Im Kontext des Hauptseminars „Varietätenlinguistik: Judenspanisch / Ladino“ wurde – neben vielen weiteren Aspekten des Judenspanischen – die Übersetzung religiöser Schriften in Ladino behandelt, diese im Originaltext betrachtet und im Hinblick auf ihre textlichen Eigenschaften analysiert. Das wichtigste Erzeugnis der Übersetzung einer Bibel (hebr.: Tanach ) in Ladino in lateinischen Buchstaben ist die Ferrara-Bibel, die im 16. Jahrhundert in der italienischen Stadt Ferrara gedruckt wurde. Ihr folgten weitere Übersetzungen, die zum Teil noch bis heute erhalten sind und uns einen verschriftlichten Eindruck der Heiligen Schrift in der Sprache der Juden, die ehemals auf der Iberischen Halbinsel lebten, gibt.
Im Folgenden werde ich zunächst den geschichtlichen Kontext betrachten, der zur Herausbildung des Judenspanischen und seiner schriftlichen Sakralsprache, des Ladino, geführt hat. Hierbei sollen bereits erste Abgrenzungen und Eigenschaften des Ladino aufgezeigt werden, die ich unter Punkt drei näher beschreiben werde. Bevor ich auf einige der phonetischen, orthographischen und morphosyntaktischen Merkmale des Ladino in der Ferrara-Bibel unter Punkt fünf eingehen werde, zeige ich in Punkt vier die wörtliche Übersetzungsmethode auf, und untersuche diese im Hinblick auf die ursprüngliche Anwendung bei der Übersetzung der Ferrara-Bibel in Ladino. Zum Abschluss folgen eine Zusammenfassung und eine Bibliographie.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschichtlicher Kontext des Judenspanischen / Ladino und der Ferrara-Bibel
- Die Sakralschrift Ladino
- Die Methode der Übersetzung
- Die Ferrara-Bibel
- Orthographie
- Phonologie
- Morphosyntax
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ferrara-Bibel, eine im 16. Jahrhundert in Ferrara gedruckte Bibelübersetzung ins Judenspanische (Ladino). Ziel ist es, den historischen Kontext der Übersetzung zu beleuchten, die Übersetzungsmethode zu analysieren und die sprachlichen Besonderheiten des Ladino in diesem Werk zu beschreiben.
- Historischer Kontext des Judenspanischen und der Entstehung der Ferrara-Bibel
- Charakteristika der Sakralschrift Ladino
- Analyse der Übersetzungsmethode der Ferrara-Bibel
- Orthographische, phonologische und morphosyntaktische Merkmale des Ladino in der Ferrara-Bibel
- Die Rolle Ferraras als Zentrum des sephardischen Buchdrucks
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Ferrara-Bibel im Kontext des Judenspanischen. Der zweite Abschnitt, Geschichtlicher Kontext des Judenspanischen / Ladino und der Ferrara-Bibel, beleuchtet die Vertreibung der Juden aus Spanien und ihre Auswanderung, die zur Entwicklung des Judenspanischen führte. Er differenziert zwischen Judenspanisch als Alltagssprache und Ladino als sakraler Schriftsprache. Der Abschnitt über Die Sakralschrift Ladino geht tiefer auf die Eigenschaften dieser Schriftsprache ein. Die Methode der Übersetzung analysiert den Übersetzungsansatz der Ferrara-Bibel. Die Kapitel über Die Ferrara-Bibel (Orthographie, Phonologie, Morphosyntax) befassen sich mit den linguistischen Details der Bibelübersetzung.
Schlüsselwörter
Judenspanisch, Ladino, Ferrara-Bibel, Bibelübersetzung, sephardische Sprache, historische Linguistik, Sprachkontakt, Buchdruck, Inquisition, Italien, 16. Jahrhundert.
- Quote paper
- Eveline Podgorski (Author), 2007, Die Ferrara-Bibel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119438