Der heilige Franz Xaver, die Jesuiten und die Mission der Jesuiten


Hausarbeit, 2022

20 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung S. 3

2. Der heilige Franz Xaver
2.1 Das Leben des heiligen Franz Xaver
2.2 Franz Xaver als Mitbegründer der Jesuiten

3. Ein neuer Orden entsteht – die Jesuiten
3.1 Die Geschichte der Jesuiten
3.2 Spiritualität und Prägung der Jesuiten

4. Franz Xaver und die jesuitische Mission

5. Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Neben dem heiligen Ignatius von Loyola (1491 – 1556) war keine andere Figur so prägend für die Jesuiten wie der heilige Franz Xaver (1506 – 1552). So war es zwar Ignatius von Loyola, der die Jesuiten im Jahr 1534 in Paris gründete, aber sein Vertrauter Franz Xaver trug durch die Mission in Ostasien maßgeblich zur weltweiten Verbreitung der Jesuiten bei. Prägend waren nicht zuletzt seine Briefe, die 1545 erstmals gedruckt wurden und in Europa bei vielen Menschen Begeisterung für die christliche Mission weckten.

Mit der christlichen Mission – nicht nur in Ostasien – wurden kulturelle Räume erschlossen und Grenzen verschoben. Sie ist ein wichtiger Faktor der europäischen Expansion, da mit ihr auch westliche Werte und Überzeugungen auf anderen Teilen der Welt Einzug hielten. Bis heute ist die jesuitische Mission Vorbild und prägend für andere christliche Missionen, die ihr noch folgen sollten.

Um das Wesen der jesuitischen Mission zu verstehen, muss man den heiligen Franz Xaver verstehen. Seine Person ist eng mit den Jesuiten und dem damit verbundenen Lebensstil verbunden. Franz Xaver gilt zusammen mit Peter Faber (1506 – 1546) und anderen als Mitbegründer der Jesuiten. Er wurde 1506 im ehemaligen Königreich Navarra geboren. Sein Missionseifer war prägend für seine Zeit, die in Europa wiederum von Martin Luther und der Reformation geprägt war.

Mit dem Aufkommen der Jesuiten trat in der Kirchengeschichte ein neuer Orden auf, der ganz anders war. So verpflichteten sich die Jesuiten zwar wie viele andere Orden auch zu Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam – noch dazu zu besonderer Treue zum Papst –, lehnten es aber gleichzeitig ab, Ordenskleidung zu tragen und ein gemeinsames Chorgebet zu feiern. Besonders herausragend war die gute Bildung der Jesuiten, die sie für sich selbst einforderten, aber bspw. durch die Errichtung von Schulen auch an andere Menschen weitergaben.

Im Rahmen dieser Arbeit möchte ich mich mit dem Leben des heiligen Franz Xaver auseinandersetzen und die wichtigsten Merkmale der Geschichte der Jesuiten herausarbeiten. Ziel ist es herauszufinden, inwieweit der Jesuit Franz Xaver durch seine Missionsarbeit kulturelle Räume erobert und dabei kulturelle Grenzen verschoben hat. Vor allem jedoch möchte ich mich mit der von Franz Xaver maßgeblich betriebenen jesuitischen Mission beschäftigen, über die wir durch seine Briefe viel erfahren können.

2. Der heilige Franz Xaver

Wie kein anderer prägte der heilige Franz Xaver die katholische Mission und gab ihr zu seiner Zeit einen nie dagewesenen Aufschwung. Damit prägte er auch massiv die Jesuiten – den Orden, den er mitbegründet hatte – und trug zu ihrer weltweiten Ausbreitung bei. Franz Xaver war angetrieben von seinem tiefen Glauben und einem unermesslichen missionarischen Eifer. Mehr als 1500 erhaltene Briefe aus der Feder Franz Xavers zeugen von seiner beeindruckenden Missionstätigkeit, die nicht zuletzt so erfolgreich war, weil Franz Xaver es verstand, sich auf lokale Gegebenheiten und die Gebräuche der Menschen in fremden Ländern einzulassen.

2.1 Das Leben des heiligen Franz Xaver

Geboren wurde Franz Xaver am 7. April 1506 auf der Burg Xavier (heute Javier) bei Pamplona in Spanien.1 Benannt wurde er nach dem heiligen Franziskus von Assisi.2 In eine baskische Adelsfamilie hineingeboren, erhielt er von Kindesbeinen an eine gute Erziehung und Ausbildung. Seine Mutter unterrichtete Franz Xaver anfangs in Lesen und Schreiben und legte großen Wert auf seine religiöse Erziehung.3 Dies führte aber auch dazu, dass Franz Xaver schon früh auf die Menschen in seinem Umfeld eitel und karrierebewusst wirkte.4 Ab 1525 studierte er in Paris Philosophie, wo er ab 1529 zusammen mit Ignatius von Loyola wohnte. Dieser bekehrte ihn nach anfänglichen Schwierigkeiten 1533 erfolgreich. So erfolgreich, dass sich eine enge Freundschaft entwickelte und sie gemeinsam einen neuen Orden gründeten: Zusammen mit Ignatius erstellte Franz Xaver die Ordensregeln der Jesuiten und war 1534 einer von sieben Gründungsmitgliedern. Im Jahr 1537 wurde Franz Xaver zusammen mit Ignatius in Venedig zum Priester geweiht. Im gleichen Jahr übernahm er das Amt des ersten Sekretärs der Jesuiten.5

Sein ganzes Leben lang sollte Franz Xaver ein großer Bewunderer des Ignatius von Loyola bleiben. Ihm war es zu verdanken, dass Xaver zum Glauben fand. Gleichzeitig gilt er als Antriebskraft hinter den vielen missionarischen Reisen Franz Xavers um die Welt. Heute wissen wir, dass Xaver einen tiefen Respekt gegenüber seinem Mentor und Freund empfand. So las er die Briefe von Ignatius, die ihn später auf seinen Missionsreisen erreichten, mit Tränen in den Augen und formulierte seine Antworten an ihn auf Knien.6

Prägend war Franz Xaver, wie oben bereits erwähnt, vor allem durch seine missionarische Tätigkeit. Im Jahr 1541 reiste er nach Goa, eine damalige portugiesische Kolonie im Westen Indiens, wo er unterrichtete, predigte, die Beichte abnahm und vor allem unter den dortigen Perlfischern missionierte. Im Jahr 1544 schaffte er es, zehntausende Makau-Fischer – insgesamt sollten es zwischen 20.000 bis 30.000 Menschen werden – zu taufen. Von Goa aus missionierte Franz Xaver bis nach China und taufte u. a. die Königin Neachile, die bis zu ihrer Taufe das Christentum bitterlich bekämpft hatte. Ab 1545 war Franz Xaver zunächst als Missionar in Malakka tätig, später dann auf den Inseln Ambon und Ternate.7

Er gründete Missionsstationen, führte an seinen Wirkungsstätten eine straffe Ordnung ein und begann damit, in teils sehr ausführlichen Briefen nach Rom zu berichten. Dank dieser mehr als 1500 erhaltenen Briefe wissen wir bis heute viel über seine Missionstätigkeit, die kulturellen Umstände in seinen Missionsgebieten, über sein Verhältnis zu Ignatius und auch über Franz Xaver selbst. Seine Briefe waren schon damals weit verbreitet und weckten bei zahlreichen Lesern Begeisterung für die Mission.8

Im Jahr 1546 holte Franz Xaver die Inquisition nach Goa, weil die von ihm getauften Inder wieder damit begannen, ihren alten Kulten nachzugehen. 1547 erfährt Franz Xaver von der Entdeckung Japans, wo er dann schließlich 1549 mit Ordensbrüdern und bereits bekehrten Japanern hinreist. Wohin auch immer seine Mission ihn führte, Franz Xaver tat das, was ihn und seine Mission auszeichnete und so erfolgreich machte: Er erlernte die Sprache der Einheimischen. Nach seinem Aufenthalt in Japan wirkte er in Kagoshima, Hirado, Yamaguchi und in Bungo. An vielen Orten gründete Franz Xaver christliche Gemeinden. 1552 kehrte Franz Xaver – inzwischen Ordensprovinzial der Jesuiten – nach Goa zurück. Im gleichen Jahr brach er zu seiner letzten Missionsreise nach China auf, wo er jedoch am 3. Dezember auf der Insel Sancian nach kurzer und schwerer Krankheit starb.9

Direkt nach seinem Tode setzte die Verehrung Franz Xavers ein. Sein Leichnam wurde nach Goa überführt und sein rechter Unterarm, mit dem er die vielen Menschen getauft hatte, wird seit 1615 in der Jesuitenkirche Il Gesù in Rom als Reliquie verehrt. Am 25. Oktober 1619 erfolgte die Seligsprechung Franz Xavers. Bereits am 12. März 1622 wurde Franz Xaver dann zusammen mit Ignatius von Loyola, Philipp Neri und Teresa von Ávila durch Papst Gregor XV. (Papst von 1621 bis 1623) heiliggesprochen.10 Im Rahmen seines Heiligsprechungsprozesses wurden Zeugen in Goa, Cochin, Bassein und Malakka gehört.11

[...]


1 vgl. Joachim Schäfer: Franz Xaver, in: Ökumenisches Heiligenlexikon, 2021, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Franz_Xaver.htm (abgerufen am 22.01.2022)

2 vgl. Rita Haub: Franz Xaver – Pionier, Organisator, Kommunikator, in: Rita Haub und Julius Oswald SJ (Hrsg.), Franz Xaver – Patron der Missionen, Regensburg 2002, S. 15

3 vgl. ebd., S. 16

4 vgl. Joachim Schäfer: Franz Xaver, in: Ökumenisches Heiligenlexikon, 2021, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Franz_Xaver.htm (abgerufen am 22.01.2022)

5 vgl. ebd.

6 vgl. Julius Oswald SJ: Ignatius von Loyola und Franz Xaver – Gründer und Heilige der Gesellschaft Jesu, in: Rita Haub und Julius Oswald SJ (Hrsg.), Franz Xaver – Patron der Missionen, Regensburg 2002, S. 52

7 vgl. Joachim Schäfer: Franz Xaver, in: Ökumenisches Heiligenlexikon, 2021, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Franz_Xaver.htm (abgerufen am 22.01.2022)

8 vgl. Joachim Schäfer: Franz Xaver, in: Ökumenisches Heiligenlexikon, 2021, https://www.heiligenlexikon.de/BiographienF/Franz_Xaver.htm (abgerufen am 22.01.2022)

9 vgl. ebd.

10 vgl. ebd.

11 vgl. Oswald 2002, S. 54

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Der heilige Franz Xaver, die Jesuiten und die Mission der Jesuiten
Hochschule
FernUniversität Hagen  (Historisches Institut)
Note
2,0
Autor
Jahr
2022
Seiten
20
Katalognummer
V1192253
ISBN (eBook)
9783346630995
ISBN (Buch)
9783346631008
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Jesuiten, Franz Xaver, Mission, Katholische Mission, Orden, katholischer Orden
Arbeit zitieren
Mike Schuster (Autor:in), 2022, Der heilige Franz Xaver, die Jesuiten und die Mission der Jesuiten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1192253

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