Im Fokus der Untersuchung steht die Frage, welche Möglichkeiten zur Prävention von und Intervention bei Burnout im Lehrerberuf bestehen. Zur Annäherung an das Thema wird das Phänomen Burnout zunächst aus einer arbeitspsychologischen sowie klinisch-psychologischen Perspektive heraus betrachtet und definiert. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf den Symptomen, durch die sich das Burnout-Syndrom äußert, auf der Entstehung im beruflichen Kontext sowie auf dem Krankheitswert im
Sinne einer klinischen Diagnose. Daran anschließend werden die Ergebnisse von Studien zur Lehrergesundheit, die Aufschluss über den Gesundheitsstand der Berufsgruppe geben, in aller Kürze vorgestellt. Von großer Relevanz sind darüber hinaus die Auswirkungen bzw. Konsequenzen von beruflichen Belastungen auf das individuelle Wohlbefinden der Lehrkraft einerseits und das Unterrichtsverhalten sowie die Unterrichtsqualität andererseits. Nachfolgend werden verschiedene Konzepte vorgestellt, die die individuellen Ressourcen und Bewältigungskompetenzen gezielt fördern und mit deren Hilfe Burnout im Lehrerberuf vorgebeugt bzw. begegnet werden kann. Abschließend wird der Fokus auf individuelle Handlungsoptionen gelegt, mit denen stark beanspruchte Lehrkräfte selbstständig und unabhängig von speziellen Trainingsprogrammen und Angeboten zu einer (emotionalen) Entlastung der eigenen beruflichen Situation beitragen können. Zunächst werden Möglichkeiten zur Selbstreflexion in den Blick genommen, in deren Rahmen sich intensiv mit dem professionellen Selbst auseinandergesetzt wird, um auf diese Weise den achtsamen Umgang mit den eigenen Gedanken und den inneren Antreibern im Berufsalltag zu schärfen. Auch das eigene pädagogische Handeln wird dahingehend reflektiert, inwiefern der Ausbau zentraler Kompetenzen im eigenen Professionalisierungsprozess zu einer Entlastung im Schulalltag beitragen kann. Um den Besonderheiten des Lehrerberufs Rechnung zu tragen, findet auch die Thematik einer ausgewogenen „Work-Life-Balance“ Beachtung, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Arbeits- und Erholungszeit effektiv voneinander abgegrenzt werden können. Die Aufstellung der individuellen Handlungsoptionen erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient vielmehr der Erstinformation und bietet einen Überblick über vielfältige praxis- und alltagstaugliche Möglichkeiten zur Entlastung im Berufsalltag.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Burnout: Definition, Entstehung und Krankheitswert
- Gesundheitsstand der Berufsgruppe: Studien zur Lehrergesundheit
- Auswirkungen von beruflichen Belastungen auf das individuelle Wohlbefinden
- Burnout im Lehrerberuf: Die Konsequenzen verminderten Wohlbefindens für Unterrichtsverhalten und -qualität
- Konzepte zur Prävention und Intervention von Burnout im Lehrerberuf
- Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf (AGIL)
- Basismodul: Das Verständnis für „Stress“ und Achtsamkeit
- Inhaltsmodul „Denkbarkeit“: Der reflektierte Umgang mit Normen und Werten
- Inhaltsmodul „Möglichkeiten“: Die Vermittlung von Fähigkeiten zur Problem- und Konfliktlösung
- Inhaltsmodul „Erholung“: Die Erarbeitung individueller Erholungsmöglichkeiten
- Vergleich und Wirksamkeit weiterer Trainingsprogramme zur Förderung individueller Ressourcen
- Individuelle Handlungsoptionen zur Prävention und Intervention für Lehrkräfte
- Selbstreflexion: Der Blick auf das professionelle Selbst
- Die Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns
- „Work-Life-Balance“: Erholungszeit als Basis für Gesundheit und Wohlbefinden
- Abschlussreflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studienarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Burnout im Lehrerberuf. Im Mittelpunkt der Analyse stehen die Entstehung des Burnout-Syndroms im beruflichen Kontext, dessen Auswirkungen auf die Lehrergesundheit und die Unterrichtsqualität sowie die Möglichkeiten zur Prävention und Intervention von Burnout.
- Definition und Entstehung des Burnout-Syndroms im Lehrerberuf
- Auswirkungen von Burnout auf die Lehrergesundheit und die Unterrichtsqualität
- Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Lehrerberuf
- Individuelle Handlungsoptionen für Lehrkräfte zur Entlastung im Berufsalltag
- Die Bedeutung einer ausgewogenen Work-Life-Balance für die Lehrergesundheit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich der Problemstellung und beschreibt die besonderen Belastungen des Lehrerberufs. Die zweite Einheit beschäftigt sich mit der Definition und Entstehung des Burnout-Syndroms, inklusive der Symptome, der Entstehung im beruflichen Kontext und dem Krankheitswert im Sinne einer klinischen Diagnose. Zudem werden Ergebnisse von Studien zur Lehrergesundheit vorgestellt, die Aufschluss über den Gesundheitsstand der Berufsgruppe geben. Das dritte Kapitel widmet sich verschiedenen Konzepten zur Prävention und Intervention von Burnout im Lehrerberuf. Hierbei liegt der Fokus auf dem Programm „Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf“ (AGIL), weitere Programme werden in einem Überblick vorgestellt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit verglichen. Das vierte Kapitel beleuchtet individuelle Handlungsoptionen, mit denen stark beanspruchte Lehrkräfte selbstständig zu einer Entlastung der eigenen beruflichen Situation beitragen können. Hier werden Möglichkeiten zur Selbstreflexion, die Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns und die Bedeutung einer ausgewogenen „Work-Life-Balance“ diskutiert.
Schlüsselwörter
Lehrergesundheit, Burnout-Syndrom, Prävention, Intervention, Arbeit und Gesundheit im Lehrerberuf (AGIL), Selbstreflexion, Work-Life-Balance, berufliche Belastungen, Unterrichtsqualität.
- Arbeit zitieren
- Julian Kroth (Autor:in), 2021, Burnout im Lehrerberuf. Präventions- und Interventionsmaßnahmen zur Erhaltung der Lehrergesundheit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1188368