Eltern und Lehrer/innen sind gemeinsam verantwortlich für die Erziehungsarbeit im Interesse der Schüler/innen und deren Bildung. Ist diese These in der modernen Gesellschaft noch vertretbar, oder gibt es eine Diskrepanz in der Aufgabenverteilung der Erziehung? Dieser Frage widmet sich diese Arbeit.
Gerade im Kontext der Frage nach Erziehung gab es schon früh die Erkenntnis, dass Gesellschaft und Kultur prägend auf das Individuum einwirken. „Von Plato über Rousseau und Jefferson bis zum frühen John Dewey hielt fast jeder, der über Erziehung schrieb, es, wie Lawrence A. Cremin in The Genius of American Education bemerkte, für selbstverständlich, dass Gesellschaft und Kultur – was die alten Griechen „paideia“ nannten – erziehen.“ (Silberman, E.: 1973, S 9)
Durch den stetigen sozialen und technologischen Wandel änderten sich auch die
Erziehungsformen. In dieser Arbeit werden die Forderungen und Ansprüche, welchen die Schule als öffentliche Institution und fester Bestandteil im Leben eines Kindes in der Erziehungsaufgabe, nach Ansicht der Eltern und Lehrer/innen Genüge tun muss, erhoben. Erziehung stellt ein viel diskutiertes und kontroverses Thema in unserer gegenwärtigen Gesellschaft dar. Aufgrund der verschiedensten Familienformen, Arbeitszeitmodelle und Schulmethodiken legt sich ein breit gefächertes Feld zum Thema Erziehung offen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Qualitative Forschung
- 3. Grundlagen schulischer Sozialisation und Erziehungsarbeit
- 3.1 Grundlagen des Schulsystems
- 3.1.1 Kompetenzverteilung im Schulsystem
- 3.1.2 Volksschule
- 3.1.3 Hauptschule
- 3.1.4 Allgemein bildende höhere Schule / AHS-Unterstufe
- 3.2 Die Entwicklung der Schule
- 3.2.1 Geschichtliche Merkmale
- 3.2.2 Schulreform nach Maria Theresia 1774
- 3.2.3 Das Reichsvolksschulgesetz 1869
- 3.2.4 Die Novelle des Reichsvolksschulgesetzes 1883
- 3.2.5 Die Schulrechtsnovelle 1962
- 3.3 Sozialisation und Erziehung
- 3.3.1 Sozialisation als Übernahme kulturspezifischer Normen und Werte
- 3.3.2 Sozialisation als Erlernen von Rollen und Einnehmen von Positionen
- 3.3.3 Sozialisation als Lebenslanger Prozess
- 3.3.4 Sozialisation als Reproduktion des Bestehenden
- 3.3.5 Die Instanzen des Sozialisationsprozesses
- 3.4 Schule als Instanz sozialer Beeinflussung
- 3.5 Die Erziehung in der Schule
- 3.6 Zusammenwirken von Elternhaus und Schule
- 3.7 Schule im Spannungsfeld
- 3.8 Vorbildfunktion der Lehrer/innen
- 3.9 Unterricht und Erziehung
- 3.10 Schulversagen
- 3.10.1 Temporäre Leistungsschwäche
- 3.10.2 Schulwechsel
- 3.10.3 Drop-Out
- 3.10.4 Risikogruppen im österreichischen Bildungssystem
- 3.1 Grundlagen des Schulsystems
- 4. Auswertung exploratives Interview Landesschulratspräsident
- 4.1 Aktuelle Brennpunkte im Bildungswesen
- 4.2 „Negativ Werbung“ in den Medien
- 4.3 Erwartungen der Gesellschaft
- 4.4 Strafmaßnahmen
- 4.5 Beitrag der Eltern zum Bildungsweg der Kinder
- 4.6 Schulversagen
- 4.7 Kommunikation Elternhaus und Schule
- 4.8 Vorbereitung in der Ausbildung
- 4.9 Erzieherischer Anteil
- 4.10 Instanzenweg
- 4.11 Persönliche Anmerkungen
- 5. Auswertung der Experteninterviews - Pädagogen/innen
- 5.1 Ergebnisse in der Kategorie Stellenwert Wissensvermittlung & Vermittlung sozialer Kompetenzen
- 5.2 Ergebnisse in der Kategorie Erwartungen
- 5.3 Erziehungsauftrag der Schule
- 5.4 Ergebnisse in der Kategorie Kommunikation
- 5.5 Ergebnisse in der Kategorie Strafmaßnahmen
- 5.6 Ergebnisse in der Kategorie Schulversagen
- 5.7 Ergebnisse in der Kategorie Erziehungsauftrag der Eltern
- 5.8 Ergebnisse in der Kategorie Entwicklung
- 5.9 Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die subjektiven Wahrnehmungen des pädagogischen Auftrags von Eltern und Pädagogen. Im Mittelpunkt steht der Vergleich von Erziehungsauftrag und Wissensvermittlung sowie die Analyse von Selbst- und Fremdzuschreibungen in diesem Kontext.
- Subjektive Wahrnehmung des pädagogischen Auftrags
- Vergleich der Perspektiven von Eltern und Pädagogen
- Differenzierung zwischen Erziehungsauftrag und Wissensvermittlung
- Analyse von Selbst- und Fremdzuschreibungen im Bildungssystem
- Schulversagen und seine Ursachen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 bildet die Einleitung. Kapitel 2 behandelt die methodische Grundlage der qualitativen Forschung. Kapitel 3 legt die theoretischen Grundlagen zu schulischer Sozialisation und Erziehungsarbeit dar, inklusive eines historischen Abrisses des österreichischen Schulsystems und der Rolle von Schule als Instanz der Sozialisation. Die Kapitel 4 und 5 präsentieren die Ergebnisse der Interviews mit einem Landesschulratspräsidenten und Pädagogen, fokussiert auf aktuelle Brennpunkte im Bildungswesen, Erwartungen an Schule, Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule, und verschiedene Aspekte von Schulversagen.
Schlüsselwörter
Pädagogischer Auftrag, Eltern, Pädagogen, Erziehung, Wissensvermittlung, Sozialisation, Schulsystem, Schulversagen, Kommunikation, Österreichisches Bildungssystem.
- Arbeit zitieren
- Mag. Melanie Knoll (Autor:in), 2007, Schwerstarbeit im Klassenzimmer - Subjektive Wahrnehmungen des pädagogischen Auftrages, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119375