil stellen hier die sogenannten „Notgründer“ dar, die eine selbstständige Tätigkeit aufnahmen, um der Arbeitslosigkeit zu entweichen.73
Die Entrepreneurship-Forschung in Deutschland ist eine noch ein eher junges Forschungsgebiet. Im Jahr 1998 wurde der erste Lehrstuhl eingerichtet,74 inzwischen gibt es deutschlandweit 152 Professuren für Entrepreneurship.75
Doch allein die Tatsache, dass bereits einige Konstrukte zur Erhebung der Gründungsneigung76 entwickelt und validiert wurden, unterstreicht das wissenschaftliche Interesse an der Entrepreneurship-Forschung. Zwei der bereits entwickelten Messinstrumente zur Gründungsneigung wurden auch für die dieser Arbeit zugrunde liegende Datenerhebung eingesetzt und werden im folgenden Kapitel näher beschrieben.
3. Forschungsdesign und Methodik
Explorative Studien haben das Ziel Zusammenhänge zu entdecken, die bisher als weitgehend unerforscht gelten.77 Aus diesem Grund wurden sehr viele unterschiedliche Variablen78 erhoben, vor allem im Rahmen der persönlichen Daten. Die im vorliegenden Fragebogen erhobenen quantitativen Daten werden betrachtet, um Rückschlüsse, Zusammenhänge und Strukturen in Bezug auf die Gründungsneigung der Betriebswirtschaft-Studierenden an der Technischen Hochschule Rosenheim herauszufinden. Durch die Erkenntnisse können dann Hypothesen generiert werden. Für Forschungen ist die Wahrung der Gütekriterien obligatorisch, um fundierte wissenschaftliche Ergebnisse zu erhalten. Die inhaltliche Relevanz79 wurde bereits im ersten Kapitel erläutert. Ein weitere Qualitätsstandard ist die Validität.80 Auch die Reliabilität und die Objektivität dürfen nicht vernachlässigt werden.81 Die Validität bestätigt die Gültigkeit von Messverfahren.82 Die Reliabilität soll die Zuverlässigkeit des Messinstrumentes83, gemessen durch Streuungsausmaße, bestätigen.84 Die Aufbereitung und Analyse der Daten erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS des Herstellers IBM.
3.1. Erhebungsverfahren
Es wurde eine Befragung mittels Online-Fragebogen mit dem Tool Unipark85 durchgeführt. Um das Testgütekriterium Objektivität in der Durchführung zu wahren, eignet sich ein Fragebogen bzw. ein Online-Fragebogen insofern, da die Befragung nicht von einer bestimmten Person durchgeführt wird und somit keine Beeinflussung durch eine befragende Person eingeht.86 Den Link zur Teilnahme an der Befragung erhielten die Studierenden im Rahmen des Pflichtmoduls „Unternehmertum und Existenzgründung“ im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft. Laut Studienplan ist dieses Fach dem 6. Semester zugeordnet, kann aber bereits ab dem 3. Semester belegt werden. Für die Studie bedeutet dies, dass sich die Teilnehmer bereits mit betriebswirtschaftlichen Themen beschäftigt haben. Die Befragung wurde zu Beginn des Semesters durchgeführt.
3.2. Instrumente des Fragebogens
Für die Erstellung des Fragebogens wurden einige bereits getestete und validierte Konstrukte verwendet, aber es wurden auch weitere Fragen selbst formuliert. Die psychometrischen Tests (Einstellungsmessung) umfassen die Konstrukte: Persönlichkeitsmerkmale anhand des Big Five Inventory, eigene Einstellung in Bezug auf Entrepreneurship und Intrapreneurship, sowie die Gründungsabsicht im Rahmen der Theory of planned behavior.
Um die Anonymität der Probanden zu wahren und keine Rückschlüsse auf bestimmte Teilnehmer:innen zuzulassen, wurden die Probanden im Fragebogen zu Beginn aufgefordert einen sog. Bio-Code einzugeben.87 Ein weiterer Vorteil durch die vorgegebene Anonymisierung ist die Zuordnung der Codes in weiteren Befragungen. Sollten zu einem späteren Zeitpunkt nochmals Daten von der gleichen Kohorte erhoben werden, können diese anhand der Kodierung der entsprechenden Person zugeordnet und dadurch verglichen werden. So können die erhobenen Daten auch für eine eventuelle Längsschnittstudie verwendet werden.
3.2.1. Persönliche Daten
Neben dem Alter, Studiensemester, Berufsausbildung, Praktika, Berufserfahrung, Abiturnote, vorläufigem Notenschnitt wurde im Rahmen der biographischen Daten auch die Frage nach dem Vorhandensein von Gründern im persönlichen Umfeld gestellt. Es wurde Migrationshintergrund anhand des eigenen Herkunftslandes sowie der jeweiligen Herkunftsländer der Eltern ermittelt. Die Befragten sollten auch den Berufsstatus in Form der Selbstständigkeit/Nicht-Selbstständigkeit sowie den Beruf der Eltern angeben. Um die Operationalisierung, sowie die Beantwortung für die Teilnehmenden möglichst einfach zu gestalten wurden nur wenige offene Antwortkategorien mit Textfeld versehen. Auch die Berufe der Eltern wurden zum einen in die Kategorien „Akademische Ausbildung“, „Berufsausbildung“ und „keine Ausbildung“ eingeteilt und entsprechend dieser Angabe wurde dann in einer weiteren Frage die Berufe bzw. die Studienrichtung kategorisiert. Offene Textfelder waren lediglich für nicht genannte Berufe oder bezüglich des Herkunftslandes, soweit dies nicht Deutschland, Österreich, Schweiz oder Italien ist, auszufüllen.
Das Alter und das Semester musste ebenfalls manuell eingegeben werden, um Verfälschungen von vornherein auszuschließen waren diese Felder jedoch mit Plausibilitätstestungen hinterlegt.88
3.2.2. Big Five Inventory
Die sogenannten Big Five der Persönlichkeitsforschung stellen ein valides Konstrukt zur schnellen Erhebung der Persönlichkeit dar.89 Die Merkmalsdimensionen Extraversion, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit, Neurotizismus und Offenheit für Erfahrung geben Auskunft über Persönlichkeitsunterschiede.90 Die Validierung des BFI im Jahr 1987 durch Paul Costa und Robert R. McCrae brachte von diesem Zeitpunkt an ein solides Messinstrument für die Persönlichkeitsforschung hervor, wobei hier selbst im Vergleich zum vorherigen Modell, dem gekürztem NEO Five Factor Inventary, jeweils 12 Items pro Faktor erhoben wurden.91 Eine Befragung in dieser ausführlichen Erhebungsform nimmt viel Zeit in Anspruch, beschreibt die Persönlichkeit sehr genau und ist für die vorliegende Arbeit nicht notwendig. Die von Lang, Lüdke und Asendorpf (2001) validierte deutsche Version des BFI (Big-Five-Inventar) misst die fünf Merkmale anhand von 42 Items insgesamt. Die fünf Persönlichkeitsmerkmale wurden hier wiederum in Form eines Kurz-Big-Five-Inventar auf jeweils 3 Items - bewertet durch eine 5-stufige Likert-Skala - pro Dimension gekürzt und in dieser Version in den Fragebogen aufgenommen.92 Dies gewährt eine schnelle Erfassung der Grobstruktur der Persönlichkeit.93 Das entscheidende Argument für die Aufnahme des K-BFI, ist der geringere Zeitaufwand für die Probanden. Zudem ist eine grobe Beschreibung der Persönlichkeit der Stichprobe für diese Studie ausreichend. Um die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden zu testen, sowie einseitige Antworttendenzen zu vermeiden, sind einige Items negativ, also in der Einstellung gegenläufig, formuliert.94 Diese müssen für anschließende Berechnungen umgepolt werden.95
3.2.3. Gründungsneigung
Zur Erhebung der Gründungsneigung wurde ein aus dem Englischen von Prof. Dr. Stephanie Kapitza übersetztes Konstrukt in den Fragebogen integriert. Die Arbeiten von Douglas und Fitzsimmons (2012) vergleichen die Absichten von Personen, selbst unternehmerisch tätig zu werden und unternehmensintern, als Arbeitnehmer:in eine radikale Innovation an einen Markt zu bringen oder neue Märkte zu erschließen. Die Autoren stellten die Hypothese auf, dass Entrepreneurship und Intrapreneurship als unterschiedliche Karrieremöglichkeiten gesehen werden, welche sich auch bestätigte.96 Gemessen wurde anhand 7 Items: 4 davon zur Gründungsneigung und 3 zur unternehmensinternen Gründungsneigung, durch eine 7-stufige Likertskala.97
3.2.4. Gründungsabsicht im Rahmen der Theory of planned behavior
Ein weiteres bereits erprobtes Instrument zur Messung der Gründungsneigung ist im Rahmen der Theory of planned behavior zu finden. Die Theorie des geplanten Verhaltens wurde 1991 von Icek Ajzen aufgestellt. Diese ist nicht grundsätzlich unumstritten, da in der Realität nicht nur die eigene (positive) Einstellung gegenüber einem bestimmten Handeln (auch einem Gegenstand, Vorgang etc.) eine Rolle spielt, sondern auch die gesellschaftliche Norm.98 Für diese Arbeit kann die Kritik jedoch außen vor bleiben, da tatsächlich nur eine Einstellungsmessung erfolgt und das tatsächliche Handeln der Teilnehmenden, nach Beendigung des Studiums, für diese Forschung nicht von Bedeutung ist.
Linan und Chen (2009) entwickelten einen Fragebogen zur Messung der unternehmerischen Absicht (entrepeneurial intention) der auf dem Model von Ajzen (1991) beruht. Im Rahmen einer kulturvergleichenden Studie99 wurden die Teilnehmer:innen zu ihrer Einstellung hinsichtlich der eigenen unternehmerischen Absicht befragt.100 Durch die Hin- und Rückübersetzungsmethode gelang es Hell und Kressler (2020) diese bereits operationalisierte und erprobte Skala auch für den deutschsprachigen Raum zur Anwendung zu bringen.101 Die beiden Forscher konnten sogar ein Cronbachs Alpha (Reliabilitäsmaß) von .96 aufweisen.102
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: Erhebung der Gründungsabsicht (Theory of planned behavior)
Diese Skala wird auch für diese Arbeit eingesetzt und mittels einer 7-stufigen Likertskala verankert (1=ich stimme überhaupt nicht zu, 7=ich stimme voll und ganz zu).103
Für die empirische Forschung dieser Arbeit wurde die Übersetzung von Hell und Kressler (2020) übernommen. Weitere Anwendung im deutschsprachigen Raum fand das Konstrukt von Linan und Chen (2009) auch in anderen Übersetzungen.104
3.2.5. Steigerung der Gründungsneigung (Fragen zum Modul „Unternehmertum und Existenzgründung“)
Es wurden zwei Fragen gestellt, die sich vor allem an die Nicht-Gründungsgeneigten richten. Zum einen ist von Interesse, warum jemand eine Gründung ablehnt. In Form einer Multiple-Choice-Frage konnten die Befragten ein Mehrfachnennung der Aspekte: „Ich spiele mit dem Gedanken einer Gründung“ (schließt weite Nennungen aus), „Keine Geschäftsidee“, „zu hohes Risiko“, „andere berufliche Pläne“, „Passt nicht in die Lebens-/Familienplanung“ und „Sonstiger Grund“ angeben. Bei letztgenannter gab es ein offenes Textfeld.
Zum anderen wurden die Teilnehmenden dazu aufgefordert anzugeben, wie ihre Gründungsneigung möglicherweise steigen könnte. Ebenfalls als Mehrfachauswahl konnten die Antwortkategorien: „Informationen über Finanzierungsmöglichkeiten“, „Erfahrungsberichte erfolgreicher Gründer:innen“, „Networking/gleichgesinnte Kontakte treffen“, „Mehr Informationen zum Thema Gründung allgemein“ angegeben werden, sowie „weitere Vorschläge“ mit ebenfalls einem offenen Antwortfeld. Die beiden Fragen sollen einerseits der Evaluation der Lehrveranstaltung dienen, aber auch grundsätzlichen Aufschluss über Gründungsablehnung geben.
3.3. Forschungsablauf
Im Anschluss an die Literaturrecherche wurde der Fragebogen so entworfen, dass die Beantwortung max. ca. 5 -7 Minuten dauert und sehr einfach in der Handhabung für die Teilnehmenden ist. Es wurden Fragen ausgeblendet bzw. anders verzweigt bei einer bestimmten Antwort innerhalb der vorhergehenden Kategorien. Beispielwiese kamen die Teilnehmende nach erfolgter Antwort „akademische Ausbildung“ für die Frage, welche Ausbildung der Vater genoss, direkt zu einer Auswahl an Studienfächern, bei erfolgter Antwort „Berufsausbildung“ wurden als nächstes berufliche Tätigkeitsfelder vorgeschlagen. Der Fragebogen wurde von 4 voneinander unabhängigen Personen getestet, aus einem heterogenen beruflichen Umfeld (Juristin, Betriebswirt, Gartenbaumeister, Sonderschulpädagogin). Alle kamen zu dem Ergebnis, dass die Fragen verständlich sind, der Aufbau strukturiert und es keine technischen Probleme gab. Die Testpersonen waren keine der für die Stichprobe befragten Personen. Die Daten wurden deshalb im Anschluss gelöscht und die Befragung zurückgesetzt.
Die Datenerhebung für die Studie begann am 08. April 2021 und wurde am 12.04.2021 abgeschlossen. Es nahmen 64 Studierende teil an der gesamten Befragung. Der Link zum Fragebogen wurde von 83 Personen geöffnet, jedoch brachen 19 Teilnehmer während der Durchführung ab. Unvollständige Datensätze können nicht verwendet werden und fanden somit keinen Eingang in die Untersuchung.
3.3.1. Datenbereinigung
Aufgrund der Fragebogenkonzeption konnten viele mögliche Fehlerquellen vermieden werden.105
[...]
1 Vgl. Brockhaus Enzyklopädie Online: Unternehmen
2 Vgl. Brockhaus Enzyklopädie Online: Unternehmen
3 Vgl. Plumpe, Werner (2011) in Frankfurter Allgemeine Zeitung online
4 Vgl. Plumpe, Werner (2011) in Frankfurter Allgemeine Zeitung online
5 Vgl. Krugmann/Wells (2010), S. 12
6 Vgl. Krugmann/Wells (2010), S. 12
7 Vgl. Metzger, G.: KfW Gründungsmonitor 2020, S. 10
8 Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (2017), S. 2
9 Vgl. Plumpe, Werner (2011) in Frankfurter Allgemeine Zeitung online
10 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/mittelstandsfinanzierung.html
11 Vgl. Wallau, Frank in Pott, O./Pott, A. (2012), S. 49
12 Vgl. Wallau, F. in Pott O./Pott A. (2012), S. 49
13 Vgl. https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/staatsministerin-fuer-digitalisierung/themen/digitalisierung-des-staates
14 Vgl. Thelen, F. (2020) S. 62-158
15 Vgl. Bundesumweltamt (2013), S. 12-13,
16 Vgl. Bolt, J. (2019) in Wiwo online
17 Vgl. Olteanu, Y., Fichter, K. (2020), S. 17-19
18 Vgl. https://recup.de/mission/
19 Vgl. Oltenau, Y./Fichter K. (2020), S. 21
20 Vgl. Olschewski, S. für Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (2015), S.10
21 Vgl. https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/digitalisierung.html
22 Vgl. Bhttps://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/existenzgruendung.html
23 Vgl. https://www.wiwo.de/erfolg/beruf/studie-digitalisierung-und-arbeitsplaetze-computer-koennen-jobs-von-4-4-millionen-deutschen-uebernehmen/12724850.html
24 Vgl. KfW Gründungsmonitor 2020, S. 10
25 Vgl. Fritsch, M. et al. (2013), S.6-7
26 Vgl. Olschewski, Skrollan für Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. (2015), S. 9
27 Vgl. Schenk, S./May-Strobl, E. (2013) für IfM Bonn, S. 30-31
28 Vgl. Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vom 11.12.2020
29 Vgl. Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vom 11.12.2020
30 Vgl. https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/digitalisierung.html
31 Vgl. Bundesministerium für Bildung und Forschung (2017), S. 4
32 Weiter Informationen: www.exist.de
33 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (2020), S. 6
34 Weitere Informationen: www.th-rosenheim.de/forschung-entwicklung/rocket/
35 Vgl. Pott, O./Pott, A. (2012), S. 3
36 Vgl. https://www.businessinsider.de/gruenderszene/lexikon/begriffe/unternehmertum/
37 Vgl. Schmette, M. (2008), S. 57
38 Vgl. Schmette, M. (2008), S. 58
39 Vgl. Fritsch, M. (2016), S. 9
40 Vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/intrapreneuring-40834
41 Vgl. PwC: Deutscher Startup Monitor 2020, S. 12
42 Vgl. Thompson, E. (2009), S. 676
43 Vgl. Metzger, G.: KfW-Gründungsmonitor (2020), S. 8
44 Vgl. RKW Kompetenzzentrum: GEM (2020), S. 21
45 Vgl. RKW Kompetenzzentrum: GEM (2015) in Röhrl, K.-H. (2016), S. 16
46 Vgl. RKW Kompetenzzentrum: GEM (2020), S. 75
47 MINT ist eine Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik
48 Vgl. GEM (2020), S. 75; vgl. Bundesministerium f. Arbeit und Soziales (2020), S.19
49 Vgl. Andres, A. et al. für iit Berlin (2020), S. 21-29
50 Vgl. Josten, M. et al. (2008), S. 13
51 Vgl. Josten, M. et al. (2008), S. 11
52 Vgl. Josten, M. et al. (2008), S. 13
53 Vgl. Josten, M. et al. (2008), S. 15
54 Vgl. Josten, M. et al. (2008), S. 15
55 Intrinsisch bedeutet: von innen (aus der Person) heraus, vgl. hierzu: Franken, S. (2019), S. 92
56 Vgl. KfW-Gründungsmonitor (2020), S. 10
57 Vgl. Hell, B./Kressler, S. (2020), S. 96
58 Auch hier kann wieder auf Schumpeter (1934) verwiesen werden: „Freude am Gestalten“
59 Vgl. Hell, B./Kressler, S. (2020), S. 96
60 Vgl. Hell B./Kressler, S. (2020), S. 95
61 Vgl. Hell B./Kressler, S. (2020), S. 96-97
62 Vgl. Hell B./Kressler, S. (2020), S. 92
63 Vgl. Metzger, G. (2021), S. 1
64 Vgl. Metzger, G. (2021), S. 3
65 Siehe 3.2.3.
66 Vgl. Douglas, E.J./Fitzsimmons, J.R. (2012), S. 126
67 Vgl. Costa, P./Mc Crae R.R. (1987), S.81-90
68 Vgl. Caliendo, M./Fossen, F./Kritikos, A. (2014), S.18-20
69 Vgl. Zhao, H./Seibert, S./Lumpkin, G.T. (2010), S. 392-394
70 Vgl. Leifels, A./Metzger, G. (2019), S. 1
71 Vgl. Leifels, A./Metzger, G. (2019), S. 1
72 Vgl. Metzger, G. (2020), S. 5
73 Vgl. Leifels, A./Metzger, G. (2019), S. 1
74 Vgl. BMWi (2017), S. 35
75 Vgl. Förderkreis Gründungs-Forschung e.V. (2021): https://www.fgf-ev.de/wp-content/uploads/2021/05/E-Professuren-03-05-2021.pdf
76 Z.B.: Linan, F./Chen, Y. (2009), Douglas/Fitzsimmons (2012)
77 Vgl. Döring N., Bortz, J. (2016), S. 621
78 Vgl. Döring N., Bortz, J. (2016), S. 621
79 Vgl. Döring, N., Bortz, J. (2016), S. 93
80 Vgl. Döring, N., Bortz, J. (2016), S. 93-106
81 Vgl. Döring, N., Bortz, J. (2016), S. 442
82 Vgl. Atteslander, P. (2010), S.228-229
83 Vgl. Döring, N., Bortz, J. (2016), S. 442-443
84 Siehe 3.3.3
85 Weitere Informationen: https://www.unipark.com/
86 Vgl. Döring N., Bortz, J. (2016), S. 442-443
87 Bestehend aus Geburtstag und -monat d. Mutter, den ersten beiden Buchstaben des Vornamens d. Mutter, den ersten beiden Buchstaben des Geburtsnamens d. Mutter
88 Mögliche Altersangabe: 17-65 Jahre, mögliche Semester: 3-10
89 Vgl. Lang F., Lüdkte O. (2005), S. 29
90 Vgl. Lang F., Lüdkte O. (2005), S. 29
91 Vgl. Costa, P., Mc Crae (1987), S. 81-90
92 Vgl. Lang, F., Lüdtke, O. (2005), S. 38
93 Vgl. Lang, F., Lüdtke, O. (2005), S. 35
94 Vgl. Döring, N./Bortz, J. (2016), S. 269
95 Vgl. Döring, N./Bortz, J. (2016), S. 592
96 Vgl. Douglas, E.J./Fitzsimmons, J.R. (2012), S. 120, S. 124
97 Vgl. Douglas, E.J./Fitzsimmons, J.R. (2012), S. 123
98 Vgl. Graf, D. (2007), S. 35-36
99 Spanien und Taiwan als zwei kulturell sehr unterschiedlich geprägte Länder
100 Vgl. Linan, F./Chen, Y. (2009), S. 611
101 Vgl. Hell, B./Kressler, S. (2020), S. 92
102 Vgl. Hell, B./Kressler, S. (2020), S. 92, 93 (Tabelle)
103 Siehe Hell, B./Kressler, S. (2020), S. 98
104 Vgl. Geißler, M. (2013), S. 154
105 Der Fragebogen ist im Anhang ersichtlich.
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