Wie wird in der Novelle die filmähnliche Schreibweise evoziert, welche Auswirkungen bewirkt diese und welche semantischen und theatralischen Veränderungen sind in der Literaturverfilmung von Ralf Kirsten im Jahr 1973 ersichtlich? Die Motivierung dieser Fragestellung setzt sich zusammen aus dem Interesse des Forschungsbereiches der Intermedialität und der Affinität zum Detailrealismus, der literarische Werke besonders lebhaft erscheinen lässt. Aus diesem Grund wird das Thema auf den Aspekt der intermedialen Bezüge, des Medienwechsels und des Detailrealismus eingegrenzt, um den Fokus auf die Darstellung und die Wirkweise in Literatur und Film zu setzen. Die Wahl des Untersuchungsgegenstandes ist insbesondere auf Unterm Birnbaum gefallen, da es eins der weniger bekannten Werke Fontanes ist. Somit ist die Forschungsliteratur nicht so beträchtlich wie beispielsweise im Vergleich zu Effi Briest. Demnach ist der Spielraum für eigene Interpretationen hinsichtlich der Semantik und Fontanes Vorgehensweise größer. Hinzu kommt, dass die Handlung und ihr omnipräsentes Rätsel die Aufmerksamkeit meinerseits erregt hat. Die Relevanz dieser Arbeit begründet sich zunächst in der ausführlicheren Analyse der filmähnlichen Schreibweise und der Evozierung von Kameraeinstellungen in der Novelle, sowie deren Interpretation für die Handlung. Des Weiteren wird in Bezug auf die Novelle ein neues Forschungsfeld erschlossen, da hier die Literaturverfilmung von 1973 im engen Zusammenhang mit der Novelle analysiert wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. THEORIE TEIL: REALISMUS UND INTERMEDIALITÄT
- 2.1 DER BEGRIFF: REALISMUS
- 2.2 DER BEGRIFF: INTERMEDIALITÄT
- 3. ANALYSE DER NOVELLE
- 3.1 SZENENANALYSE: HAUS UND GARTEN
- 3.2 SZENENANALYSE: GESPRÄCH ZWISCHEN HRADSCHECK UND URSEL
- 3.3 SZENENANALYSE: MUTTER JESCHKE BEOBACHTET HRADSCHECK
- 3.4 SZENENANALYSE: HRADSCHECKS LETZTER WEG IN DEN KELLER
- 4. ANALYSE DER LITERATURVERFILMUNG VON 1973
- 4.1 FILMANALYSE: DIE MORDPLANUNG
- 4.2 FILMANALYSE: DIE ERMORDUNG
- 4.3 FILMANALYSE: DAS ENDE
- 5. FAZIT
- 6. LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die filmähnliche Schreibweise in Theodor Fontanes Novelle "Unterm Birnbaum" von 1885 und untersucht deren Auswirkungen auf die Darstellung der Handlung. Im Fokus steht die Intermedialität zwischen Literatur und Film, insbesondere im Kontext des Detailrealismus. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der filmähnlichen Schreibweise für die Rezeption und Interpretation der Novelle, sowie die Veränderungen, die in der 1973 erschienenen Literaturverfilmung von Ralf Kirsten im Vergleich zur literarischen Vorlage erkennbar sind.
- Die filmähnliche Schreibweise in Fontanes Novelle "Unterm Birnbaum"
- Der Einfluss von Detailrealismus auf die literarische und filmische Darstellung
- Die Evozierung von Kameraeinstellungen in der Novelle und deren Wirkung auf die Leserin
- Die Relevanz von Intermedialität für die Analyse literarischer Werke
- Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Novelle und der Literaturverfilmung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Fokus auf die Moral der Novelle "Unterm Birnbaum" legt und die Fragestellung der Arbeit einführt: Wie wird die filmähnliche Schreibweise in der Novelle evoziert, welche Auswirkungen hat sie und welche Veränderungen sind in der Literaturverfilmung von 1973 ersichtlich?
Der Theorie-Teil beleuchtet die Konzepte von Realismus und Intermedialität. Dabei wird auf den historischen Kontext des Realismus und dessen Einfluss auf Fontanes Werk eingegangen, sowie die Bedeutung von Intermedialität für die Analyse von Medienverknüpfungen und den Wandel der medialen Landschaft im 19. Jahrhundert.
Im Anschluss werden verschiedene Szenen aus Fontanes Novelle analysiert. Es werden die filmähnlichen Schreibweisen untersucht und deren Wirkung auf die Rezeption der Handlung beleuchtet. Zu den analysierten Szenen gehören unter anderem die Darstellung von Haus und Garten, das Gespräch zwischen Hradscheck und Ursel und Hradschecks letzter Weg in den Keller.
In einem weiteren Kapitel werden die filmischen Adaptionen der Novelle aus dem Jahr 1973 analysiert, wobei die Filmanalyse auf die Szenen der Mordplanung, die Ermordung und das Ende der Geschichte fokussiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Detailrealismus, Intermedialität, filmähnliche Schreibweise, Literaturverfilmung, Theodor Fontane, "Unterm Birnbaum", Ralf Kirsten, Kameraeinstellungen, Handlungsanalyse, Medienwandel, 19. Jahrhundert.
- Arbeit zitieren
- Angelina Marx (Autor:in), 2021, Detailrealismus in Theodor Fontanes "Unterm Birnbaum" von 1885 im Vergleich mit der 1973 erschienenen Literaturverfilmung von Ralf Kirsten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1190905