Pädagogische Basiskompetenzen für Gruppeninteraktion


Hausarbeit, 2020

22 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Planung, Durchführung, Evaluation pädagogischer Veranstaltungen ... 1
1. Einleitung ... 1
2. Definition: Raum ... 1
3. Der „perfekte“ Bildungsraum ... 2
4. Wirkung der Farben ... 3
5. Fazit ... 4
6. Literaturverzeichnis ... 4

II: Gruppenleitung ... 6
1. Einleitung ... 6
2. Definition: Gruppe ... 6
3. Gruppenphasen ... 7
4. Fazit ... 9
5. Literaturverzeichnis ... 9

III: Pädagogische Gesprächsführung ... 11
1. Einleitung ... 11
2. Definition: Konflikt ... 11
3. Konfliktverlauf ... 12
4. Konfliktbewältigung und Prävention ... 13
5. Fazit ... 14
6. Literaturverzeichnis ... 14

IV: Gewaltfreie Kommunikation ... 16
1. Einleitung ... 16
2. Gewaltfreie Kommunikation ... 16
3. Prozess der Gewaltfreien Kommunikation ... 17
4. Fazit ... 19
5. Literaturverzeichnis ... 19

I. Planung, Durchführung, Evaluation pädagogischer Veranstaltungen

1. Einleitung

Wir haben alltäglich etwas mit Räumen zu tun. Man schläft und isst in ihnen, sie bieten uns Schutz, geben uns das Gefühl von Heimat … Räume sind ein Bestandteil des menschlichen Lebens. Sie sind eine Gegebenheit, ohne dass Personen sich besonders große Gedanken über sie machen. Doch gerade beim Lehren und Lernen haben sie eine wichtige Bedeutung, da sie einen starken Einfluss auf das Lernen des Menschen ausüben können. Dieses scheinbar belanglose Thema „Raum“, ist ein bedeutender Faktor bei der Planung von pädagogischen Veranstaltungen. Doch wie genau sieht der „perfekte“ Bildungsraum aus?

Im Folgenden wird zunächst eine Definition zu diesen Thema aufgestellt, anschließend wird näher darauf eingegangen, wie ein idealer Bildungsraum aufgebaut ist und zum Schluss wird tiefer auf die Wirkung der Farben eingegangen.

2. Definition: Raum

Räume des Lernens sind „eine soziale Konstellation […], in der sich Bildungsdynamiken vollziehen“ (Kegel, 2020, S. 116). Bildungsräume, welche auch als „soziale Räume“ bezeichnet werden, stellen eine Lernumgebung dar (Siebert, 2010, S. 49). Sie sind notwendig, da das Lernen immer an einen Raum gebunden ist (vgl. Bauer/ Hille, 2017, S. 66), denn ohne ihn hätte das Lernen keine Räumlichkeiten in denen das soziale Handeln und die darauffolgenden Lernprozesse der Teilnehmer stattfinden könnte (vgl. Diettrich/ Walber/ Wittwer, 2015, S. 97f).

Dabei gibt es eine wechselseitige Beeinflussung zwischen den Beteiligten und den Raum. Der Bildungsraum wird von den Teilnehmer „körperlich und emotional“ erschaffen, als eine Art „Wahrnehmungs- und Handlungs[raum, M.H.]“. Der Raum dagegen beeinflusst die Gefühle und Wahrnehmung der Menschen, die wiederum Auswirkungen auf ihr Lernverhalten haben (Siebert, 2010, S. 49). Aber wie genau beeinflusst der Bildungsraum den Menschen?

Räume besitzen eine Atmosphäre, welche positiv oder negativ auf ein Individuum wirken kann (vgl. Bauer/ Hille, 2017, S. 67). Es gibt unter anderen Studien darüber, wie Klassenzimmer auf Schüler wirken und ihr (Lern-)Verhalten beeinflussen. Es wurde herausgefunden, wenn ein Lernraum als angenehm wahrgenommen wird, steigt die Leistung der Lernenden. Bei negativ bewerteten Räumen dagegen sinkt das Leistungsniveau und die Aggresivitäts-, sowie die Krankheitsrate der Kinder steigt (vgl. Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft, 2018, S. 428f).

Das heißt, je nach Form, Größe, Farbe, Helligkeit, Ausstattung, etc. hat der Raum eine andere Wirkung auf den Menschen. Es kann dazu führen, dass ein Individuum sich in den Raum besonders gut konzentrieren und entspannen kann oder, dass er gestresst und unruhig ist. Dabei ist zu beachten, dass jeder Mensch eine andere Wahrnehmung hat und somit nimmt jeder den Raum anders wahr (vgl. Bauer/Hille, 2017, S. 67).

Das bedeutet, wenn der Bildungsraum besonders „positiv“ gestaltet ist, kann die „Lernmotivation, Kreativität, aktives […], erfahrungs- und handlungsorientiertes Lernen“ und vieles mehr bei den Teilnehmer gefördert werden (Dehn, 2008, S.36). Wie genau der „perfekte“ Bildungsraum für die Förderung des Lernverhalten aussieht, wird im nächsten Kapitel näher betrachtet.

3. Der „perfekte“ Bildungsraum

Wie bereits erwähnt, kann die Lernumgebung (=Raum) den Menschen bei seiner Arbeit fördern oder behindern. Diese sogenannte Störfaktoren können bei der Akustik (wenn der Raum zu laut ist), bei der Optik (wenn zu grelle, ablenkende Farben und Lichtquellen existieren), bei der Olfaktorik (wenn im Raum ein zu starker oder unangenehmer Geruch vorhanden ist), bei der Ergonomie (wenn das Mobiliar unbequem und unhandlich ist) und bei der Architektur (wenn der Raum zu klein, dunkel, verwinkelt ist und den kommunikativen Austausch mit den anderen Teilnehmern verhindert) auftreten (vgl. Dehn, 2008, S. 101f).

Kurz gesagt sollte der „perfekte“ Bildungsraum eine angenehme Helligkeit, Temperatur und Klimatisierung besitzen. Zudem muss er ordentlich und sauber sein. Seine Größe und Sitzordnung sollte an die Anzahl der Teilnehmer angepasst werden und die Ausstattung muss passend zum Kurs gewählt werden (vgl. Siebert, 2010, S. 50). Zudem sollte er die Möglichkeit für Pausen und Erholung bieten (vgl. Dehn, 2008, S. 108).

Der Bildungsraum selbst sollte die Form eines „Quadrat[es, M.H.], Oktogon[s, M.H.] oder ein ausgewogene[n, M.H.] Rechteck[s, M.H.]“ besitzen. Auch hohe Decken sind von Vorteil, da sie das „freie Denken“ begünstigen. Die Türen sollten eher im hinteren Teil des Raumes sein, damit der Kurs nicht gestört wird falls ein Teilnehmer zu spät kommt oder kurz den Kurs verlassen möchte. Auch viele, große Fenster sind sehr günstig, da sie für natürliches Licht sorgen. Die Farbwahl des Raumes hat ebenfalls eine hohe Bedeutung, dies wird später genauer dargestellt. (Dehn, 2008, S. 102 – 106).

Das Mobiliar und die Lernmateriale, die sich im Bildungsraum befinden, spielen eine wichtige Rolle. Die Materialien sollten entsprechend des Kursinhaltes und der Teilnehmer ausgewählt werden. Die Inhalte sollen möglichst vielfältig und auf unterschiedlichsten Weisen „visualisiert oder vergegenständlicht werden“, um den Teilnehmern Abwechslung zu bieten (Diettrich, 2015, S. 109). Die Möbel sollten so gewählt werden, dass sie bequem, leicht, handlich und beweglich sind, damit man flexibel mit ihnen arbeiten (vgl. Dehn, 2008, S. 107) und mit der Sitzordnung variieren kann, da man je nach Sitzordnung unterschiedliche Möglichkeiten hat. Beim „klassischen Frontalunterricht“ (Bauer/ Hille, 2017, S. 69), oder auch Omnibus genannt, ist der Fokus auf die Präsentation der Thematik (vgl. Siebert, 2010, S. 51). Dabei ist nicht unbedingt „ein Austausch [unter den Teilnehmern, M.H.] vorgesehen“ (Bauer/Hille, 2017, S. 69). Beim Stuhlkreis, der frei von Tische ist (vgl. Siebert, 2010, S. 52), ist es dagegen erwünscht, dass die Teilnehmer miteinander kommunizieren und ihre Meinungen bzw. Ideen untereinander austauschen (vgl. Bauer/Hille, 2017, S. 69). Zwei weitere Sitzordnungen wären das Hufeisen und die Gruppentische (vgl. Siebert, 2010, S. 51f).

Wie bereits bekannt haben auch Farben einen besonderen Einfluss auf den Menschen. Dies wird im nächsten Kapitel näher dargestellt.

4. Wirkung der Farben

Farben haben eine starke Wirkung auf den Menschen ( Kraaz von Rohr, 1995, S. 49). Ihr unbewusster Einfluss hängt damit zusammen, welche momentane, geistige Verfassung eine Person hat und welche Emotionen in ihr durch die Farbe ausgelöst wird (Schmidt, 1992, S. 28) Farben beeinflussen nicht nur das menschliche Leben (vgl. Kraaz von Rohr, 1995, S. 16), sondern auch das „subjektive Raumklima“. Deshalb ist die bewusste Farbgestaltung im Bildungsraum von hoher Bedeutung (ebd., S. 63).

Die farbliche Gestaltung des Bildungsraums meint nicht unbedingt, dass die Wände oder der Boden in einer bestimmten Farbe gehalten werden sollte, man kann auch mit farbigen Akzenten, wie ausdrucksstarke Vorhängen, Schreibunterlagen, Ordnern, Kissen, etc. arbeiten, um den Lehrraum zu gestalten. Dabei ist wichtig, dass man nicht vergisst dass die Wirkung der Farben individuell ist (vgl. Ryberg, 1995, S. 168) und dass bei der farbigen Gestaltung des Raumes bzw. der Gegenstände ihre Funktion darunter nicht leiden darf (vgl. ebd., S. 179).

Die ideale farbliche Gestaltung des Raumes ist mit gelb, grün und rot Tönen. Ein leichtes Gelb eignet sich besonders gut für Wandanstriche (vgl. Kraaz von Rohr, 1995, S. 65). Sie ist eine warme, positive Farbe, die symbolisch für die Sonne steht und „den Lebensantrieb“ fördert (ebd., S. 37). Sie begünstigt die Bewältigung von „Lern- und Denkaufgaben“. Rot steigert ebenfalls die Leistung des Menschen, allerdings sollte sie nur in geringen Mengen im Bildungsraum vorhanden sein (ebd. S. 64f), da sie auch zu Aggressivität und Unruhen führen kann (vgl. ebd., S. 34). Die Farbe Grün wirkt „ausgleichend und beruhigend“, kann das Gefühl von Unsicherheit vermindern und entspannt „überanstrengte Augen“. Ein Ausblick auf eine grüne Natur, Pflanzen im Bildungsraum oder sonstige Details können eine positive Raumatmosphäre unterstützen (ebd., S. 31f). Die Farben Grau oder Creme sollten dagegen vermeiden werden, da sie die geistige Leistung blockieren können (vgl. ebd., S. 58).

Damit zeigt sich, dass die Farbgestaltung ein wichtige Rolle in Bildungsräumen hat, da ihre Wirkung auf den Menschen positive Effekte beim Lernen ausüben kann. Deshalb sollten die Farben bewusst ausgewählt und eingesetzt werden. (vgl. Ryberg, 1995, S. 44).

5. Fazit

Nachdem nun erläutert wurde, wie der „perfekte“ Bildungsraum aufgebaut ist und welche Farben am besten vorhanden sein sollten, zeigt sich, dass es nicht wirklich den „perfekten“ Raum gibt.

Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, Gefühle und Wahrnehmungen. Was also als perfekt angesehen wird ist individuell. Deshalb wird das Wort „perfekt“ in dieser Arbeit immer wieder in Anführungszeichen gesetzt, da man nur einen idealen Bildungsraum, aber keinen der für alle Teilnehmer makellos ist, schaffen kann.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Pädagogische Basiskompetenzen für Gruppeninteraktion
Hochschule
Universität Augsburg  (Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät)
Veranstaltung
Grundlagenmodul 7
Note
1,3
Autor
Jahr
2020
Seiten
22
Katalognummer
V1194163
ISBN (eBook)
9783346640154
ISBN (Buch)
9783346640161
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Portfolio, Raumdidaktik, perfekte Bildungsraum, Bildungsraum, Pädagogische Veranstaltungen, Gruppenleitung, Gruppenverhalten, Verhalten, menschliches Verhalten, Pädagogische Gespärchsführung, Konfliktmanagement, Konflikt, Gewaltfreie Kommunikation, GFK, Marshall B. Rosenberg, Rosenberg
Arbeit zitieren
Miriam Höller (Autor:in), 2020, Pädagogische Basiskompetenzen für Gruppeninteraktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1194163

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