In der vorliegenden Hausarbeit möchte ich die Funktion und Darstellungsform der
Triebregulierung und unterdrückten Sexualität in dem Drama „Der Hofmeister oder die
Vorteile der Privaterziehung“ von Jakob Michael Reinhold Lenz untersuchen.
Zum besseren Verständnis des Untersuchungsschwerpunktes der Triebregulierung gehe ich
im zweiten Abschnitt einleitend auf das Drama ein. Dazu wird die Entstehungsgeschichte
beleuchtet, in knapper Form der Inhalt des Dramas wiedergegeben und eine kurze formale
Analyse des Werkes erfolgen. Der Hauptteil beginnt mit der Darstellung von Lenzens
Konkupiszenztheorie, um eine Verständnisbasis für die Gründe der dargestellten Sexualität im
Drama und die Selbstkastration des Hofmeisters zu schaffen. Anschließend betrachte ich die
Theorie in ihrer praktischen Anwendung in Lenzens Schrift über die Soldatenehen. Im vierten
Abschnitt wird auf den Umgang unterschiedlicher Personen des Dramas mit der Sexualität
eingegangen. Bei der Untersuchung des Hofmeisters Läuffer möchte ich das Verbot der
Sexualität in seiner Hofmeistertätigkeit und den Onanieverdacht genauer beleuchten. Im
fünften Punkt wird abschließend die Entmannung des Hofmeisters als erfolgloser
Einschränkungsversuch seiner Triebkräfte diskutiert. Mit einem kurzen zusammenfassenden
Fazit endet die Hausarbeit.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung“
- Entstehungsgeschichte
- Inhalt
- Formale Analyse
- Konkupiszenztheorie Lenzens
- Praktische Umsetzung der Konkupiszenztheorie: Lenzens Schrift zu den Soldatenehen
- Sexualität im Hofmeister
- Diätik des Wenzeslaus
- Gustchens Flucht in die Lektüre
- Tierischer Trieb bei Pätus
- Übermächtige Triebe Läuffers
- Verbot der Sexualität in der Hofmeistertätigkeit
- Onanie: körperlicher und seelischer Verfall des Hofmeisters
- Selbstkastration des Hofmeisters als Einschränkungsversuch seiner Triebkräfte
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Darstellung und Funktion von Triebregulierung und unterdrückter Sexualität in Jakob Michael Reinhold Lenzens Drama „Der Hofmeister oder die Vorteile der Privaterziehung“. Die Arbeit beleuchtet die Entstehungsgeschichte des Dramas, analysiert dessen formale Struktur und untersucht Lenzens Konkupiszenztheorie als Grundlage für das Verständnis der im Stück dargestellten Konflikte.
- Lenzens Konkupiszenztheorie und deren Einfluss auf die Figuren
- Darstellung verschiedener Strategien der Triebregulierung bei den Figuren
- Die Rolle der Sexualität im Kontext der gesellschaftlichen Verhältnisse
- Analyse der Selbstkastration des Hofmeisters als Ausdruck von innerem Konflikt
- Satire und Gesellschaftskritik im Drama
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: die Untersuchung der Darstellung und Funktion von Triebregulierung und unterdrückter Sexualität in Lenzens „Der Hofmeister“. Sie skizziert den Aufbau der Arbeit, der die Entstehungsgeschichte des Dramas, Lenzens Konkupiszenztheorie und die Analyse der Figuren im Umgang mit Sexualität umfasst.
„Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung“: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte des Dramas, von der ersten Fassung in Königsberg bis zur Veröffentlichung und Aufführung. Es fasst den Inhalt des Stücks knapp zusammen, beschreibt Läuffers Schicksal als triebgesteuerten Hofmeister und deutet das ambivalente „Happy End“ an. Die formale Analyse beleuchtet Lenzens Abkehr von der aristotelischen Dramentheorie und seine Hinwendung zu einem freieren, shakespeareschen Stil mit multiplen Handlungssträngen und unkonventioneller Struktur. Die unklare Genrezuordnung (Komödie, Tragödie, Lust- und Trauerspiel) wird durch die Mischung tragischer und komischer Elemente erklärt.
Konkupiszenztheorie Lenzens: Dieses Kapitel erläutert Lenzens Konkupiszenztheorie, die als Grundlage für das Verständnis der im Drama dargestellten Sexualität dient. Die praktische Umsetzung dieser Theorie wird anhand Lenzens Schrift zu den Soldatenehen veranschaulicht, wodurch ein Bezug zur gesellschaftlichen Realität hergestellt wird und die theoretischen Ansätze mit konkreten Beispielen untermauert werden. Diese Verbindung zwischen Theorie und praktischer Anwendung liefert den Schlüssel zum Verständnis der Figuren und deren Handlungsmotivationen im Drama.
Sexualität im Hofmeister: Dieses Kapitel analysiert den Umgang verschiedener Figuren mit Sexualität. Es untersucht die unterschiedlichen Ausprägungen von Triebhaftigkeit und deren Folgen, etwa bei Wenzeslaus, Gustchen und Pätus. Der Schwerpunkt liegt auf Läuffers übermächtigen Trieben, dem Verbot von Sexualität in seiner Position als Hofmeister und dem Onanieverdacht. Diese Abschnitte beleuchten die gesellschaftlichen Zwänge und die individuellen Reaktionen darauf. Die Kapitel zeigen die verschiedenen Ausprägungen der Sexualität und der Umgang damit in verschiedenen gesellschaftlichen Schichten.
Selbstkastration des Hofmeisters als Einschränkungsversuch seiner Triebkräfte: Dieses Kapitel analysiert die Selbstkastration des Hofmeisters als letzten, verzweifelten Versuch, seine Triebkräfte zu kontrollieren und den gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen. Die Handlung wird im Kontext der vorherigen Kapitel analysiert, um die Beweggründe und die Tragweite dieser Tat zu verdeutlichen. Die Selbstkastration wird als Ausdruck eines inneren Kampfes und des Scheiterns der Selbstkontrolle interpretiert.
Schlüsselwörter
Jakob Michael Reinhold Lenz, Der Hofmeister, Konkupiszenz, Triebregulierung, Sexualität, Aufklärung, Sturm und Drang, Gesellschaftskritik, Selbstkastration, formale Dramenanalyse, aristotelische Dramentheorie.
Häufig gestellte Fragen zu Jakob Michael Reinhold Lenzens "Der Hofmeister"
Was ist der Gegenstand dieser wissenschaftlichen Arbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Darstellung und Funktion von Triebregulierung und unterdrückter Sexualität in Jakob Michael Reinhold Lenzens Drama "Der Hofmeister oder die Vorteile der Privaterziehung". Sie untersucht die Entstehungsgeschichte, die formale Struktur des Dramas und Lenzens Konkupiszenztheorie als Grundlage für das Verständnis der dargestellten Konflikte.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit beleuchtet Lenzens Konkupiszenztheorie und deren Einfluss auf die Figuren, verschiedene Strategien der Triebregulierung, die Rolle der Sexualität im gesellschaftlichen Kontext, die Selbstkastration des Hofmeisters als Ausdruck inneren Konflikts und die Satire und Gesellschaftskritik im Drama.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr jeweiliger Inhalt?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zum Drama "Der Hofmeister" (inkl. Entstehungsgeschichte, Inhalt und formaler Analyse), ein Kapitel zu Lenzens Konkupiszenztheorie (mit Bezug zu seiner Schrift über Soldatenehen), ein Kapitel zur Analyse der Sexualität im Drama (anhand verschiedener Figuren wie Wenzeslaus, Gustchen, Pätus und Läuffer), ein Kapitel zur Selbstkastration des Hofmeisters und ein Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Untersuchung der jeweiligen Aspekte.
Wie wird Lenzens Konkupiszenztheorie in der Arbeit behandelt?
Lenzens Konkupiszenztheorie wird als zentrale Grundlage für das Verständnis der im Drama dargestellten Konflikte um Sexualität und Triebregulierung erläutert. Die Arbeit veranschaulicht die praktische Umsetzung dieser Theorie anhand von Lenzens Schrift zu den Soldatenehen, um die theoretischen Ansätze mit konkreten Beispielen zu untermauern.
Welche Rolle spielt die Sexualität im Drama "Der Hofmeister"?
Die Arbeit analysiert die unterschiedlichen Ausprägungen von Triebhaftigkeit und deren Folgen bei verschiedenen Figuren. Sie untersucht den Umgang mit Sexualität in unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten und beleuchtet den Konflikt zwischen gesellschaftlichen Zwängen und individuellen Reaktionen darauf, insbesondere im Fall des Hofmeisters und dem Verbot von Sexualität in seiner Position.
Welche Bedeutung hat die Selbstkastration des Hofmeisters?
Die Selbstkastration des Hofmeisters wird als letzter, verzweifelter Versuch interpretiert, seine Triebkräfte zu kontrollieren und den gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen. Sie wird als Ausdruck eines inneren Kampfes und des Scheiterns der Selbstkontrolle analysiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Jakob Michael Reinhold Lenz, Der Hofmeister, Konkupiszenz, Triebregulierung, Sexualität, Aufklärung, Sturm und Drang, Gesellschaftskritik, Selbstkastration, formale Dramenanalyse, aristotelische Dramentheorie.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen in einer strukturierten und professionellen Weise. Sie richtet sich an Personen, die sich wissenschaftlich mit dem Drama "Der Hofmeister", Jakob Michael Reinhold Lenz, der Aufklärung, dem Sturm und Drang und der Konkupiszenztheorie auseinandersetzen.
- Quote paper
- Bachelor of Education Lisa Kittler (Author), 2007, Triebkontrolle und unterdrückte Sexualität im Drama - „Der Hofmeister oder Vorteile der Privaterziehung“ von J.M.R. Lenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119490