Die im internationalen System vorherrschende Anarchie verursacht eine existenzielle Unsicherheit in der Weltpolitik. Nach dem Institutionalismus kann diese Unsicherheit durch das Errichten von Institutionen verringert beziehungsweise eingedämpft werden. In einer interdependenten Weltpolitik ist die internationale Koordination von Politik sehr nützlich, aber Kooperationen sind schwierig herzustellen. Zwischenstaatliche Kooperationen finden statt, wenn die von dem einen Staat verfolgten politischen Vorhaben von dem anderen Staat als eine mögliche Realisierung der eigenen politischen Ziele gesehen werden. Kooperationen im internationalen System sind also das Produkt eines Prozesses der politischen Koordination. Um das friedliche Zusammenleben der internationalen Akteure zu gewährleisten, hat der Institutionalismus eine große Relevanz für die Politikwissenschaften und die Gesellschaft. Zudem liefert der Institutionalismus eine Theorie, die das Verhalten der Staaten im internationalen System erklären soll.
Im Folgenden werde ich zuerst die Grundannahmen des Institutionalismus erläutern und mich dabei auf die Entstehung von Institutionen und internationalen Organisationen beziehen. Anschließend werde ich die Funktionen und Autoritäten von internationalen Organisationen in der Weltpolitik beschreiben. Daraufhin werde ich am Beispiel der Weltgesundheitsorganisation erläutern, warum Staaten durch internationale Organisationen handeln. Zuletzt werde ich die erarbeiteten Ergebnisse zusammenfassen und ein Fazit ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entstehung von Institutionen und internationalen Organisationen
- Die Rolle von internationalen Organisationen in der Weltpolitik
- Warum handeln Staaten durch internationale Organisationen? Das Beispiel der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Rolle des Rationalen Institutionalismus in der Weltpolitik und beleuchtet die Entstehung, Funktionen und Relevanz von Institutionen und internationalen Organisationen im Kontext der internationalen Beziehungen.
- Die Entstehung von Institutionen und internationalen Organisationen
- Die Funktionen und Autoritäten von internationalen Organisationen
- Die Bedeutung von Interdependenz für die Kooperation von Staaten
- Die Herausforderungen der internationalen Kooperation: Gefangenendilemma und Trittbrettfahrerproblem
- Die Bedeutung von internationalen Organisationen für die Bewältigung globaler Herausforderungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Essay befasst sich mit dem Rationalen Institutionalismus und dessen Bedeutung für die Weltpolitik. Er erläutert die Grundannahmen des Institutionalismus und die Rolle von Institutionen und internationalen Organisationen zur Reduzierung von Unsicherheit und Förderung der Kooperation zwischen Staaten in einer interdependenten Welt.
Die Entstehung von Institutionen und internationalen Organisationen
Dieses Kapitel definiert die Begriffe "Institution", "Internationale Organisation" und "Regime" und beleuchtet die Rolle von Institutionen als formelle und informelle Spielregeln, die Anreizstrukturen für das Zusammenspiel zwischen Akteuren festlegen. Internationale Organisationen werden als Vereinigungen von Staaten beschrieben, die durch Verträge gegründet werden und eigene Organe und Zuständigkeitsbereiche haben. Das Konzept des Regimes als problemspezifische und handlungsleitende Regelwerke wird eingeführt.
Die Rolle von internationalen Organisationen in der Weltpolitik
Dieses Kapitel beleuchtet die Funktionen und Autoritäten von internationalen Organisationen in der Weltpolitik. Es wird argumentiert, dass internationale Organisationen die internationalen Beziehungen strukturieren und die Kooperation zwischen Staaten fördern können, indem sie Regeln und Normen schaffen, Informationen austauschen, Konflikte lösen und gemeinsame Lösungen für globale Herausforderungen entwickeln.
Warum handeln Staaten durch internationale Organisationen? Das Beispiel der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Dieses Kapitel untersucht die Gründe, warum Staaten durch internationale Organisationen handeln. Am Beispiel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden die Vorteile der Zusammenarbeit durch internationale Organisationen, wie die effiziente Bewältigung globaler Gesundheitskrisen, die gemeinsame Forschung und die Verbesserung des Gesundheitszustands der Weltbevölkerung, dargestellt.
Schlüsselwörter
Internationaler Institutionalismus, Anarchie, Interdependenz, Internationale Organisationen, Regime, Weltgesundheitsorganisation (WHO), Gefangenendilemma, Trittbrettfahrerproblem, Kooperation, Wohlfahrtskonkurrenz, Globale Herausforderungen, Rationale Akteure, Strategien der Interdependenz, Hegemoniale Strategie, Unilaterale Strategie, Multilaterale Strategie.
- Arbeit zitieren
- Johannes Tenbrink (Autor:in), 2021, Essay zu Interdependenz, Regime und internationale Organisationen: Rationaler Institutionalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1187869