In der Forschung ist sehr umstritten, welche Auswirkungen Medienkonsum haben kann. Die Wissenschaftler haben daher versucht, Theorien über die verschiedenen Wirkungsvermutungen aufzustellen, wobei das Hauptaugenmerk auf mögliche Einflussmechanismen von Gewaltdarstellungen gelegt wird.
Im besonderen Blickfeld der Wissenschaft befindet sich hierbei nach wie vor das Fernsehen als Medium Nummer eins. Fast sämtliche Haushalte in Deutschland verfügen über ein Farbfernsehgerät. Vor allem der negative Einfluss auf Kinder und Jugendliche wird diskutiert, da diese Gruppe in der heutigen Zeit mit dem Fernsehgerät aufwächst. Manche Autoren sehen das Fernsehen bereits als dritten Elternteil an und glauben, dass es große Wirkung auf die Erziehung von Heranwachsenden hat, da die Entwicklung der Persönlichkeit auch hinsichtlich der Aggressivität im überwiegenden Maße bereits im Kindheitsalter festgelegt wird. Der kritische Blick richtet sich aber auch auf andere audiovisuelle Kommunikationsmittel, die häufig von Kindern und Jugendlichen benutzt werden wie z. B. Gewalt- und Pornovideos, gewaltverherrlichende Computerspiele und in neuerer Zeit das Internet.
Die vorliegende Studie stellt nun die einzelnen Theorien anhand ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Grundlagen vor und überprüft sie auf ihre Tauglichkeit. Dabei zeigt sich, dass die Beziehung zwischen Medieninhalten und Zuschauern so kompliziert ist und von so vielen Variablen beeinflusst wird, dass sich dieser Zusammenhang nicht einfach in einer Theorie niederlegen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung
- II. Theorien über die Wirkung von Medienkonsum
- 1. Aggressionsmindernde Theorien
- a. Katharsistheorie
- aa. Ausgangsbasis der Katharsistheorie
- ab. Die verschiedenen Varianten der Katharsistheorie
- ac. Wissenschaftlicher Nachweis
- ad. Fazit
- b. Inhibitionstheorie
- ba. Ausgangsbasis der Inhibitionstheorie
- bb. Wissenschaftlicher Nachweis der Inhibitionstheorie
- bc. Fazit
- a. Katharsistheorie
- 2. Aggressionssteigernde Theorien
- a. Erregungstheorien
- aa. Frustrations-Aggressions-Theorie
- aaa. Ausgangsbasis der Frustrations-Aggressions-Theorie
- aab. Die Wisconsin-Studien
- aac. Fazit
- ab. Exitation-Transfer-Theorie
- aba. Ausgangsbasis der Exitation-Transfer-Theorie
- abb. Wissenschaftliche Belege
- abc. Kritikpunkte
- aa. Frustrations-Aggressions-Theorie
- b. Sozial kognitive Lerntheorie
- ba. Ausgangsbasis der sozial kognitiven Lerntheorie
- baa. Allgemeines
- bab. Voraussetzungen für den Erwerb und die Ausführung von gewalttätigem Verhalten
- bb. Kritische Betrachtung der Untersuchungen Banduras
- ba. Ausgangsbasis der sozial kognitiven Lerntheorie
- c. Suggestionsthese
- ca. Ausgangsbasis der Suggestionsthese
- cb. Fallbeispiele
- cc. Fazit
- d. Habitualisierungstheorie
- da. Ausgangsbasis der Habitualisierungstheorie
- db. Die vier Arten der Habitualisierung
- dc. Empirische Nachweise der Habitualisierungstheorie
- dd. Kritikpunkte
- e. Konflikttheorien
- ea. Ausgangsbasis und Belege
- eb. Fazit
- f. Feedbacktheorien
- fa. Theorie der reziproken Effekte
- fb. Theorie der Pseudoereignisse
- fc. Fazit
- g. Fernsehen und Anomietheorie
- ga. Ausgangsbasis und Belege
- gb. Kritik
- a. Erregungstheorien
- 3. These der Wirkungslosigkeit
- a. Ausgangsbasis und Belege der These
- b. Kritik
- 4. Kriminalitätsfurcht
- III. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Medienkonsum auf den Menschen. Ziel ist es, einen Überblick über verschiedene Theorien zu geben, die sich mit der Wirkung von Medienkonsum, insbesondere mit der Wirkung von Gewaltdarstellungen, auseinandersetzen.
- Aggressionsmindernde und -steigernde Theorien
- Die Rolle der Sozialen Kognition und Suggestion
- Habitualisierung, Konflikte und Feedback-Prozesse
- Die These der Wirkungslosigkeit und das Phänomen der Kriminalitätsfurcht
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einführung
Der Text stellt Medien als Kommunikationsmittel vor und differenziert zwischen Massenmedien und verschiedenen Mediengruppen. Der Fokus liegt auf der Frage, ob Medienkonsum negative Folgen für den Konsumenten haben kann und beleuchtet die wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema, insbesondere im Bereich der Gewaltdarstellungen.
II. Theorien über die Wirkung von Medienkonsum
Dieses Kapitel präsentiert eine Vielzahl von Theorien, die die Wirkung von Medienkonsum erklären. Es werden sowohl Theorien vorgestellt, die eine aggressionsmindernde Wirkung von Medienkonsum annehmen (Katharsistheorie, Inhibitionstheorie), als auch Theorien, die eine aggressionsfördernde Wirkung postulieren (Erregungstheorien, Sozial kognitive Lerntheorie, Suggestionsthese, Habitualisierungstheorie, Konflikttheorien, Feedbacktheorien, Fernsehen und Anomietheorie). Weiterhin wird die These der Wirkungslosigkeit und die Bedeutung von Kriminalitätsfurcht beleuchtet.
III. Resümee
Dieser Abschnitt soll das gesamte Werk zusammenfassen und die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse der einzelnen Kapitel hervorheben.
Schlüsselwörter
Medienkonsum, Medienwirkung, Gewaltdarstellung, Aggression, Katharsistheorie, Inhibitionstheorie, Erregungstheorie, Sozial kognitive Lerntheorie, Suggestion, Habitualisierung, Konflikte, Feedback, Wirkungslosigkeit, Kriminalitätsfurcht.
- 1. Aggressionsmindernde Theorien
- Arbeit zitieren
- Dr. jur. Gerhard Schober (Autor:in), 2001, Theorien über die Wirkung von Medienkonsum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11920