Dieses Referat widmet sich der zentralen Fragestellung, wie ängstliches Verhalten entsteht, wie es aufrechterhalten wird, und wie eine Veränderung herbeigeführt werden kann. Um diese Sachverhalte zu klären und zu erklären ist es nötig, näher auf die Gesichtspunkte der Lerntheorien einzugehen und diese kritisch hinsichtlich ihres Nutzens zu untersuchen. Die Lerntheoretiker beschäftigen sich mit der Kernfrage: „Wie erarbeitet der Mensch sich bestimmte Verhaltensmuster und in wiefern sind diese änderbar?“ Um die Änderbarkeit von komplexen Verhaltensmustern kümmerten sich Psychoanalytiker wie Freud, Psychologen wie Lazarus, die Modelle zur Veränderung von unangepassten ängstlichen Verhaltensweisen entwickelten. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Emotionen und den daraus resultierenden Verhaltensarten keinerlei Wertung aufzuerlegen ist, Gefühle kommen niemals grundlos auf, sie geben Hinweise. Wobei diese Hinweise im Bezug auf ängstliches Verhalten im Alltag öfter als falsch angesehen werden, als irreführend und behindernd. Oft ist die Ursache von ängstlichem Verhalten auf den ersten Blick nicht erkennbar. Von dieser These geht Sigmund Freud aus und leitet ein psychoanalytisches Verfahren ein. Die Lerntheoretiker sehen für Reaktionen einer Person eine unmittelbare Ursache, was von vielen praktizierenden Therapeuten angezweifelt wird.
Das Referat gibt einige Einblicke in mögliche Erklärungsansätze, die weder vollkommen noch verallgemeinerbar sind. Diese Einblicke geben einen groben Überblick über einen Bruchteil der von der Psychologie und Medizin erforschten Gebiete, es zeigt anhand von mehreren Beispielen, wie Angst erlebt und ängstliches Verhalten nach außen transferiert wird, jedoch immer nah an der betreffenden Person des Fallbeispiels. Die Theorie gibt wertvolle Hinweise ängstliches Verhalten zu erklären. Die theoretischen Ansätze sind Grundlage der Behandlungsmöglichkeiten von ängstlichen Verhaltensweisen. Viele Menschen behandeln ihre Ängste intuitiv richtig: „Augen zu und durch“. Erst beim Ausbleiben dieser Mechanismen greifen die therapeutischen Ansätze zur Angstbewältigung.
Das Referat besteht aus zwei wesentlichen Komponenten, der Theorie mit den dazugehörigen Beispielen aus dem alltäglichen Leben. Erst die Übertragung in die Praxis macht eine Theorie zu einer Methode und gibt ihr durch Erfolg oder Misserfolg Recht oder widerlegt sie. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Verhalten
- Definition Emotion und Angst
- Definition ängstliches Verhalten
- Beispiel: Ängstlich-Vermeidendes Verhalten im Alltag
- Wissenschaftliche Erklärungsansätze zur Entstehung von ängstlichem Verhalten
- Psychoanalytische Angsttheorie
- Lerntheorien
- Klassisches Konditionieren nach Pawlow
- Operantes Konditionieren nach Skinner
- Zwei-Faktoren-Theorie nach Mowrer (Vermeidungsverhalten)
- Sozial-kognitive-Lerntheorie nach Bandura
- Kognitive Angsttheorie
- Psychophysiologische und neuro-physiologische Ansätze
- Fallbeispiel
- Die Krankheitsgeschichte
- Klassifizierung
- Therapieansätze
- Diagnostik
- S-O-R-K-C-Modell nach Kanfer & Saslow
- S-R-K-Schema nach Leidig/ Glomp am Fallbeispiel
- Die Angsthierarchieliste des Fallbeispiels am Basic-Miss(id)-Modell
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Die Flooding-Methode
- Systematische Desensibilisierung/Gegenkonditionieren nach Wolp
- „III Systematische Messung des relativen Erfolges dieser Techniken“
- Schlusswort
- Quellenangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Referat befasst sich mit der Entstehung, Aufrechterhaltung und Veränderung von ängstlichem Verhalten. Es beleuchtet verschiedene wissenschaftliche Erklärungsansätze, darunter Lerntheorien und psychoanalytische Ansätze, und untersucht deren Nutzen für die Behandlung von Ängsten. Darüber hinaus wird ein Fallbeispiel vorgestellt, um die theoretischen Konzepte in die Praxis zu übertragen.
- Definition und Entstehung von ängstlichem Verhalten
- Wissenschaftliche Erklärungsansätze für ängstliches Verhalten
- Therapieansätze zur Behandlung von ängstlichem Verhalten
- Praktische Anwendung der Theorie am Fallbeispiel
- Bedeutung von ängstlichem Verhalten in der sozialen Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des ängstlichen Verhaltens ein und skizziert die Zielsetzung des Referats. Kapitel 2 definiert Verhalten allgemein und betrachtet verschiedene Verhaltensweisen, die im Kontext von Ängsten relevant sind. Kapitel 3 und 4 definieren Emotionen, Angst und ängstliches Verhalten. Kapitel 5 stellt das Basic-Miss-Modell vor, ein Modell zur Erklärung von ängstlichem Verhalten. Kapitel 6 beleuchtet verschiedene wissenschaftliche Erklärungsansätze, darunter Lerntheorien, die kognitive Angsttheorie und psychophysiologische Ansätze. Kapitel 7 präsentiert ein Fallbeispiel, das die theoretischen Konzepte veranschaulicht. Kapitel 8 befasst sich mit der Klassifizierung von ängstlichem Verhalten. Kapitel 9 erläutert verschiedene Therapieansätze, darunter Diagnostik, das S-O-R-K-C-Modell, das S-R-K-Schema, die Angsthierarchieliste, kognitive Verhaltenstherapie, Flooding, systematische Desensibilisierung und die Messung des Therapieerfolgs. Das Referat schließt mit einem Schlusswort und einer Liste der Quellenangaben.
Schlüsselwörter
Ängstliches Verhalten, Lerntheorien, Psychoanalytische Angsttheorie, Klassisches Konditionieren, Operantes Konditionieren, Zwei-Faktoren-Theorie, Sozial-kognitive-Lerntheorie, Kognitive Angsttheorie, Psychophysiologische Ansätze, Fallbeispiel, Therapieansätze, Diagnostik, S-O-R-K-C-Modell, S-R-K-Schema, Angsthierarchieliste, Kognitive Verhaltenstherapie, Flooding, Systematische Desensibilisierung, Soziale Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Angelika Stopp (Autor:in), 2007, Verhalten am Beispiel Angst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118604