Die heutigen Privatarmeen haben eine lange Geschichte hinter sich. Die wohl ersten Söldnergruppierungen entstanden im antiken Griechenland. Griechische Hopliten, Elitesoldaten, versorgten damals z.B. Persien, Ägypten und Karthago mit Söldnern. Damals gab es viele Heere und viel Armut in der Bevölkerung. Diese Bedingungen sind ausschlaggebend dafür, dass sich junge Männer den Armeen, bzw. Söldnergruppierungen anschließen.
Im Mittelalter schlossen sich Lehnwesen und Solddienst aufgrund ihrer Definition aus, doch die aufkommende Geldwirtschaft machte bezahlte Truppen in Byzanz und Italien allmählich wieder möglich. Schließlich brachte der Hundertjährige Krieg den Durchbruch. Die Söldner waren unverzichtbar, brachten aber auch viel Leid und Schrecken über die Bevölkerung, da sie keinem wirklichen Heer unterstanden. Sie waren „Freiberufler“.
Nach dem Ende des 30jährigen Krieges wurde eine erneute Söldnerwelle entfacht. Arbeitslose Veteranen schlossen sich den unterschiedlichsten Armeen an.
Im Zeitalter Napoleons war schließlich der Höhepunkt erreicht. Fremdenregimenter und Fremdenlegionen dienten auf allen Seiten. Es fand ein regelrechter Handel mit Söldnern statt, der dem Sklavenhandel sehr ähnelte.
Im 20. Jahrhundert verloren Söldner ihre Bedeutung. Lediglich die Weltkriege brachten neuen „Nachschub“ an alten Veteranen. So wurden bei der Eroberung Marokkos durch spanische und französische Streitkräfte durchaus Söldner der Fremdenlegion eingesetzt.
Die Wehrpflicht und der Nationalismus beendeten im 21. Jahrhundert das Söldnertum. So hat z.B. das Land Österreich seinen Bürgern verboten, sich irgendeiner militärischen Organisation oder Armee außerhalb des Landes anzuschließen.
Jedoch ist zu beobachten, dass in einigen Ländern, eine Beteiligung privater Unternehmen an kriegerischen Auseinandersetzungen zunimmt. Klassische Zwischenstaatliche Konflikte, welche durch Armeen der beiden Länder ausgetragen wurden, werden tendenziell weniger. Vielmehr findet der Kampf innerhalb eines Landes zwischen regulären und irregulären Truppen statt. Es ist die Rede von „Neuen Kriegen“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition einer Privatarmee
- Konflikte in Afrika und Südamerika
- Führungsstruktur und Ziele
- FARC (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia - Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens)
- AUC Autodefensas Unidas de Colombia (Vereinigte Bürgerwehren Kolumbiens)
- Executive Outcomes (EO)
- Finanzierung der jeweiligen Gruppen
- Die PMC "Executive Outcomes"
- Die Paramilitärische AUC
- Die Guerillagruppe FARC
- Die Anwerbung der Soldaten/Söldner
- AUC, Executive Outcomes und FARC im Vergleich
- Problematik der „Kindersoldaten“
- Privatarmeen der Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Einsatz von Privatarmeen in Krisengebieten durch Rebellengruppen und Widerstandskämpfer. Sie analysiert die Strukturen, Ziele und Finanzierung dieser Gruppen, insbesondere am Beispiel der FARC in Kolumbien, der AUC und der PMC Executive Outcomes in Afrika. Die Arbeit untersucht auch die Problematik der Anwerbung von Söldnern und Kindersoldaten und blickt auf die Entwicklung von Privatarmeen in der Zukunft.
- Strukturen und Ziele von Privatarmeen
- Finanzierung von Privatarmeen
- Anwerbung von Söldnern und Kindersoldaten
- Einsatz von Privatarmeen in Krisengebieten
- Entwicklung von Privatarmeen in der Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung von Söldnertruppen und den Wandel hin zu modernen Privatarmeen. Sie stellt die Relevanz des Themas im Kontext von „Neuen Kriegen“ und den Einsatz von Privatarmeen in Ländern wie Kolumbien und Afrika dar.
Das zweite Kapitel definiert den Begriff „Privatarmee“ und unterscheidet zwischen legal und illegal operierenden Gruppen. Es beleuchtet die Finanzierungsmöglichkeiten und die Abgrenzung zu staatlichen Armeen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Führungsstruktur und den Zielen der FARC, AUC und Executive Outcomes. Es beschreibt die jeweiligen Motivationen und Strategien dieser Gruppen im Kampf gegen die Regierung oder für die Durchsetzung eigener Interessen.
Das vierte Kapitel analysiert die Finanzierung der drei Gruppen, ihre Quellen und die Rolle von illegalen Geschäften und externen Financiers.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Anwerbung von Söldnern und Kindersoldaten und stellt die unterschiedlichen Methoden der FARC, AUC und Executive Outcomes gegenüber.
Schlüsselwörter
Privatarmeen, Söldner, Rebellengruppen, Widerstandskämpfer, Krisengebiete, Kolumbien, Afrika, FARC, AUC, Executive Outcomes, Finanzierung, Anwerbung, Kindersoldaten, „Neue Kriege“
- Quote paper
- Hendrick Schubert (Author), 2007, Einsatz von Privatarmeen in Krisengebieten durch Rebellengruppen / Widerstandskämpfer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119027