Trotz des deutlichen Anstiegs der Neuaktionäre im Jahr 2020 bei den unter 30-Jährigen, reiht sich Deutschland mit einer Aktionärsquote von 17,5% im internationalen Ländervergleich am hinteren Ende ein. Vor dem Hintergrund der begrenzten Investitionsmöglichkeiten in der derzeitigen Niedrigzinsphase und die Erreichung der Zielgruppen der Zukunft, die sogenannte Generation Y und Z durch Finanzinstitute, lässt sich das wirtschaftliche Interesse an den Untersuchungen in der vorliegenden Bachelorarbeit ableiten. Durch einen quantitativ angelegten Fragebogen wurden die Gründe für eine Investition oder Nichtinvestition der Generationen identifiziert, auf die Untersuchung fünf zielgerichteter Hypothesen fokussiert und in den aktuellen Stand der Forschung eingegliedert. Durch dieses Vorgehen konnten neben der Beantwortung der Forschungsfrage nach den Gründen, die in der „Jungen Generation“ vorliegen und zu einem Aktienbesitz oder Nichtaktienbesitz führen, auch Anstöße zu Handlungsempfehlungen gegeben werden. Die Ergebnisse zeigen, dass zur Erhöhung der Aktienquote ein breiteres Bewusstsein über die Funktionsweise einer Investition am Aktienmarkt geschaffen werden muss. Als den bedeutendsten Faktor ist die Finanzbildung identifiziert worden, die viele Bereiche der übrigen Hypothesen abdeckt. Der Großteil der Nicht-Aktienbesitzer wünscht sich mehr Aufklärung auf diesem Gebiet. Die Ausweitung des Angebots, begonnen mit der festen Aufnahme in der Schulbildung, könnte dazu führen, dass scheinbar unüberwindbare Hürden durch die Vermittlung von banalen Risikominimierungsstrategien, den erforderlichen Investitionssummen und dem benötigten Wissen für eine Investition beseitigt werden. Ein transparentes Informationsangebot und die Schaffung von positiven Erfahrungen für (Neu)aktionäre muss im Vordergrund der Bemühungen durch Finanzinstitute und die Politik zur Erhöhung der Aktiensparer stehen. Da menschliche Entscheidungen nicht vollständig rational erklärbar sind, halten die Forschungsbestrebungen auf dem Gebiet der Verhaltensökonomik an.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Aktionärsquote in Deutschland
- 1.1 Einführung in die Thematik und Relevanz des Themas
- 1.2 Untersuchungsgegenstand und Problemstellung
- 1.3 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2. Grundlagen zur Datenerhebung
- 2.1 Definition ausgewählter Kapitalmarktinstrumente
- 2.2 Charakterisierung der Generation Y und Z
- 2.3 Anlegermentalität der Deutschen – aktueller Forschungsstand
- 2.3.1 Herleitung der Hypothese H1
- 2.3.2 Herleitung der Hypothese H2
- 2.3.3 Herleitung der Hypothese H3
- 2.3.4 Herleitung der Hypothese H4
- 2.3.5 Herleitung der Hypothese H5
- 2.3.6 Weitere Gründe
- 2.4 Fragebogendesign
- 2.4.1 Aufbau des Fragebogens
- 2.4.2 Methodik zur Datenerhebung
- 3. Auswertung der Empirie zum Aktieninvestitionsverhalten der Generation Y und Z
- 3.1 Hypothese 1 (H1): Demografische Faktoren
- 3.1.1 Ergebnisdarstellung und Einordnung
- 3.1.2 Interpretation der Ergebnisse
- 3.1.3 Handlungsempfehlung zur Erhöhung der Aktienquote
- 3.2 Hypothese 2 (H2): Verlustaversion und Risikoaversion
- 3.2.1 Ergebnisdarstellung und Einordnung
- 3.2.2 Interpretation der Ergebnisse
- 3.2.3 Handlungsempfehlung zur Erhöhung der Aktienquote
- 3.3 Hypothese 3 (H3): Finanzbildung
- 3.3.1 Ergebnisdarstellung und Einordnung
- 3.3.2 Interpretation der Ergebnisse
- 3.3.3 Handlungsempfehlung zur Erhöhung der Aktienquote
- 3.4 Hypothese 4 (H4): Einfluss positiver Informationen
- 3.4.1 Ergebnisdarstellung und Einordnung
- 3.4.2 Interpretation der Ergebnisse
- 3.4.3 Handlungsempfehlung zur Erhöhung der Aktienquote
- 3.5 Hypothese 5 (H5): Partizipationskosten
- 3.5.1 Ergebnisdarstellung und Einordnung
- 3.5.2 Interpretation der Ergebnisse
- 3.5.3 Handlungsempfehlung zur Erhöhung der Aktienquote
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit dem Investitionsverhalten deutscher Anleger am Aktienmarkt, speziell der Generation Y und Z. Ziel ist es, die Gründe für eine Investition oder Nichtinvestition dieser Generationen zu identifizieren und Handlungsempfehlungen zur Erhöhung der Aktienquote in Deutschland zu entwickeln.
- Die Rolle der Finanzbildung im Entscheidungsprozess der Anleger
- Der Einfluss von Risikobereitschaft und Verlustaversion auf das Anlageverhalten
- Die Bedeutung von positiven Informationen und Erfahrungsaustausch für die Anlageentscheidung
- Die Herausforderungen und Möglichkeiten der Partizipationskosten im Aktienmarkt
- Die demografischen Faktoren, die das Investitionsverhalten der Generation Y und Z prägen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik des Investitionsverhaltens deutscher Anleger am Aktienmarkt ein und erläutert die Relevanz des Themas. Es werden der Untersuchungsgegenstand, die Problemstellung, die Zielsetzung und die Vorgehensweise der Arbeit vorgestellt.
Kapitel 2 befasst sich mit den Grundlagen zur Datenerhebung. Es werden relevante Kapitalmarktinstrumente definiert, die Generation Y und Z charakterisiert und der aktuelle Forschungsstand zur Anlegermentalität der Deutschen dargestellt. In diesem Kapitel werden auch die fünf Hypothesen der Arbeit hergeleitet, die im weiteren Verlauf der Arbeit untersucht werden.
Kapitel 3 analysiert die empirischen Daten zum Aktieninvestitionsverhalten der Generation Y und Z. Jede Hypothese wird anhand der erhobenen Daten untersucht und interpretiert. Für jede Hypothese werden zudem Handlungsempfehlungen zur Erhöhung der Aktienquote in Deutschland entwickelt.
- Quote paper
- Sandra Widmann (Author), 2022, Das Investitionsverhalten deutscher Anleger am Aktienmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1185975