Als Konstantinopel am 29. Mai 1453 von den Osmanen erobert wurde, bedeutete das den endgültigen Zusammenbruch des Byzantinischen Reiches. Doch schon vor diesem Datum hatten viele griechische Gelehrte ihre byzantinische Heimat verlassen und lebten in Europa, hauptsächlich in Italien. Sicherlich waren das stetige Vordringen der Osmanen und die Angst vor einer osmanischen Invasion Gründe für ihre Emigration. Doch auch die aufkommende Renaissancekultur und der daraus resultierende Bedarf an entsprechenden Akademikern und Lehrern lockte viele Griechen in den Westen. Nach der Eroberung Konstantinopels verstärkte sich dieser Flüchtlingsstrom jedoch und die emigrierten Griechen waren sozusagen heimatlos geworden, da das Byzantinische Reich nicht mehr existierte und sein ehemaliges Territorium jetzt von den Osmanen beherrscht wurde.
Ziel dieser Arbeit ist es, das Wirken dieser Emigranten im Westen zu untersuchen. Dies wird auf zwei Ebenen geschehen. Zum einen wird im zweiten Kapitel das Wirken der griechischen Gelehrten im kulturellen Bereich untersucht. Hier wird zunächst die Tätigkeit der wohl bekanntesten Persönlichkeit der griechischen Emigranten, Kardinal Bessarion, im Mittelpunkt stehen. Außerdem werden weitere Beispiele genannt, wobei sich herausstellen wird, dass das Schicksal vieler gelehrter byzantinischer Flüchtlinge eng mit dem Handeln und Wirken des Kardinals verknüpft war. Anschließend wird diskutiert, welchen Einfluss die griechischen Gelehrten und ihr Wirken auf die beiden großen Geistesströmungen dieser Zeit, Renaissance und Humanismus, hatten. Zum anderen wird im dritten Kapitel dieser Arbeit der Einsatz der Byzantiner für einen Türkenkrieg an einigen Beispielen untersucht. Unterteilt wird dieses Kapitel in das politische Wirken, hier wird wieder Kardinal Bessarion auftauchen, und die literarische Tätigkeit für einen Türkenkrieg. Am Ende des Kapitels wird sich die Frage anschließen, wodurch der Einsatz der Byzantiner für einen Türkenkrieg motiviert war und außerdem wird danach gefragt, welchen Erfolg ihre Bemühungen hatten. Im Abschlusskapitel wird das Wirken der Byzantiner dann noch einmal in seiner Gesamtheit betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Verbreitung griechischen Kulturgutes durch byzantinische Flüchtlinge
- a) Kardinal Bessarion
- b) weitere Beispiele
- c) Der Einfluss der Byzantiner auf Renaissance und Humanismus
- III. Byzantinische Flüchtlinge und der Türkenkrieg
- a) politisches Wirken
- b) literarische Tätigkeit
- c) Wodurch war der Einsatz der Byzantiner für einen Türkenkrieg motiviert und welchen Erfolg hatten ihre Bemühungen?
- IV. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich dem Wirken der byzantinischen Flüchtlinge im Westen nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453. Sie analysiert die Aktivitäten dieser Emigranten auf zwei Ebenen: Erstens wird die Verbreitung griechischen Kulturgutes durch byzantinische Gelehrte im kulturellen Bereich untersucht, wobei insbesondere Kardinal Bessarion und sein Einfluss auf die Renaissance und den Humanismus hervorgehoben werden. Zweitens wird der Einsatz der Byzantiner für einen Türkenkrieg anhand von Beispielen aus dem politischen und literarischen Bereich betrachtet.
- Die Rolle der byzantinischen Flüchtlinge im kulturellen Austausch zwischen Ost und West
- Der Einfluss des griechischen Kulturgutes auf die Renaissance und den Humanismus
- Die Motivation der Byzantiner für einen Türkenkrieg
- Die politische und literarische Tätigkeit der Byzantiner für einen Türkenkrieg
- Die Auswirkungen der byzantinischen Flüchtlinge auf das politische und intellektuelle Leben des Abendlandes
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Jahr 1453 markierte das Ende des Byzantinischen Reiches. Bereits vor diesem Ereignis hatten viele griechische Gelehrte ihre Heimat verlassen und in Europa, insbesondere in Italien, Zuflucht gesucht. Die Arbeit untersucht die Aktivitäten dieser Emigranten im Westen.
II. Verbreitung griechischen Kulturgutes durch byzantinische Flüchtlinge: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle der griechischen Gelehrten im kulturellen Austausch zwischen Ost und West. Es stellt Kardinal Bessarion, eine Schlüsselfigur unter den byzantinischen Emigranten, in den Mittelpunkt und schildert sein Leben und Wirken. Außerdem werden weitere Beispiele für die Einbindung der byzantinischen Flüchtlinge in das kulturelle Leben des Westens erörtert und der Einfluss der Griechen auf die Renaissance und den Humanismus untersucht.
III. Byzantinische Flüchtlinge und der Türkenkrieg: Der dritte Teil der Arbeit konzentriert sich auf das Engagement der Byzantiner für einen Türkenkrieg. Es werden Beispiele für das politische und literarische Wirken der Emigranten in diesem Kontext vorgestellt. Abschließend werden die Motivationen hinter dem Einsatz der Byzantiner für den Türkenkrieg und der Erfolg ihrer Bemühungen diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema der byzantinischen Flüchtlinge im Westen nach 1453. Wichtige Themen sind die Verbreitung griechischen Kulturgutes, die Rolle von Kardinal Bessarion, der Einfluss der Byzantiner auf die Renaissance und den Humanismus, der Einsatz der Byzantiner für einen Türkenkrieg, sowie ihre politische und literarische Tätigkeit in diesem Zusammenhang.
- Arbeit zitieren
- Claudia Gilbers (Autor:in), 2001, Das Wirken byzantinischer Flüchtlinge in Europa nach der Eroberung Konstantinopels (1453), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11913