Grundsätzlich ist festzuhalten, dass eine Fülle von Publikationen zu den Themen Postkolonialismus und Eurozentrismus existiert. Diese Fülle ist kaum mehr zu überblicken. In der Debatte um den Postkolonialismus fällt auf, dass sie vor allem theoretischer Natur ist. Anstatt neue Erkenntnisse anzuwenden, wird eher die gesamte Geschichtswissenschaft in Frage gestellt. Überspitzt formuliert sind sowohl die aufklärerischen Gedanken als auch der europäische Universalitätsanspruch Ursache allen Übels auf der Welt. Dadurch kommt die Frage nach Schuldzuweisungen auf, sowohl bei den Autoren, als auch beim Leser. Dieser Eindruck entstand ebenfalls im Gespräch mit den Teilnehmern des absolvierten Seminars.
Bei der notwendigen Auswahl und Eingrenzung der Literatur wurde der Schwerpunkt auf die im Seminar besprochene Artikel gelegt. Im 1. Kapitel werden die verwandten Arbeiten vorgestellt. Das zweite Kapitel zieht den Bezug zur Geschichtswissenschaft. Es wird untersucht inwieweit die post colonial studies Anwendung in der Forschung und im universitären Alltag finden. Anschließend werden die Erkenntnisse der Geschichtsdidaktik in die Diskussion eingebettet.
Ziel der vorliegenden Arbeit soll die kritische Betrachtung der vorherrschenden Forschungsmeinung sowie deren Anwendung und auch Anwendbarkeit in der Geschichtswissenschaft sein.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aktuelle Forschungsmeinungen
- ,,Jenseits des Eurozentrismus“
- Postkoloniale Soziologie und Sozialwissenschaften
- Anwendung in der deutschen Geschichtswissenschaft
- In der Forschung
- Im universitären Alltag
- In der Geschichtsdidaktik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich kritisch mit der vorherrschenden Forschungsmeinung im Bereich des Postkolonialismus und dessen Anwendung in der deutschen Geschichtswissenschaft. Dabei wird untersucht, inwieweit postkoloniale Studien in Forschung, universitärem Alltag und Geschichtsdidaktik relevant sind.
- Kritik an Eurozentrismus und der dominanten Perspektive in der Geschichtswissenschaft
- Anwendung postkolonialer Ansätze in der Geschichtsforschung
- Reflexion des Einflusses von Macht und Autorität auf die Geschichtsschreibung
- Die Rolle der Geschichtsdidaktik im Kontext des Postkolonialismus
- Diskussion über die Herausforderungen und Chancen einer dekolonisierten Geschichtswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz des Themas Postkolonialismus und Eurozentrismus in der Geschichtswissenschaft dar und beleuchtet die aktuelle Debatte. Sie befasst sich mit der Kritik an den aufklärerischen Gedanken und dem europäischen Universalitätsanspruch, die als Ursache für globale Ungleichheiten gesehen werden.
Aktuelle Forschungsmeinungen
,,Jenseits des Eurozentrismus“
Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über den Sammelband „Jenseits des Eurozentrismus“ von Sebastian Conrad und Shalini Randeria und stellt deren Kritik am Eurozentrismus dar. Conrad und Randeria plädieren für eine relationalere Perspektive auf die Geschichte der Moderne, die Europa nicht mehr als Zentrum sieht.
Postkoloniale Soziologie und Sozialwissenschaften
Dieser Abschnitt behandelt die Anwendung postkolonialer Ansätze in der Soziologie und den Sozialwissenschaften. Er beleuchtet kritisch die eurozentrischen Denkweisen und die damit verbundenen Machtverhältnisse.
Anwendung in der deutschen Geschichtswissenschaft
In der Forschung
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Relevanz des Postkolonialismus in der deutschen Geschichtsforschung. Er beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der Dekolonisierung der Geschichtswissenschaft ergeben.
Im universitären Alltag
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle des Postkolonialismus im universitären Alltag, insbesondere in der Lehre und der Ausbildung von Studierenden. Er reflektiert die Bedeutung des dekolonisierten Denkens für die akademische Praxis.
In der Geschichtsdidaktik
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Beitrag des Postkolonialismus zur Geschichtsdidaktik. Er beleuchtet die Notwendigkeit, den Unterricht zu dekolonisieren und eine inklusive Geschichtsvermittlung zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Postkolonialismus, Eurozentrismus, Dekolonisierung, Geschichtswissenschaft, Geschichtsdidaktik, Forschung, universitärer Alltag, Machtverhältnisse, und dekolonisiertes Denken. Sie untersucht die Relevanz dieser Themen in der deutschen Geschichtswissenschaft und erörtert die Möglichkeiten einer dekolonisierten Perspektive auf Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Sandra Rehle (Autor:in), 2011, Ein problemorientierter Diskurs der Postkolonialismusdebatte in der Geschichtswissenschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1189403