Zu Beginn unseres Jahrhunderts erlebt die Wirtschaft tiefgreifende Wandlungsprozesse. Immer komplexer werdende Aufgaben verbunden mit flacheren Hierarchiestrukturen stellen Unternehmen und damit auch jeden einzelnen Mitarbeiter vor neue, in diesem Umfang nie gekannte Aufgaben. Tradierte Denkweisen vom Unternehmer als einzelnes Führungs-Subjekt, der eine von sich aus unmotivierte Masse nach seinem Willen und Vorgaben steuert, haben heute ausgedient. Je globalere und komplexere Ausmaße das Wirtschaftsleben annimmt, umso mehr müssen Unternehmen zu Gebilden verantwortungsvoll denkender und handelnder "Teamplayer" werden. Die ehemals starre Erfolgmessung entwickelt sich heute weiter zu Zielsystemen vager Vorgaben. Die Abwesenheit einer Berechnungsgrundlage für Leistungslöhne muss durch die innere Motivation des Individuums kompensiert werden. Die vorliegende Arbeit wird im folgenden Punkt die wesentlichen Grundlagen der Prinzipal-Agenten-Theorie (= PAT) darstellen. Im 3. Abschnitt folgen einige Erläuterungen zum Konzept der interdependenten Präferenzen, da selbige durchaus einige Phänomene in Zusammenhang mit der Effizienzwirkung von Auszeichnungen erklären können. Im 4. Abschnitt werden allgemeine Arten von Anreizen und deren Merkmale beschrieben. Abschließend werden die Wirkungen von monetärer Leistungsentlohnung und Auszeichnungen im Kontext externer sowie intrapersoneller Einflussfaktoren betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Prinzipal-Agent-Ansatz
- Grundlagen der Prinzipal-Agent-Theorie
- Markt - Hierarchie - Versagen
- Hold-Up-Problem
- Moral Hazard
- Konzept Interdependenter Präferenzen
- Anreize im Prinzipal-Agent-Verhältnis
- Arten von Anreizen
- Auszeichnungen – Natur und Inhalt
- Merkmale der Auszeichnungen
- Wirkung der Auszeichnung
- Träger der Auszeichnung
- Rahmenbedingungen der Effizienz von Auszeichnungen
- Mitarbeitertypen
- Organisationstypen
- Effizienz und Matching
- Empfehlungen zur Vertragsgestaltung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Auszeichnungen im Kontext von Prinzipal-Agent-Modellen als Alternative zur monetären Entlohnung eingesetzt werden können. Sie untersucht die Effizienz und Wirksamkeit von Auszeichnungen im Vergleich zu traditionellen Anreizsystemen.
- Die Grundlagen der Prinzipal-Agent-Theorie und die Herausforderungen des Informationsasymmetrien und opportunistischen Verhaltens
- Das Konzept der interdependenten Präferenzen und dessen Bedeutung für die Effizienz von Auszeichnungen
- Die verschiedenen Arten von Anreizen und die spezifischen Merkmale von Auszeichnungen
- Die Rahmenbedingungen, unter denen Auszeichnungen besonders effektiv sind, wie z.B. Mitarbeitertypen und Organisationstypen
- Empfehlungen zur Gestaltung von Verträgen, die Auszeichnungen als Anreizmechanismus effektiv nutzen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung vor und erläutert die Aktualität des Themas im Kontext der heutigen Wirtschaft. Das zweite Kapitel führt in die Prinzipal-Agent-Theorie ein, beleuchtet die Grundlagen sowie zentrale Probleme wie das Hold-Up-Problem und Moral Hazard. Das dritte Kapitel widmet sich dem Konzept der interdependenten Präferenzen, welches die Effizienz von Auszeichnungen im Kontext von Prinzipal-Agent-Beziehungen erklärt. Im vierten Kapitel werden verschiedene Arten von Anreizen beschrieben und die spezifischen Merkmale von Auszeichnungen beleuchtet. Abschließend werden die Effizienz und Wirkung von Auszeichnungen im Vergleich zu monetären Anreizen im Kontext verschiedener Einflussfaktoren betrachtet.
Schlüsselwörter
Prinzipal-Agent-Theorie, Neue Institutionen Ökonomik, Transaktionskosten Theorie, Hold-Up-Problem, Moral Hazard, Interdependente Präferenzen, Anreize, Auszeichnungen, Effizienz, Vertragsgestaltung.
- Quote paper
- Marcus Böhm (Author), 2008, Auszeichnungen statt monetärer Entlohnung in Prinzipal-Agenten-Modellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119000