Die Schwerpunkte dieser Arbeit sind der Reichsnationalismus und der (Anti-)Feminismus im Kaiserreich. Zu der Frage, welche Rolle der Nationalismus in der (Anti-)Feminismusbewegung gespielt hat, wird die These aufgestellt, dass die bürgerliche Frauenbewegung ihre politische und öffentliche Anerkennung erst nach der Nationalisierung ihrer Ziele und durch den Einsatz für das Vaterland im Ersten Weltkrieg erlangte. Nach der Einleitung wird im zweiten Kapitel die Nationalstaatsbildung und der Reichsnationalismus skizziert. Darüber hinaus werden die Idee der nationalen Identität und Nationszugehörigkeit errötet und die Geschlechterrollen im Kaiserreich aufgezeigt.
Im dritten Kapitel wird die bürgerliche Frauenbewegung und ihre Ziele anhand verschiedener politischer Frauenvereine dargestellt. Mit besonderer Aufmerksamkeit auf den Bund Deutscher Frauenvereine wird aufgezeigt, dass die Frauen ab der zweiten Hälfte des 19ten Jahrhunderts um die Verbesserung von Bildungs- und Berufschancen, Schaffung weiblicher Gewerbeschulen, Frauenstudium, sexuelle Freiheit und Ehe- und Frauenstimmrecht kämpften. Im Anschluss des dritte Kapitels werden die zum Teil erzielte Erfolge der Frauenbewegung wiedergegeben. Das vierte Kapitel zeigt auf, dass die politischen Frauenaktivitäten, insbesondere die Forderung nach Frauenstimmrecht, viel Gegenwind erfahren haben. Das fünfte Kapitel skizziert die Aktivitäten der Frauen im Nationalen Frauendienst sowie in der Frauenarbeitszentrale und im Frauenreferat.
Welche Folgen die Nationalisierung der Frauenbewegung für die politische und öffentliche Stellung der Frauen hatte, wird im 5.2 Kapitel dargestellt. Für die Darstellung verschiedenen Forschungspositionen bezüglich der Nationalisierung der Frauenbewegung, werden im 5.3 Kapitel die Positionen von Historikerinnen Planert und Frevert gegenüber den Historikern Wehler und Kruse gestellt. Anhand der dargelegten Forschungspositionen wird im sechsten Kapitel die aufgestellte These der Arbeit aufgegriffen und begründet. Für das Ausarbeiten des Themas wird eine zeitliche Eingrenzung von 1890 bis 1918, d. h. die Blütezeit des Feminismus bis zur Einführung des Frauenwahlrechts, vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Reichsnationalismus, nationale Identität und Geschlechterrollen........
- 2.1 Nationalstaatsbildung und Reichsnationalismus .
- 2.2 Nationale Identität und Nationszugehörigkeit..
- 2.3 Geschlechterrollen im Nationalstaat......
- 3. Bürgerliche Frauenbewegung im Kaiserreich.
- 3.1 Bund Deutscher Frauenvereine
- 3.2 Wirkungen der Frauenbewegung
- 4. Antifeministinnen und Antifeministen im Kaiserreich.
- 4.1.,,Mutterschaft“ im nationalen Dienst...
- 4.2. Deutscher Bund gegen die Frauenemanzipation.
- 5. Nationalisierung der Frau und ihre Folgen
- 5.1 Mobilisierung der Frauen für den Ersten Weltkrieg, NFD und FAZ
- 5.2. Folgen der Nationalisierung von Frauenbewegung..
- 5.3. Forschungspositionen zu Folgen der Nationalisierung von Frauenbewegung
- 6. Zusammenfassung und Fazit...
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Rolle des Reichsnationalismus in der (Anti-)Feminismusbewegung im Deutschen Kaiserreich. Die zentrale These ist, dass die bürgerliche Frauenbewegung ihre politische und öffentliche Anerkennung erst durch die Nationalisierung ihrer Ziele und den Einsatz für das Vaterland im Ersten Weltkrieg erlangte.
- Die Entstehung und Entwicklung des Reichsnationalismus im Kaiserreich.
- Die Bedeutung der nationalen Identität und Nationszugehörigkeit für die Geschlechterrollen im Kaiserreich.
- Die Ziele und Strategien der bürgerlichen Frauenbewegung im 19. Jahrhundert.
- Die Entstehung und Aktivitäten von Antifeministinnen und Antifeministen im Kaiserreich.
- Die Auswirkungen der Mobilisierung von Frauen für den Ersten Weltkrieg auf die Frauenbewegung.
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel behandelt die Nationalstaatsbildung und den Reichsnationalismus im Kaiserreich. Es beleuchtet die Idee der nationalen Identität und Nationszugehörigkeit und zeigt die traditionellen Geschlechterrollen auf, die den Frauen eine untergeordnete Rolle im öffentlichen Leben zuwiesen.
Das dritte Kapitel untersucht die bürgerliche Frauenbewegung im Kaiserreich, insbesondere den Bund Deutscher Frauenvereine. Es stellt die wichtigsten Ziele der Frauenbewegung dar, darunter die Verbesserung von Bildungs- und Berufschancen, die Schaffung weiblicher Gewerbeschulen, das Frauenstudium, die sexuelle Freiheit sowie das Ehe- und Frauenstimmrecht.
Das vierte Kapitel beleuchtet den Widerstand gegen die Frauenemanzipation im Kaiserreich. Es analysiert die Argumentation von Antifeministinnen und Antifeministen, die Frauen auf ihre traditionelle Rolle als Mütter beschränken wollten und emanzipatorische Bestrebungen als einen „Übergriff auf die Nation“ verurteilten.
Das fünfte Kapitel schildert die Mobilisierung von Frauen für den Ersten Weltkrieg. Es beleuchtet die Aktivitäten des Nationalen Frauendienstes, der Frauenarbeitszentrale und des Frauenreferats. Zudem werden die Folgen der Nationalisierung der Frauenbewegung für die politische und öffentliche Stellung der Frauen untersucht, insbesondere die Frage, ob sie zu einer tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter führte.
Schlüsselwörter
Reichsnationalismus, nationale Identität, Geschlechterrollen, bürgerliche Frauenbewegung, Antifeminismus, Frauenemanzipation, Erster Weltkrieg, Nationalisierung der Frauenbewegung, politische Gleichstellung.
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- Tamari Herding (Author), 2020, Rolle des Nationalismus in der (Anti-)Feminismusbewegung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1188134