Die Frauenbewegung in den 1920er Jahren


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

12 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Hauptteil
2.1 Kurze Einleitung in das Thema
2.2 Die Frau während des Ersten Weltkrieges

3 Die politische Situation in Deutschland ab 1918

4 Frauenwahlrecht

5 Die „Goldenen Zwanziger“
5.1 „Die neue Frau“
5.2 Frauenstudium

6 Ausblick

7 Literaturverzeichnis

1 Einleitung

In dieser Hausarbeit werde ich auf die allgemeine Situation der Frauen während der 1920er Jahre in Deutschland eingehen. Dieses Thema ist für mich von besonderem Interesse, da die erste Frauenbewegung am Anfang des 19. Jahrhunderts viele Rechte „erkämpft“ hat, die für die Frauen der heutigen Zeit von immenser Größe sind. Zu diesen Rechten gehören zum Beispiel das Frauenwahlrecht sowie das Recht auf Frauenerwerbsarbeit. Zudem bin ich der Ansicht, dass die erste Frauenbewegung in Deutschland nur wenig bekannt ist und die damals erreichten Ziele heutzutage als selbstverständlich gelten.

Des Weiteren ist gerade die Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg von besonderer Bedeutung, da der erste Krieg einen enormen Einfluss auf die Frauenbewegung hatte und den Frauen gleichzeitig neue Möglichkeiten bot. Die Zeit des Nationalsozialismus hingegen machte nahezu alles Erreichte zunichte. Meine Fragestellung lautet daher: Inwiefern hat sich das (Selbst)Bild der Frau in den 1920er Jahren in Deutschland verändert?

Darüber hinaus finde ich interessant, wie wenig wirklich über diese Zeit des „Aufbruchs“ bekannt ist. Den Zweiten Weltkrieg nimmt jeder Schüler sehr ausführlich im Geschichtsunterricht durch, und auch der Erste Weltkrieg wird nicht vergessen. Jedoch erfahren wir heutzutage kaum etwas über die Zeit „zwischen“ den zwei Weltkriegen. Sicherlich weiß man um die Anfänge der Weimarer Republik und den großen Börsencrash von 1929. Ich finde jedoch, dass die damals erkämpften Ziele der ersten Frauenbewegung heutzutage als zu selbstverständlich hingenommen werden beziehungsweise man überhaupt nicht Bescheid weiß über die tatsächlichen Geschlechtsunterschiede der damaligen Zeit. Die große Diskussion um den Paragraphen §218 habe ich zum Beispiel immer mit der zweiten Frauenbewegung während der 1970er Jahre in Verbindung gebracht, wahrscheinlich auch wegen der groß angelegten SPIEGEL Aktion „Ich habe abgetrieben“. Dass dieser Paragraph schon zu Beginn des Jahrhunderts stark umstritten war, ist meiner Meinung nach kaum einer Frau bewusst. Nebenbei gehen heute sehr viele Frauen arbeiten, egal ob sie Kinder haben und/oder verheiratet sind. Wenn sich die Frauen im Zuge der ersten Frauenbewegung nicht das Recht auf Frauenerwerbsarbeit erkämpft hätten, wäre das heutzutage nicht selbstverständlich. Daher bin ich der Meinung, dass gerade die 1920er Jahre noch viel mehr erforscht werden müssten, zumal ich in der Literatur immer nur kurze Aufsätze und kaum ausführliche Schriften finden konnte.

2 Hauptteil

2.1 Kurze Einleitung in das Thema

Allgemein betrachtet, lässt sich die erste Frauenbewegung kurz vor, während und nach dem Ersten Weltkrieg grob in drei Richtungen untergliedern:

- Aufbau von Solidarität und Entstehen eines neuen Bewusstseins der Frauen, welches ihre politische und soziale Stellung erleichterte.
- Öffentliches Engagement in Fragen wie Abtreibung, gleiche Bezahlung bei gleicher Arbeit oder staatlicher Kinderbetreuung.
- Die akademische Disziplin der Frauenstudien.

Den Vorreiterinnen der ersten deutschen Frauenbewegung ging es grundsätzlich darum, ihre rechtliche Unmündigkeit zu verlieren sowie Verbesserungen auf zivilrechtlichem Gebiet zu erlangen. Ohne Stimme und Rechte in der Öffentlichkeit blieben die Frauen stets Bittstellerinnen und waren auf männliche Bündnispartner angewiesen. Zudem erhofften sie sich das Recht auf Frauenerwerbsarbeit, damit sie zum einen zur Ernährung ihrer Familie beitragen konnten und zum anderen, um gegen ihre so genannte weibliche Bestimmung, „nur Hausfrau“ zu sein, anzugehen.

Während des Ersten Weltkrieges, der von 1914 bis 1918 dauerte, wurde den Frauen eine neue Rolle zuteil. Während der ersten Kriegsmonate wurde zur Verteidigung des Reichs das Kriegsrecht ausgerufen. Alle Frauen wurden dazu aufgefordert, das Herdfeuer zu schüren und gleichzeitig zum Gelingen der Kriegsökonomie beizutragen. Auch den Männern wurde bewusst, welch große Rolle die Frauen nun spielten. Karl Liebknecht beispielsweise schrieb in einem Brief an seine Frau Sophie: „Massen heraus- Frauen heraus! ... Ihr spielt jetzt eine große Rolle“ (Hervé 1995, S.85)

Aufgrund des großen Männermangels wurden Frauen kurzfristig als Ersatzarbeitskräfte angelernt und arbeiteten beispielsweise in Munitionsfabriken. Ab 1916 wurden Frauen im Übertagebetrieb eingesetzt, vorzugsweise als Lampenreinigerin oder Schreibgehilfin. Fortan galten arbeitende Frauen nicht mehr als unsittlich oder unweiblich. Es war im Gegenteil eine Ehre, das Vaterland zu unterstützen. Die erste Frauenbewegung befasst sich bis zum Zweiten Weltkrieg vor allem mit den Bildungs- und Arbeitschancen für Frauen. Zur Jahrhundertwende erhalten sogar die ersten Frauen Zutritt zu Universitäten, jedoch nur in Einzelfällen. Das Nazi- Regime stellt das Ende der ersten Frauenbewegung dar, da es verlangte, dass sich die Bewegung in das System integriere. Da viele Frauen der Bewegung keine Anhänger des NS- Regimes waren, bevorzugten sie die offizielle Auflösung.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Die Frauenbewegung in den 1920er Jahren
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen  (Pädagogisches Seminar)
Veranstaltung
Die historische Frauenbewegung in ihrer Bedeutung für die Reform des Bildungswesens
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
12
Katalognummer
V118996
ISBN (eBook)
9783640225538
Dateigröße
402 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Frauenbewegung, Jahren, Frauenbewegung, Bedeutung, Reform, Bildungswesens
Arbeit zitieren
Sandra Hein (Autor:in), 2007, Die Frauenbewegung in den 1920er Jahren, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118996

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