Als die ersten Kindergärten in Europa zur Zeit der Industrialisierung entstanden, geschah dies vor allem aus praktischen Gründen: die durch arbeitende Mütter und teilweise Kindarbeitsverbote 'freigesetzten' Kinder benötigten schlichtweg einen Aufbewahrungsort. Damals kümmerte man sich in aller Regel wenig um pädagogische Konzepte und eine kindgerechte Betreuung. Doch mit der steigenden Bedeutung der Kinder wuchs auch das Interesse der Erwachsenen daran, ihren Nachwuchs möglichst gut aufzuziehen. Genau an diesem Punkt setzt die vorliegende Ausarbeitung (sowie auch der vorangegangen Vortrag) an. Was bedeutet eigentlich gute Betreuung? Und wer entscheidet, was eine gute Betreuung ist? In dem im Mittelpunkt stehenden Textausschnitt der amerikanischen Professorin Valery Polakow geht es hinsichtlich der Betreuung von Kindergartenkindern (in den Vereinigten Staaten) zentral auch um die Frage, welches Maß an Struktur Kinder diesen Alters benötigen, damit deren Betreuung kindgerecht ist.
In dieser schriftlichen Arbeit soll zunächst kurz die Historie der Kindergärten umrissen werden; anschließend werden Grundlagen zur besseren Einordnung des Polakow-Textes dargelegt werden: einerseits ein schneller Blick in die Debatten, die in der Zeit der Entstehung des Textes geführt wurden, andererseits auch einige biografische Informationen zur Autorin. Neben einer unserer Fragestellung angepassten Behandlung des Textes soll abschließend der Bogen in die Gegenwart gespannt werden: es werden vier ausgewählte pädagogische Konzepte vorgestellt; daneben sollen ebenfalls Vorstellungen moderner Kindheit diskutiert werden, verknüpft mit einem Blick an den Ort der Entstehung dieser Ausarbeitung: die Kindgartenlandschaft von Dresden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehungsgeschichte der Kindertagesstätten
- Vorformen
- Erste Kindergärten
- Kontroversen der 1970er Jahre
- Deutschland
- USA
- Biografische Fakten zu Valery Polakow
- Grundverständnis und Kritik nach Polakow
- Forderungen und Vorstellungen nach Polakow
- Forderungen
- Modell des idealen Kindergartens
- Vorzeigeland Schweden
- Moderne Kindheit
- Pädagogische Konzepte
- Friedrich-Fröbel-Konzept
- Maria-Montessori-Konzept
- Waldorf-Konzept
- Reggio-Emilia-Konzept
- Kindergartenlandschaft in Dresden
- Diskussion
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung befasst sich mit der Frage, welches Maß an Struktur Kinder im Kindergartenalter benötigen, um eine kindgerechte Betreuung zu gewährleisten. Sie analysiert den Text der amerikanischen Professorin Valery Polakow, der sich mit der Betreuung von Kindergartenkindern in den Vereinigten Staaten auseinandersetzt und die Bedeutung von Struktur in diesem Zusammenhang beleuchtet.
- Historische Entwicklung der Kindertagesstätten
- Kontroversen und Debatten um die pädagogische Betreuung von Kindergartenkindern
- Kritik und Forderungen nach Polakow
- Moderne pädagogische Konzepte und Vorstellungen von Kindheit
- Kindergartenlandschaft in Dresden
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas, den Fokus auf den Text von Valery Polakow und den Aufbau der Ausarbeitung skizziert. Anschließend wird die Entstehungsgeschichte der Kindertagesstätten beleuchtet, wobei die Vorformen, die ersten Kindergärten und die Entwicklung von Kinderbetreuungseinrichtungen im Kontext der Industrialisierung betrachtet werden.
Im dritten Kapitel werden Kontroversen der 1970er Jahre in Deutschland und den USA dargestellt. Es folgen biografische Informationen zu Valery Polakow, die Grundlage für ein tieferes Verständnis ihres Textes und ihrer Argumentation bilden. Das fünfte Kapitel widmet sich dem Grundverständnis und der Kritik von Valery Polakow, während im sechsten Kapitel ihre Forderungen und Vorstellungen für eine kindgerechte Betreuung, inklusive des Modells des idealen Kindergartens und dem Beispiel Schweden, erörtert werden.
Das siebte Kapitel behandelt moderne Vorstellungen von Kindheit und stellt vier ausgewählte pädagogische Konzepte (Fröbel, Montessori, Waldorf, Reggio-Emilia) vor. Abschließend wird ein Blick auf die Kindergartenlandschaft in Dresden geworfen und die Arbeit mit einer Diskussion und einem Ausblick abgeschlossen.
Schlüsselwörter
Frühkindliche Erziehung, Kindertagesstätten, Struktur, Valery Polakow, pädagogische Konzepte, Friedrich Fröbel, Maria Montessori, Waldorf, Reggio-Emilia, moderne Kindheit, Kindergartenlandschaft, Dresden.
- Arbeit zitieren
- Sabine Stoll (Autor:in), 2012, Frühkindliche Erziehung. Wie viel Erziehung braucht ein Kind?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1195453