Der Hinduismus ist nach dem Christentum und dem Islam mit rund 900
Millionen Mitgliedern die weltweit drittgrößte Religion. Im Gegensatz zu den
beiden Erstgenannten kennt er weder ein gemeinsames Glaubensbekenntnis
noch einen alleinigen Gründer.
Mit dem Wort „Hindu“ haben ursprünglich die Perser die im Industal lebenden
Menschen bezeichnet. Als die Muslime Teile Indiens eroberten, verwendeten
sie das Wort für alle Nicht-Muslime. Während der englischen Kolonialzeit
wurden mit dem Sammelbegriff „Hinduismus“ alle Religionsgruppen bezeichnet,
die sich keiner anderen Religion, wie Buddhismus oder Jainismus, zuordnen
ließen.
Natürlich gibt es aber bei aller Verschiedenheit auch Gemeinsamkeiten,
beispielsweise „(...) das Kastensystem, die Autorität des Veda, den Begriff des
dharma und die arische Identität.“ Manche dieser Gemeinsamkeiten lassen
sich bis zu den Vorläufern des Hinduismus zurückführen, der durch die
Verschmelzung altindischer Religionen und der vedischen Religion der Arier
entstanden ist. Mit der vedischen Religion und dem Opferritual als ihrem
wesentlichen Bestandteil beschäftigt sich die nun folgende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die vedische Religion
- Die Industal-Kultur
- Die Arier
- Die vedischen Schriften
- Das vedische Weltbild
- Das vedische Opferritual
- Das Śrauta-Ritual
- Somaritual und Pferdeopfer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der vedischen Religion und ihrem zentralen Bestandteil, dem Opferritual. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung dieser Religion im Kontext der Industal-Kultur und der arischen Einwanderung. Die Arbeit beleuchtet die vedischen Schriften als Quellen religiösen Wissens und analysiert die Bedeutung des Rituals im vedischen Weltbild.
- Die Industal-Kultur und ihre religiösen Praktiken
- Die arische Einwanderung und ihr Einfluss auf die Entwicklung der vedischen Religion
- Die vedischen Schriften als Quelle religiösen Wissens
- Das vedische Opferritual: Śrauta-Ritual, Somaritual und Pferdeopfer
- Das vedische Weltbild und seine kosmologischen Vorstellungen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den Hinduismus als weltweit drittgrößte Religion vor und erläutert die Schwierigkeiten, ihn aufgrund seiner Vielfältigkeit zu definieren. Sie führt den Begriff „Hindu“ in seinen historischen Kontexten ein und verweist auf Gemeinsamkeiten innerhalb des Hinduismus, die bis zu seinen Vorläufern zurückverfolgt werden können, darunter die vedische Religion.
Die vedische Religion (2.1 Die Industal-Kultur): Dieses Kapitel beschreibt die Industal-Zivilisation (ca. 2500-1500 v. Chr.), ihre komplexen Stadtanlagen und die Unkenntnis über ihre Religion aufgrund der bis dato nicht entzifferten Inschriften. Es wird spekuliert, dass Elemente des heutigen Hinduismus, wie die Verehrung fruchtbarer Göttinnen, ihren Ursprung in dieser vorvedischen Religion haben könnten.
Die vedische Religion (2.2 Die Arier): Dieses Kapitel behandelt die Einwanderung indoeuropäischer Viehnomaden (ca. 1500 v. Chr.), die sich selbst ārya nannten. Es werden zwei Theorien zur Herkunft der Arier diskutiert: die Migrationstheorie und eine neuere These, die von einer Entstehung der arischen Kultur aus der einheimischen Industal-Zivilisation ausgeht. Die militärische Überlegenheit der Arier aufgrund ihrer Pferdezucht und Streitwagen wird hervorgehoben.
Die vedische Religion (2.3 Die vedischen Schriften): Dieses Kapitel widmet sich dem Veda, der ältesten Sammlung religiöser Sanskrittexte. Es beschreibt die vier Samhitās (Rgveda, Sāmaveda, Yajurveda, Atharvaveda) und deren Inhalt, unter anderem Hymnen, Lieder und Ritualanweisungen.
Schlüsselwörter
Vedische Religion, Hinduismus, Industal-Kultur, Arier, vedische Schriften (Veda, Samhitās: Rgveda, Sāmaveda, Yajurveda, Atharvaveda), Opferritual, Śrauta-Ritual, Somaritual, Pferdeopfer, ārya, Sanskrit.
- Arbeit zitieren
- Elisabeth Heidecker (Autor:in), 2007, Die vedische Religion unter besonderer Berücksichtigung des Opferrituals, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119383