Leseprobe
Inhaltverzeichnis
1. Einleitung
2.1 Definitionen der Begriffe Kompetenz, Emotionalität und Sozialität
2.1.1 Der Begriff Kompetenz
2.1.2 Emotionalität und emotionale Kompetenz
2.1.3 Sozialität und soziale Kompetenz
2.1.4 Sozial-emotionale Kompetenzen
2.2 Die Entwicklung von sozialen und emotionalen Kompetenzen
3. Die Rolle der pädagogischen Fachkraft
4. Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen im Kindergarten
4.1 Grundbedingungen einer gelingenden Förderung
4.2 Ansatzmöglichkeiten im Hinblick auf eine Förderung
4.3. Förderprogramme
5. Tabellarischer Überblick zu empirischen Studien
6. Resümee
7. Literaturverzeichnis
Anhang
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
1. Einleitung
„Bewahre mich vor dem naiven Glauben,
es müsste im Leben alles gelingen.
Schenke mir die nüchterne Erkenntnis,
dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge,
Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind,
durch dir wir wachsen und reifen.“
(Antoine de Saint-Exupéry)
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie sozioemotionale Kompetenzen in Kindergärten gefördert werden können. Setzen wir das anführende Zitat von Antoine de Saint-Exupéry und die Fragestellung in Bezug zueinander, wird klar, dass es bestimmte Kompetenzen braucht, um wachsen und reifen zu können. Doch welche Grundlagen sind dafür notwendig? Diese Arbeit befasst sich mit der Beantwortung dieser Frage.
Diese Arbeit legt ihren Schwerpunkt in Kap.4, in dem es um die Beantwortung der Fragestellung „Wie kann man die sozioemotionale Kompetenz von Kindern im Kindergarten gezielt fördern? geht. Da diese Fragestellung sehr umfangreich und über den Rahmen dieser Arbeit hinaus gehen würde, wird es um einen ganzheitlichen Überblick und mögliche Ansatzpunkte gehen.
Daher beginnt diese Arbeit mit einem kurzen theoretischen Hintergrund (Kap.2), bei dem die wesentlichen Begriffe Kompetenz, Emotionalität, Sozialität und sozio-emotionale Kompetenzen, zur Veranschaulichung mit einführenden bekannten Comics, aufgegriffen und definiert werden. Daran anschließen wird die Entwicklung dieser Kompetenzen behandelt und ebenso ein kurzer Überblick über die Rolle der pädagogischen Fachkraft (Kap.3) angeführt.
Wie bereits erwähnt, wird das Kap.4 sich mit der Förderung von sozioemotionalen Kompetenzen befassen und grundlegend einen Überblick über Gelingbedingungen geben, die Ansatzpunkte aufgreifen und einige Förderprogramme nennen.
Abschließen wird die Arbeit mit einer tabellarischen Aussicht auf einige geführte empirische Studien (Kap.5), die ebenso die Notwendigkeit der kindliche Frühbildung und Zusammenhänge der Thematik dieser Arbeit beweisen.
Das Resümee in Kap.6 fasst die Arbeit in ihren wesentlichen Punkten zusammen und gibt einen kurzen Ausblick.
2. Begriffserklärung und theoretischer Hintergrund
Das folgende Kapitel widmet sich zunächst den relevanten Begriffserklärungen, welche zum Verständnis der fachlichen Ausarbeitung der Fragestellung als Grundlage dienen sollen. Es werden soziale und emotionale Kompetenzen im Kontext der kindlichen Entwicklung definiert.
2.1 Definitionen der Begriffe Kompetenz, Emotionalität und Sozialität
2.1.1 Der Begriff Kompetenz
Der Begriff „Kompetenz“ findet in den verschiedensten Bereichen eine Bedeutung. Die Bedeutung für die Pädagogik, lässt sich auf den deutschen Erziehungswissenschaftler Wolfgang Klafkis und sein Kompetenzmodell der kritisch-konstruktiven Didaktik1 zurückführen. Er meint damit, Fähig- und Fertigkeiten zu nutzen, um bestimmte Schwierigkeiten zu lösen, aber auch die Bereitschaft dazu, Probleme zu lösen.
2.1.2 Emotionalität und emotionale Kompetenz
[Die Abbildungen wurden aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.]
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb.12
„Emotionalität“ bedeutet die Erfahrung von sowohl den eigenen Gefühlen (Emotionen) als auch den Umgang mit diesen3.
Dem Peanuts Comic ist zu entnehmen, dass sehr wohl verstanden wurde, welches Gefühl vorherrschend ist und wie am besten damit umgegangen werden kann. Aber auch, wie sich Gefühlszustände verändern lassen würden. Frau Bettina Jahnkes Definition von Emotionen zählt verschiedene Komponenten von Emotionen auf, die mit dem oben angeführten Comic verständlich erklärbar sind. Sie sagt:
„Emotionen sind vorrübergehende psychische Vorgänge, die durch äußere und innere Reize ausgelöst werden und durch eine spezifische Qualität und einen zeitlichen Verlauf gekennzeichnet sind. Sie manifestieren sich auf mehreren Ebenen: der des Ausdrucks (Stimme, Mimik, Gestik, Körperhaltung), der des Erlebens, der von Gedanken und Vorstellungen, der des Verhaltens und der der somatischen Vorgänge.“4
Um die Fähigkeit jedoch einzusetzen, bedarf es die Entwicklung dieser Kompetenzen, die in Kapitel 2.2 erläutert wird.
2.1.3 Sozialität und soziale Kompetenz
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[Die Abbildungen wurden aus urheberrechtlichen Gründen von der Redaktion entfernt.]
Abb.25
„Sozialität“ wird dem Wort „sozial“ zugeordnet und leitet sich vom lateinischen Begriff „socialis“ ab, der soviel bedeutet wie „gesellschaftlich“. Sozialität bedeutet, dass es in der Sozialnatur des Menschen liegt Gemeinschaften und Gruppen zu bilden. Aus diesem Bestreben heraus entwickeln sich die Fähigkeiten im Miteinander, also die sozialen Kompetenzen6.
Die emotionalen Fähigkeiten bilden die Grundlage von sozialen Kompetenzen und damit die Fähigkeit zwischenmenschliche Beziehungen zu gestalten, aber auch um ein Zusammenleben mit anderen zu ermöglichen.7 Peanuts Comic zeigt dabei sehr deutlich fehlende Kompetenzen im Umgang mit den Mitmenschen.
2.1.4 Sozial-emotionale Kompetenzen
Petermann und Koglin sprechen von sozial-emotionalen Kompetenzen, da sie eine enge Verbindung zwischen emotionalen und sozialen Fähigkeiten sehen. Sie gehen dabei jedoch davon aus, dass eine hohe emotionale Kompetenz die Grundlage für die Entwicklung von sozial kompetentem Verhalten bildet.8 9
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Aus der Abbildung wird ersichtlich, in welchem Zusammenhang soziale und emotionale Fähigkeiten stehen und auch, dass gerade das Kindergartenalter die Zeit darstellt, in denen Kinder diese Kompetenzen erwerben.
Nachfolgend wird die Entwicklung dieser Kompetenzen in ihren wesentlichen Zügen aufgegriffen und herausgearbeitet.
2.2 Die Entwicklung von sozialen und emotionalen Kompetenzen
Emotionale und soziale gelten als Basisfähigkeiten und werden im Rahmenplan* der Kultusministerkonferenz als Ziel in der Persönlichkeitsbildung angegeben.10
* Dort heißt es:
„Im Vordergrund der Bildungsbemühungen im Elementarbereich steht die Vermittlung grundlegender Kompetenzen und die Entwicklung und Stärkung persönlicher Ressourcen, die das Kind motivieren und darauf vorbereiten, künftige Lebens- und Lernaufgaben aufzugreifen und zu bewältigen, verantwortlich am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und ein Leben lang zu lernen.“11.
Der gesellschaftliche Diskurs und aktuelle Entwicklungen zeigen auf, dass wir uns in einer High-Speed Gesellschaft befinden. Bei all den schnellen und vielen Veränderungen, werden dem Menschen, zu jederzeit, hohe sozialemotionale Kompetenzen abverlangt. Schlagworte sind dabei also Flexibilität und vielfältige Lebensformen, die zunehmend das Arbeits- und Privatleben beeinflussen. Das bedeutet, dass nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder aufgrund der gesellschaftlichen Bedingungen, ständig ihre Emotionen ausbalancieren und schwierige Situationen bewältigen müssen.12 Das zeigt, dass auch die Entwicklung dieser Fähigkeiten einen lebenslangen Prozess darstellt, der zugleich auch den Erhalt eines demokratischen Miteinanders begünstigt. Soziale-emotionale Kompetenzen haben für jeden Einzelnen eine hohe Bedeutung.13
In „Ich achte gern auf dich und mich“ thematisieren Pfeffer und Göppner-Pfeffer sehr ausführlich, welche Komponenten und Faktoren die Entwicklung von emotionalen und sozialen Fähigkeiten beeinflussen und prägen. Fragen, wie „Was ist richtig, was ist falsch, oder was ist gut und was ist schlecht“ können Kindern nur mit Orientierung beantwortet werden.
[...]
1 Klafki, W. (2007). Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Beltz.
2 https://thebiologicalview.at/die-richtige-haltung/
3 Bender, S. (2010). Kinder erziehen, bilden und betreuen. Cornelsen Scriptor. S. 599
4 Janke, B. (2007). Entwicklung von Emotionen. Handbuch der Entwicklungspsychologie, 7, 347-358. S.347
5 https://achtsam-sein.info/inspiration/cartoons/
6 Bender, S. (2010). a.a.O., S. 599
7 Bender, S. (2010). a.a.O., S. 603
8 Koglin, U., & Petermann, F. (2013). Verhaltenstraining im Kindergarten: ein Programm zur Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen. Hogrefe Verlag. S.17ff
9 https://www.papilio.de/sozial-emotionale-kompetenz.html
10 Bender, S. (2010). a.a.O., S.606
11 Gemeinsamer Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertageseinrichtungen, Beschluss der Jugendministerkonferenz vom 13./14. 05. 2004/Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 03./04. 06. 2004
12 Bender, S. (2010). ebd.
13 Pfeffer, S., & Göppner-Pfeffer, M. (2007). Ich achte gern auf mich und dich. Persönlichkeit entwickeln, Gemeinschaft leben. Freiburg: Herder. S.22ff