In ihrem klassischen Werk "The Modern Corporation and Private Property"3 berichten
Berle/Means 1932 von einer Umwälzung in der Organisation unternehmerischer
Tätigkeit, deren Auswirkungen bis heute spürbar sind: die Trennung von Eigenkapital
und Management. Während im 19. Jahrhundert große Unternehmen üblicherweise
durch wenige, meist mit der Gründerfamilie des Unternehmens in Verbindung
stehende, Aktionäre kontrolliert wurden und diese Aktionäre aktiv in die Führung des
Unternehmens eingebunden waren, begann sich die Aktionärsstruktur zu Beginn des
20. Jahrhunderts zu fragmentieren. Die Folge war, so Berle/Means, eine zunehmende
Distanzierung von Eigenkapitalgebern und Management. Professionelle Manager,
meist mit geringem Anteil am Eigenkapital des Unternehmens, übernahmen die
Führung des Unternehmens.4 Weitgehend passive Kleinaktionäre nahmen nur mehr
eine Aufsichtsfunktion wahr und gewährten somit dem Management weitgehende
Entscheidungsfreiheit, die es nun nicht nur im Sinne der Aktionäre, sondern auch zur
Verfolgung eigener Ziele nutzen konnte.5 Eine Folge der von Berle und Means beobachteten Distanzierung ist bis heute eine
Zweiteilung der Delegationskette vom Eigenkapitalgeber bis zum Mitarbeiter. Der
externe Teil der Delegationskette, man könnte von der "externen Organisation"6
sprechen, führt vom Eigenkapitalgeber zu einem Aufsichtsgremium, das die Interessen der Aktionäre gegenüber dem Top-Management vertritt. Der zweite Teil
der Kette, die "interne Organisation", beginnt mit dem Top-Management und führt
über mehrere Stufen bis zum einzelnen Mitarbeiter. Seit der Analyse von Berle und
Means haben sich in den beiden Teilen der Delegationskette Umwälzungen ereignet,
die die aktuelle Herausforderung für das Konzernmanagement definieren. Es handelt
sich um die Divisionalisierung im Bereich der internen Organisation und die
Institutionalisierung der Eigenkapitalgeber im externen Bereich der Delegationskette.
Inhaltsverzeichnis
- SYMBOLE UND INDIZES
- ZEITPUNKT DES CASH-FLOW-ANFALLS UND DER BEWERTUNG.
- DELTA-GRÖßEN.
- PROBLEMSTELLUNG.
- ENTSTEHUNGSZUSAMMENHANG UND ZIEL DER ARBEIT
- FORSCHUNGSPROZEß UND AUFBAU DER ARBEIT.
- WISSENSCHAFTSTHEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN.
- GRUNDLAGEN DES WERTORIENTIERTEN
GESCHÄFTSBEREICHSCONTROLLING
- ÜBERBLICK
- CONTROLLING....
- GESCHÄFTSBEREICHSCONTROLLING...
- WERTORIENTIERTES GESCHÄFTSBEREICHSCONTROLLING.
- ERFOLGSKENNZAHLEN.
- ZUSAMMENFASSUNG...
- DAS SPEKTRUM DER ERFOLGSKENNZAHLEN.
- ÜBERBLICK
- SYSTEMATIK DER ERFOLGSKENNZAHLEN.
- BUCHWERTKENNZAHLEN
- MODELLWERTKENNZAHLEN.
- PLANWERTKENNZAHLEN..
- ZUSAMMENFASSUNG...
- DER PROZESS DES WERTORIENTIERTEN
GESCHÄFTSBEREICHSMANAGEMENTS.
- ÜBERBLICK.
- GRUNDLAGEN DES MANAGEMENTPROZESSES
- ELEMENTARER MANAGEMENTPROZESS: PLANUNG, REALISATION, KONTROLLE.
- ENTSCHEIDUNGSEBENEN..
- BESONDERHEITEN DES WERTORIENTIERTEN MANAGEMENTPROZESSES
- IDEALTYPISCHER PROZESS WERTORIENTIERTEN GESCHÄFTSBEREICHSMANAGEMENTS
- BEURTEILUNG DER ERFOLGSKENNZAHLEN.
- ÜBERBLICK
- EIGNUNG FÜR DIE STRATEGISCHE PLANUNG....
- EIGNUNG FÜR DIE STRATEGISCHE KONTROLLE.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Erfolgskennzahl im Rahmen des wertorientierten Konzernmanagements geeignet ist, um den Wertbeitrag der einzelnen Geschäftsbereiche zum Unternehmenswert zu messen. Die Analyse basiert auf dem Shareholder Value Ansatz und untersucht die Eignung verschiedener Erfolgskennzahlen für die strategische Planung und Kontrolle.
- Wertorientiertes Konzernmanagement als aktuelle Herausforderung
- Shareholder Value Controlling als zentrales Instrument
- Bewertung verschiedener Erfolgskennzahlen
- Eignung der Erfolgskennzahlen für die strategische Planung und Kontrolle
- Entwicklung eines optimalen Modells für das wertorientierte Geschäftsbereichscontrolling
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit beleuchtet die Entstehungsgeschichte und die Zielsetzung des wertorientierten Konzernmanagements. Es werden die wichtigsten Megatrends der Konzernorganisation und die Herausforderungen im Kontext der Wertmaximierung und der Schaffung eines Konzernmehrwertes dargestellt. Das Kapitel analysiert den aktuellen Schwerpunkt des Beteiligungsmanagements und stellt die Bedeutung des wertorientierten Geschäftsbereichscontrollings heraus.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit den Grundlagen des wertorientierten Geschäftsbereichscontrollings. Es werden die verschiedenen Konzepte des Controllings als betriebliche Funktion, Institution und Teildisziplin beleuchtet. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Wertorientierung des Controllings und den verschiedenen Wertansätzen.
Kapitel 3 bietet eine umfassende Übersicht über das Spektrum der Erfolgskennzahlen. Es werden verschiedene Kennzahlentypen und Wertansätze systematisch dargestellt. Das Kapitel analysiert die Eignung verschiedener Buchwertkennzahlen, Modellwertkennzahlen und Planwertkennzahlen für die Bewertung des Geschäftsbereichswerts.
Kapitel 4 untersucht den Prozess des wertorientierten Geschäftsbereichsmanagements. Es werden die Grundlagen des Managementprozesses, die verschiedenen Entscheidungsebenen und die Besonderheiten des wertorientierten Managementprozesses beleuchtet. Das Kapitel entwickelt einen idealtypischen Prozess für das wertorientierte Geschäftsbereichsmanagement.
Kapitel 5 befasst sich mit der Beurteilung der Erfolgskennzahlen im Hinblick auf ihre Eignung für die strategische Planung und Kontrolle. Es werden verschiedene Verwendungskontexte der Erfolgskennzahlen analysiert und die Anforderungen an eine Anreizbasis diskutiert. Die Kapitel analysieren die Eignung von Planwertkennzahlen, Mischwertkennzahlen und Residualgewinnen als Anreizbasis für das wertorientierte Geschäftsbereichscontrolling.
Schlüsselwörter
Wertorientiertes Geschäftsbereichscontrolling, Shareholder Value Ansatz, Erfolgskennzahlen, strategische Planung, strategische Kontrolle, Anreizbasis, Geschäftsbereichswert, Megatrends der Konzernorganisation, Beteiligungsmanagement, Wertansätze, Buchwertkennzahlen, Modellwertkennzahlen, Planwertkennzahlen, Residualgewinne.
- Arbeit zitieren
- Dr. Eugen Stermetz (Autor:in), 2003, Shareholder Value Controlling, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118944