Im Rahmen des Proseminars „Einführung in die Klassiker der soziologischen Theorie“ bei Herrn Jörg Oberthür wurde der Inhalt der dazugehörigen Vorlesung vertieft. Thematisiert wurden die „Gründer“ der Soziologie – Marx, Weber, Durkheim und Simmel – in Hinblick auf deren Struktur- und Entwicklungspläne sowie ihre je verschiedenen methodischen Vorangehensweisen, welche bis heute für die soziologische Theorie von großer Bedeutung sind. Im Verlauf des Seminars erwies sich die Studie von Emile Durkheim (1858-1917) über den Selbstmord als interessantes Thema für eine detailliertere Betrachtung, vor allem im Vergleich zur modernen Suizidforschung. Nach einer intensiveren Auseinandersetzung mit der Thematik fiel auf, dass Frauen nur wenig Beachtung, in der wissenschaftlichen Betrachtungsweise finden. Denn „Ansätze zur Theoriebildung bestehen so gut wie keine, obwohl die elementarsten Veränderungen im suizidalen Geschehen auf das Konto weiblicher Personen gehen“ (Rachor 1995, S. 9). Somit erschien dieser Aspekt als besonders reizvoll.
Im ersten Kapitel der Arbeit wird versucht den Begriff „Suizidalität“ näher zu beschreiben. Dabei wird versucht die Phänomene Selbstmord und Selbstmordversuch zu definieren und gegenüberzustellen.
Anschließend wird ein allgemeiner Überblick über Durkheims Studie gegeben und aufbauend darauf genauer auf seine vier Formen des Suizides eingegangen. Des weiteren folgt eine statistische Übersicht zum Thema generell, aber auch hinsichtlich der weiblichen Suizidalität, um im folgenden die sozialen Ursachen zu untersuchen. Dabei wurden die Ergebnisse Durkheims und die Erkenntnisse der modernen Selbstmordforschung getrennt analysiert und auch auf die soziale Bedeutung wird eingegangen.
Zuletzt befasst sich diese Ausarbeitung mit der Rolle der Frau im suizidalen Geschehen und deren Gründe für solch eine Handlung, bevor alle Ergebnisse noch einmal zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick über Suizidalität – Suizid vs. Suizidversuch
- Emile Durkheims Studie
- Allgemeines
- Die vier Typen des Selbstmordes
- Die sozialen Ursachen bezogen auf Frauen
- Statistischer Überblick
- Die sozialen Ursachen
- Durkheims Studienergebnisse
- Erkenntnisse aus der modernen Suizidforschung
- Die soziale Bedeutung der Suizidalität am Beispiel des Appells
- Frauen und der Suizid
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vertieft die Studie Emile Durkheims über Suizid und vergleicht sie mit der modernen Suizidforschung, wobei ein besonderer Fokus auf die Rolle der Frau gelegt wird. Die Arbeit untersucht die Definition von Suizidalität, analysiert Durkheims vier Suizidtypen und beleuchtet die sozialen Ursachen von Suizid, insbesondere bei Frauen.
- Definition und Abgrenzung von Suizid und Suizidversuch
- Analyse von Emile Durkheims Suizidstudie und seinen vier Suizidtypen
- Soziale Ursachen von Suizid im Vergleich der Studien Durkheims und moderner Forschung
- Statistische Betrachtung der Suizidrate, besonders bei Frauen
- Die soziale Bedeutung von Suizidalität und die Rolle der Frau im suizidalen Geschehen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Rolle von Frauen in der Suizidforschung. Kapitel 2 definiert Suizid und Suizidversuch und differenziert zwischen den beiden Begriffen. Kapitel 3 gibt einen Überblick über Durkheims Studie, seine methodische Vorgehensweise und Definition des Selbstmordes. Kapitel 4 beleuchtet die sozialen Ursachen von Suizid, vergleicht die Ergebnisse von Durkheims Studie mit denen der modernen Forschung und untersucht die soziale Bedeutung von Suizidalität am Beispiel des Appells, bevor es abschließend die Rolle der Frau im suizidalen Geschehen näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Suizid, Suizidversuch, Suizidalität, Emile Durkheim, Selbstmordforschung, soziale Ursachen, Frauen, Geschlechterunterschiede, soziale Bedeutung.
- Quote paper
- Sara Weber (Author), 2007, Suizidalität bei Frauen und deren soziologische Ursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119235