Mit dem Begriff „Bibliothek“ verbindet man heute mehrere Bedeutungen. So kann es sich dabei um eine Institution handeln, in welcher Bücher (und andere Medien) ausgeliehen werden können, oder aber auch um den Raum eines Hauses, in dem Bücher in Regalen aufbewahrt werden. Im Zeitalter der Digitalisierung handelt es sich bei einer„Bibliothek“ jedoch auch um ein Computerprogramm, welches Daten sammelt, ordnet und wiedergibt. Die folgende Ausführung beschränkt sich auf die erstgenannte Bedeutung. Es geht um die Aufgaben und Funktionen von Bibliotheken als Institutionen der Bücher- und Mediensammlung. Ganz pragmatisch leitet sich der Begriff „Bibliothek“ aus dem Griechischen ab, welches darunter eine simple Bücherablage und ein zur Bücheraufbewahrung genutztes Regal meint.
Die Hauptaufgabe von Bibliotheken, so das planvolle Sammeln, Ordnen, Erschließen und Vermitteln von Informationen in Text-, Bild- und (neuerdings auch) Dateiform als Grundanspruch ist über die vergangenen Jahrtausende stets die dieselbe geblieben. Mit dieser kurzen Definition kann die Frage nach der Aufgabe und Bestimmung einer Bibliothek prägnant beantwortet werden. Jedoch haben auch Bibliotheken eine wechselvolle Geschichte, sie haben sich entwickelt und wurden ausgelöscht, erlebten Kriege, Revolutionen und Restriktionen. Diese beeinflussten auch deren Aufgaben und Funktionen – wie in allen Wissenschaften sind auch bei dieser Fragestellung soziokulturelle und historische Kontexte von eminenter Bedeutung. Es gilt also, die Anforderungen an Bibliotheken in verschiedenen Zeiträumen zu untersuchen. Für Deutschland (und später tragischerweise auch Europa) einschneidend war die Zeit von 1933 – 45, ebenso wichtig für die moderne Bibliotheksentwicklung die Zeit des Kalten Krieges bis 1990. Um die Entwicklungen während der NS-Zeit zu differenzieren, wird hier auch auf die Gegebenheiten in Österreich vor und nach dem „Anschluss“ im Jahr 1938 eingegangen. Diese, gerade für die deutsche Geschichte, so katastrophalen wie auch prägenden Abschnitte generieren den Gesichtspunkt der Bibliothek als ein die Demokratie tragendes Element. Gleichzeitig sollen die Funktionsweisen und Anforderungen an die moderne Bibliothek im 21. Jahrhundert entwickelt und erörtert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Auftakt und Begriffsbestimmung
- Von einer kurzen Definition zu den Anforderungen an die moderne Bibliothek
- Abriss der Geschichte
- Volkspädagogik und Volksbüchereien. Der Weg ins NS-Regime
- Volksbibliotheken und deren Entwicklung in Österreich vor und nach 1938
- Veränderung des Aufgabenprofils von Bibliotheken nach 1945
- Die moderne Bibliothek im 21. Jahrhundert und ihre Aufgaben
- Verdienst und Integration: Die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig.
- Neue Wege und Ziele von Bibliotheken: Öffentlichkeitsarbeit für Medienkompetenz
- Abschluss. Bibliotheken: Wissen, Macht und Demokratie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Projektarbeit untersucht die Aufgaben und Funktionen von Bibliotheken über die Jahrhunderte und erörtert neue Ansätze für die Zukunft. Sie betrachtet die Bibliothek als ein bestimmendes Element der Demokratie und analysiert ihren Wandel im Kontext historischer und soziokultureller Entwicklungen.
- Entwicklung der Bibliothek als Institution der Bücher- und Mediensammlung
- Einfluss von historischen Ereignissen auf die Aufgaben und Funktionen von Bibliotheken
- Die Rolle der Bibliothek in der NS-Zeit und ihre Auswirkungen
- Neue Herausforderungen und Aufgaben der modernen Bibliothek im 21. Jahrhundert
- Die Bedeutung der Bibliothek für Bildung, Wissen und Demokratie
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1 definiert den Begriff "Bibliothek" und beschreibt die Hauptaufgabe von Bibliotheken als Institutionen der Bücher- und Mediensammlung. Es stellt die historische Entwicklung von Bibliotheken in den Kontext von soziokulturellen und historischen Ereignissen.
- Kapitel 2 erläutert die Anforderungen an die moderne Bibliothek und definiert ihren Funktionsbegriff. Es betont die Bedeutung von Bibliotheken für Information, Wissenschaft, Bildung und Unterhaltung.
- Kapitel 3 bietet einen Abriss der Geschichte von Bibliotheken, beginnend mit dem 4. Jahrtausend v. Chr. Es beleuchtet die Entwicklung von Bibliotheken in Ägypten, dem Mittleren Osten und China, sowie die Bedeutung von Bibliotheken im Mittelalter und der Reformation.
- Kapitel 4 befasst sich mit der modernen Bibliothek im 21. Jahrhundert und ihren neuen Aufgaben. Es betrachtet die Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig als Beispiel für Verdienst und Integration, sowie die Öffentlichkeitsarbeit für Medienkompetenz.
Schlüsselwörter
Bibliothek, Demokratie, Bildung, Information, Medienkompetenz, Geschichte, NS-Zeit, Österreich, Moderne Bibliothek, Aufgaben, Funktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Verdienst, Integration, Deutsche Zentralbücherei für Blinde zu Leipzig.
- Quote paper
- Carol Petri (Author), 2008, Die Bibliothek als ein bestimmendes Element der Demokratie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118890