Das erste Kapitel dieser Arbeit widmet sich der theoretischen Diskussion des Lernbegriffes in der Psychologie. Der zweite Teil steht unter der Überschrift „Psychologische Schulen“ und behandelt die zwei einflussreichsten Schulen, den Behaviorismus und die kognitive Lernpsychologie. Im dritten und letzten Teil, werden die drei wichtigsten Paradigmen behandelt (Lernen durch Kontiguität, Lernen durch Verstärkung und Lernen durch Beobachtung) und auch exemplarisch anhand wichtiger Vertreter und deren Experimenten dargestellt. Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt vor allem auch darin, die vorgebrachten Theorien für den/die Lehrende/n nutzbar zu machen. Daher wird bei jedem Paradigma auf Implikationen und Anwendungen für den Unterricht eingegangen.
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Von Lernen wird gesprochen, wenn ein früherer Zustand längerfristig verändert wurde (Schermer 1998, S. 11). In der Psychologie befassen sich verschiedene Schulen, wie zum Beispiel der Behaviorismus und die kognitive Lernpsychologie, mit verschiedenen Lernauffassungen. Zur Beschreibung von Lernen hat der Behaviorismus, der sich auf beobachtbares Verhalten beschränkt, die Paradigmen „Lernen durch Kontingenz“ (Pawlow, Watson) und „Lernen durch Verstärkung“ (Thorndike, Skinner) entwickelt. Die kognitive Lernpsychologie setzt hingegen geistige Begriffe (Gedanken, Einstellungen, Bewertungen) in den Vordergrund. Ein wichtiges Paradigma wäre hier das „Lernen durch Beobachten“ (Bandura). Aus diesen Lerntheorien können auch für den Unterricht brauchbare Hinweise abgeleitet werden. So sollte man im Unterricht Angstauslöser vermeiden bzw. ihnen durch eine wertschätzende Haltung entgegenstehen (Edelmann 1996, S. 92-93). Weiters sollten Lehrende die Belohnung und nicht die Bestrafung als bevorzugte Kontingenz ansehen, da diese meist wirkungsvoller sei und auch das emotionale Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden nicht so belaste (Lefrançois 2006, S. 110f). Lehrende sollten sich außerdem bewusst sein, dass Sie während und außerhalb des Unterrichts Vorbildfunktion haben und daher bevorzugt als Modelle für Beobachtungslernen wirken können (Lefrançois 2006, S. 322).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition von Lernen
- Psychologische Schulen
- Behaviorismus
- Kognitive Lernpsychologie
- Paradigmen
- Lernen durch Kontiguität (behavioristisch)
- Beispiel: Klassische Konditionierung: Pawlow'scher Hund
- Beispiel: Watson
- Unterrichtsbezug
- Lernen durch Verstärkung (behavioristisch)
- Beispiel: Instrumentelle Konditionierung: Thorndikes Problemkäfig
- Beispiel: Operante Konditionierung: Skinnerbox
- Unterrichtsbezug
- Lernen durch Beobachtung (sozial-kognitiv)
- Beispiel: Banduras Bobo-Doll-Studie
- Unterrichtsbezug
- Lernen durch Kontiguität (behavioristisch)
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit Lernprozessen aus lernpsychologischer Perspektive. Sie verbindet theoretische Grundlagen mit Anwendungshinweisen für Lehrende. Die Arbeit untersucht verschiedene Definitionen von Lernen und beleuchtet bedeutende psychologische Schulen.
- Definition und Charakteristika von Lernen
- Einflussreiche psychologische Schulen (Behaviorismus und Kognitive Lernpsychologie)
- Wichtige Lernparadigmen (Kontiguität, Verstärkung, Beobachtung)
- Didaktische Implikationen der Lernparadigmen
- Anwendung der Theorien im Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel zur Definition von Lernen beleuchtet verschiedene Ansätze und Gemeinsamkeiten in der Definition des Lernbegriffs. Anschließend werden der Behaviorismus und die kognitive Lernpsychologie als einflussreiche Schulen vorgestellt. Der dritte Teil der Arbeit behandelt detailliert drei zentrale Lernparadigmen: Lernen durch Kontiguität, Lernen durch Verstärkung und Lernen durch Beobachtung. Jedes Paradigma wird anhand von Beispielen und Experimenten (z.B. Pawlow'scher Hund, Skinnerbox, Bobo-Doll-Studie) erläutert und seine Bedeutung für den Unterricht hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Lernprozesse, Lernpsychologie, Behaviorismus, Kognitive Lernpsychologie, Kontiguität, Verstärkung, Beobachtung, Klassische Konditionierung, Operante Konditionierung, sozial-kognitive Lerntheorie, Unterricht, Didaktik.
- Arbeit zitieren
- Christoph Burger (Autor:in), 2008, Lernprozesse aus dem Blickwinkel der Lernpsychologie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119566