Im Jahre 1709 setzte sich der deutsche Mönch Bartholomäus Ziegenbalg zum Ziel, dem Elend
in Südindien ein Ende zu bereiten. So entwickelte er ein bis zum heutigen Tag bestehendes
System nachhaltiger Hilfe zur Selbsthilfe: Die Kinderpatenschaft. Rund 150 Jahre später
griff der ebenfalls deutsche Pastor Adolf Kölle dieses Modell der Entwicklungshilfe wieder
auf und gründete die Kindernothilfe als erste Kinderpaten-
schaftsorganisation. Die gegenwärtig größten professionellen Organisationen, die Patenschaften
für Kinder in Entwicklungsländern auf dem deutschen Markt anbieten, sind CCF
Kinderhilfswerk e.V., Kindernothilfe e.V., Plan International Deutschland e.V., SOS Kinderdorf
e.V. und World Vision Deutschland e.V.. Zudem existiert eine Vielzahl kleiner, oft privater,
Organisationen. Diese Art von Vereinen fällt in den Bereich der Nonprofit-
Organisationen.
„Everyone has the right to a standard of living adequate for the health and well-being
of himself and of his family, including food, clothing, housing and medical care (…).
Everyone has the right to education. Education shall be free, at least in the elementary
and fundamental stages.“
Die Patenschaft funktioniert bei den meisten Organisationen nach dem gleichen Schema:
Durch einen monatlich von Seiten des Paten geleisteten Beitrag sorgt die jeweilige Kinderhilfsorganisation
für die medizinische Versorgung, die Versorgung mit Nahrungsmitteln und
die schulische Ausbildung des Patenkindes und dessen Familie. Der Pate erhält im Gegenzug
einen regelmäßigen Bericht über das Wohlbefinden des Kindes inklusive Foto und Informationen über die aktuelle Lage im jeweiligen Land und bezüglich des Hilfsprojekt des Patenkindes.
Zudem ist individuelle Korrespondenz per Post sowie ein Besuch beim Patenkind möglich.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Kinderpatenschaften und Organisationen
- Marktumfeld und -situation
- Gründe für Ineffizienz im Dritten Sektor
- Funktionen des Controllings für NPOs
- Strategische Bedeutung von Transparenz in der Spendenwerbung
- Status Quo: Controllingtools in der Spenden- und Patenwerbung
- Ziel und Struktur vorliegender Arbeit
- Forschungsstand
- Journals
- Buchquellen
- Empirische Erkenntnisse
- Entwicklung eines mehrstufigen CPS-Modells als Controllingtool für NPOs
- Cost per Akquisition
- Cost per Sponsorship in der Praxis
- Kritik am Cost per Sponsorhip
- Einführung des dreistufigen CPS
- CPS II
- CPS III
- Vergleich zum Deckungsbeitrag
- Erkenntnisse nach praktischer Anwendung, Innovation und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung eines Marketing-Controlling-Konzeptes für Nonprofit-Organisationen, speziell im Bereich der Kinderpatenschaften. Das Ziel ist es, ein praxistaugliches Instrumentarium zu schaffen, das NPOs dabei unterstützt, ihre Marketingaktivitäten effizienter zu gestalten und den Erfolg ihrer Spenden- und Patenwerbung zu optimieren.
- Analyse des Marktumfeldes und der Herausforderungen im Bereich der Kinderpatenschaften
- Entwicklung eines mehrstufigen CPS-Modells (Cost per Sponsorship) als Controllingtool
- Bewertung der Effektivität von Marketingmaßnahmen im Hinblick auf die Gewinnung und Bindung von Paten
- Bedeutung von Transparenz und Datenanalyse für die Optimierung von Spendenwerbung
- Praktische Anwendung des entwickelten Modells und Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Problemstellung der Ineffizienz im Bereich der Kinderpatenschaften und stellt die Bedeutung von Controlling für NPOs in diesem Kontext heraus. Das zweite Kapitel präsentiert den aktuellen Forschungsstand zu Controlling in Nonprofit-Organisationen. Das dritte Kapitel widmet sich der Entwicklung eines mehrstufigen CPS-Modells, das als Controllingtool für NPOs dient. Das vierte Kapitel fasst die Erkenntnisse aus der praktischen Anwendung des Modells zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Innovationen.
Schlüsselwörter
Kinderpatenschaften, Nonprofit-Organisationen, Marketing-Controlling, Cost per Sponsorship (CPS), Spendenwerbung, Transparenz, Effizienz, Datenanalyse, Fundraising, Dritter Sektor.
- Arbeit zitieren
- BA Julia Christin Bauer (Autor:in), 2007, Entwicklung eines Marketing-Controlling Konzeptes für Nonprofit-Organisationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118853