Welche philosophischen Begründungen für den Einsatz von Schulhunden möglich sind, ist Thema der vorliegenden Arbeit.
Den Einsatz von Schulhunden lässt sich zunächst mit dessen Beitrag zur Inklusion begründen. Spätestens seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention 2008 ist die Notwendigkeit von Inklusion per Gesetz in das Rechtssystem verankert und eine verpflichtende Aufgabe für Lehrkräfte. Diese sehen sich deswegen vor der Herausforderung, Möglichkeiten zu finden, die das individuelle Lernen erleichtern. Diese Möglichkeiten aufzuführen und zu erforschen, ist daher relevant. Wie Schulhunde einen positiven Beitrag zur Inklusion von Kindern mit Förderschwerpunkt in allgemeinbildenden Schulen leisten können, begründet Andrea Beetz. Aber auch einige weitere pädagogische und soziale Vorteile werden von dieser Autorin für den Einsatz von Hunden im Unterricht genannt. Relevant für die philosophische Forschung sind allerdings die fehlenden philosophischen Begründungen, welche in dieser Masterarbeit erarbeitet werden sollen. Zusätzlich ergeben sich zahlreiche ungeklärte tierethische Fragen im Zusammenhang mit dem Thema der Schulhunde, welche PädagogInnen vor die Herausforderung stellen, inwiefern sich dieser Einsatz dennoch philosophisch begründen lässt. Die Masterarbeit spricht daher alle (angehenden) PädagogInnen an, die sich für neue Möglichkeiten des individuellen Lernens und der Vermittlung von sozialen Kompetenzen interessieren und sich die Frage stellen, wie diese möglicherweise trotz tierethischer Bedenken philosophisch begründet werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Forschungskonzept
- Schulhunde
- Hund-Mensch-Kommunikation
- Geschichte der Schulhunde
- Einsatz von Schulhunden
- Begründungen zum Einsatz von Schulhunden
- Praxisbeispiele für den Einsatz von Schulhunden
- Philosophische Theorien zur Mensch-Tier-Beziehung
- Anthropozentrismus
- Physiozentrismus
- Pathozentrismus
- Biozentrismus
- Holismus
- Speziesismus
- Donna Haraway „Das Manifest für Gefährten“
- Martin Balluch „Autonomie bei Hunden“
- Philosophische Begründungen
- Pathozentrische Begründungen für den Einsatz von Schulhunden
- Biozentrische Begründungen für den Einsatz von Schulhunden
- Konsequenzen aus Haraways Ansatz
- Warum Schulhund und nicht Schulkatze?
- Tierethische Einwände
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit philosophischen Begründungen für den Einsatz von Schulhunden. Sie untersucht den Mangel an philosophischen Argumenten für diese Praxis und die tierethischen Einwände, die dagegen sprechen. Ziel ist es, philosophische Fundamente für den Einsatz von Schulhunden zu liefern, die als Antwort auf ethische Fragen dienen.
- Philosophische Fundamente für den Einsatz von Schulhunden finden
- Tierethische Einwände zum Einsatz von Schulhunden analysieren
- Die Rolle von Schulhunden in der Inklusion und im sozialen Lernen erforschen
- Philosophische Theorien zur Mensch-Tier-Beziehung im Kontext von Schulhunden betrachten
- Die Bedeutung von Hunde-spezifischen Eigenschaften im pädagogischen Kontext untersuchen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt das Thema Schulhunde und die damit verbundenen ethischen Fragen vor. Es hebt die Bedeutung philosophischer Begründungen im Kontext von Inklusion und individuellem Lernen hervor.
- Schulhunde: Dieses Kapitel erörtert die Entwicklung des Hundes von der Domestizierung bis zum Einsatz in Schulen. Es beschreibt die verschiedenen Arten des Einsatzes und die pädagogischen Ziele, die mit Schulhunden verfolgt werden.
- Philosophische Theorien zur Mensch-Tier-Beziehung: Dieses Kapitel analysiert verschiedene philosophische Theorien, wie den Anthropozentrismus, den Physiozentrismus und den Speziesismus. Es beleuchtet die Ansätze von Donna Haraway und Martin Balluch, die sich mit der Mensch-Tier-Beziehung auseinandersetzen.
- Philosophische Begründungen: Dieses Kapitel untersucht die Anwendung der zuvor dargestellten Theorien auf den Einsatz von Schulhunden. Es entwickelt pathozentrische, biozentrische und auf Haraways Ansatz basierende Begründungen und erklärt, warum sich die Tierart Hund für den Einsatz als Co-Pädagogen besonders eignet.
Schlüsselwörter
Schulhund, Inklusion, individuelles Lernen, Mensch-Tier-Beziehung, Anthropozentrismus, Physiozentrismus, Pathozentrismus, Biozentrismus, Speziesismus, Donna Haraway, Martin Balluch, Tierethik, ethische Fragen, pädagogische Vorteile, soziales Lernen, Co-Pädagogen, Bedürfnisse von Tieren.
- Quote paper
- Sarah Küsters (Author), 2022, Philosophische Begründungen für den Einsatz von Schulhunden, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185581