Die hier vorgelegte Erst-Edition greift das neue editionstechnische Verfahren von Prof. Dr. Wernfried Hofmeister auf, welches sich die technischen Errungenschaften des Computerzeitalters zunutze macht. Beim Modell dieser Transponierungssynopse wird anhand der digitalisierten Originalvorlagen auf der ersten synoptischen Stufe ein graphieorientiertes Faksimile erstellt, das dann auf der zweiten Stufe zu einer prädiplomatischen oder ikonographisch-deskriptiven Abschrift zum späteren partiellen Abdruck weiterverarbeitet wird. Die dritte und letzte Stufe stellt dann der diplomatische Lesetext dar.
Ziel dieses Verfahrens ist die möglichst exakte Erfassung und Untersuchung der handschriftlichen Vorlage, die mit den bisherigen Methoden in dieser Art nicht gewährleistet ist, sowie die Gegenüberstellung der drei synoptischen Stufen. Dies soll das editionstechnische Verfahren für den Leser transparent und nachvollziehbar machen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- Die Abschriften mit Faksimile der Spalten
- Fragment 1.
- Fragment 2.
- Abb.: 10 r (Ansicht der ganzen Seite)
- Faksimile der Blätter
- Abb. 1.: Erstes Blatt
- Abb. 2.: Zweites Blatt
- 1. Beschreibung der Hs.
- 1.1. Äußere Form, Schreibstoff, Schrift
- 1.2. Aufbewahrungsort, Provenienz
- 1.2.1. Kleiner Exkurs über die Geschichte des St. Pöltener Franziskanerklosters
- 1.3. Details zu Graphie, Schreiber und sprachlicher Einordnung
- 1.4. Inhalt
- 1.5. Exkurs: Die Bedeutung der Christherre-Chronik und ihre Vorlagen
- 2. Zur Sprache
- 2.1. Zur Durchführung der Diphthongierung
- 2.2. Eine kleine ‚Reimgrammatik‘
- 2.3. Auftretende Kürzel, Suspensionen und Schreibweisen
- 2.4. Zu den mundartlichen Besonderheiten
- 2.5. Ergebnisse von Vergleichen mit anderen Handschriften.
- 2.5.1. Übereinstimmungen und Abweichungen in der Sprache
- 2.5.2. Übereinstimmungen und Abweichungen in Wortschatz, Stil und Text
- 2.5.3. Zusammenfassung
- 2.6. Anhang: Wortliste und Tabelle zum Dialekt
- 2.7. Zur Überlieferung: Verzeichnis der Vergleichshandschriften
- 3. Die Genesis-Darstellung in der „Christherre-Chronik“ und in anderen Bibeldichtungen des Mittelalters im Vergleich
- 4. Die Untersuchungsergebnisse zu den Grazer Fragmenten im Überblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit verfolgt die Zielsetzung, eine Erst-Edition zweier Grazer Fragmente der „Christherre-Chronik“ zu erstellen und diese sprachlich sowie literaturwissenschaftlich zu analysieren. Der Fokus liegt auf einer präzisen Beschreibung der Handschrift, einer detaillierten sprachlichen Untersuchung des Dialekts und dem Vergleich mit anderen bekannten Versionen der Chronik. Die Arbeit untersucht auch den literarischen und kulturellen Kontext des Werkes.
- Edition der Grazer Fragmente der „Christherre-Chronik“
- Sprachliche Analyse des bairisch-alemannischen Dialekts
- Vergleich mit anderen Handschriften der „Christherre-Chronik“
- Untersuchung der Genesis-Darstellung im Vergleich zu anderen mittelalterlichen Bibeldichtungen
- Einordnung der Fragmente in den literarischen und kulturellen Kontext des Spätmittelalters
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die angewandte Editionsmethode und den Forschungsstand. Kapitel 1 beschreibt die Handschrift (äußere Form, Schreibstoff, Schrift, Aufbewahrungsort, Provenienz) und deren Inhalt, inklusive Exkurse zur Geschichte des St. Pöltener Franziskanerklosters und zur Bedeutung der Christherre-Chronik. Kapitel 2 analysiert die Sprache der Fragmente, einschließlich Diphthongierung, Reimstruktur, Schreibweisen und mundartlicher Besonderheiten, und vergleicht sie mit anderen Handschriften. Kapitel 3 vergleicht die Genesis-Darstellung in den Fragmenten mit anderen mittelalterlichen Bibeldichtungen.
Schlüsselwörter
Christherre-Chronik, Handschrift, Edition, bairisch-alemannischer Dialekt, mittelalterliche Bibeldichtung, Genesis, Sprachvergleich, Literaturgeschichte, Spätmittelalter, Typologie, Allegorie.
- Quote paper
- Mag.phil. Eva Schwinger (Author), 1998, Zwei Grazer Fragmente der "Christherre-Chronik", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119345