In dieser Bachelorarbeit wird sich mit der Frage auseinandergesetzt, ob und inwiefern die Ergebnisse der moralischen Bewertung von Handlungen der konsequentialistischen Ethik je nach Enge oder Weite der Interpretation des Begriffs "Konsequenz" faktisch dieselben wie die der deontologischen Ethik sein können. Beispielsweise weil man auch die Tatsache, dass eine bestimmte Absicht verfolgt, eine bestimmte Handlung ausgeführt oder ein bestimmter Wert oder eine bestimmte Pflicht beziehungsweise ein bestimmtes Recht verletzt wurde, als Konsequenz eben dieser Handlung werten kann. Wie z.B. "Es wurde ein Versprechen gebrochen" als Konsequenz eines gebrochenen Versprechens oder "Es wurde der Wert der Gerechtigkeit verletzt" als Konsequenz einer ungerechten Handlung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der relevanten Ethiken
- Grundlagen der deontologischen Ethik
- Grundlagen der konsequentialistischen Ethik
- Motivation für das Projekt der Konsequentialisierung
- Rekonstruktion zweier Methoden der Konsequentialisierung
- Rekonstruktion der Methode Philippa Foots
- Rekonstruktion der Methode Douglas W. Portmores
- Bewertung des Projekts der Konsequentialisierung
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Projekt der Konsequentialisierung deontologischer Moraltheorien, einer Debatte, die sich mit der Frage auseinandersetzt, ob und inwiefern die Ergebnisse der moralischen Bewertung von Handlungen in der konsequentialistischen Ethik mit denen der deontologischen Ethik übereinstimmen können. Insbesondere wird untersucht, ob die Einbeziehung der Tatsache, dass bestimmte Handlungen ausgeführt oder bestimmte Werte verletzt wurden, als Konsequenzen dieser Handlungen interpretiert werden kann und somit eine Brücke zwischen den beiden ethischen Theorien geschlagen werden kann.
- Rekonstruktion und Analyse der Methoden zur Konsequentialisierung deontologischer Moraltheorien
- Kritik an der Annahme, dass deontologische Ethik intuitiver sei als konsequentialistische Ethik
- Bewertung der Erfolgsaussichten des Projekts der Konsequentialisierung
- Diskussion der Vor- und Nachteile verschiedener Konsequentialisierungsansätze
- Begutachtung der Möglichkeit, deontologische Ethik mit konsequentialistischen Argumenten zu begründen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den historischen Kontext und die philosophischen Grundlagen der Debatte um deontologische und konsequentialistische Ethik beleuchtet. Im Anschluss daran werden die wichtigsten Kernpunkte der deontologischen und konsequentialistischen Ethik vorgestellt, um einen soliden Rahmen für die weiteren Ausführungen zu schaffen.
Kapitel 3 widmet sich der Motivation für das Projekt der Konsequentialisierung, indem es verschiedene Argumente für die Zusammenführung der beiden ethischen Ansätze beleuchtet. Hier wird auch die oft geäußerte Annahme widerlegt, dass deontologische Ethik aufgrund ihrer intuitiven Natur der konsequentialistischen Ethik überlegen sei.
In Kapitel 4 werden zwei Methoden zur Konsequentialisierung deontologischer Moraltheorien rekonstruiert: die Methode von Philippa Foot und die Methode von Douglas W. Portmore. Hierbei werden die einzelnen Schritte der Methoden und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile ausführlich dargestellt.
Schlüsselwörter
Deontologische Ethik, Konsequentialistische Ethik, Konsequentialisierung, Philippa Foot, Douglas W. Portmore, Moraltheorie, Handlungsethik, Werte, Pflichten, Rechte, Moralische Bewertung, Intuition, Verantwortung, Folgenabschätzung, Ethik, Philosophie, Moralphilosophie
- Arbeit zitieren
- Jan André Wieland (Autor:in), 2021, Das Projekt der Konsequentialisierung deontologischer Moraltheorien. Eine kritische Diskussion der Ansätze von Foot und Portmore, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185609