„The rise of state capitalism“, so lautet die Überschrift eines im September 2008 veröffentlichten Artikels der Zeitung „The Economist“. Der Anstieg des Volu-mens staatlich verwalteter Gelder und deren Einfluss auf die Weltwirtschaft sind ein kontrovers diskutiertes Thema in der Tagespresse und Weltpolitik. Staatsfonds sind Anlagevehikel unter staatlicher Kontrolle und bereits seit den 50er Jahren als Form der Vermögensverwaltung bekannt. So besitzen heute über 30 Länder Staatsfonds, mit einem Gesamtvolumen von circa 1,5 bis 2,5 Billionen US-Dollar. Allen Prognosen nach wird sich das Vermögen dieser Fonds bis zum Jahre 2015 auf ungefähr 12 Billionen US-Dollar häufen. Dabei fordert der staatliche Einfluss auf privatwirtschaftliche Unternehmen sowohl Befürworter als auch Kritiker zur Debatte heraus. Eine konstruktive Diskussion im Umgang mit dieser Thematik gestaltet sich allerdings schwierig, da jene Anlagevehikel häufig Abwehrreflexe wecken. Es stellt sich somit die Frage, inwiefern Staatsfonds eine Gefahr für die Weltwirtschaft darstellen können. Um dieses zu klären, sollen zunächst Herkunft, sowie Anlagemotive und Charakteristika von Staatsfonds erörtert werden. Es folgt eine kritische Sicht der Vor- und Nachteile aus der Investitionstätigkeit von Staatsfonds und Empfehlungen, wie sich ein angemessener Umgang mit ihnen gestaltet.
Gliederung:
1 Einleitung
2 Eigenschaften von Staatsfonds
2.1 Herkunft von Staatsfonds
2.2 Abgrenzung zu weiteren Kapitalmarktakteuren
2.3 Anlagemotive und Charakteristika
3 Einfluss von Staatsfonds
3.1 Aktueller Rechtsrahmen ausländischer Direktinvestitionen
3.2 Positive Effekte resultierend aus Staatsfonds-Beteiligungen
3.3 Potentielle negative Effekte
4 Empfohlener Umgang mit staatlichen Anlagevehikeln
4.1 Aus Sicht der Bundesrepublik Deutschland
4.2 Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaft
4.3 Präferenzen des IWF und der OECD
5 Kritische Würdigung
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eigenschaften von Staatsfonds
- Herkunft von Staatsfonds
- Abgrenzung zu weiteren Kapitalmarktakteuren
- Anlagemotive und Charakteristika
- Einfluss von Staatsfonds
- Aktueller Rechtsrahmen ausländischer Direktinvestitionen
- Positive Effekte resultierend aus Staatsfonds-Beteiligungen
- Potentielle negative Effekte
- Empfohlener Umgang mit staatlichen Anlagevehikeln
- Aus Sicht der Bundesrepublik Deutschland
- Vorschlag der Kommission der Europäischen Gemeinschaft
- Präferenzen des IWF und der OECD
- Kritische Würdigung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Staatsfonds auf die Stabilität der Weltwirtschaft. Sie beleuchtet die Herkunft, Anlagemotive und Charakteristika dieser Fonds und analysiert sowohl positive als auch negative Auswirkungen ihrer Investitionstätigkeiten.
- Herkunft und Entwicklung von Staatsfonds
- Charakteristika und Abgrenzung zu anderen Finanzmarktakteuren
- Positive und negative Auswirkungen von Staatsfonds-Investitionen
- Empfehlungen zum Umgang mit Staatsfonds
- Bewertung der Risiken für die globale Wirtschaftsstabilität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Staatsfonds und deren wachsenden Einfluss auf die Weltwirtschaft ein. Das Kapitel „Eigenschaften von Staatsfonds“ beleuchtet die Herkunft dieser Fonds im Kontext steigender Rohstoffpreise und Devisenüberschüsse, sowie deren Abgrenzung zu anderen Finanzmarktakteuren. Das Kapitel „Einfluss von Staatsfonds“ befasst sich mit dem aktuellen Rechtsrahmen und analysiert potentielle positive und negative Effekte von Staatsfonds-Beteiligungen.
Schlüsselwörter
Staatsfonds, Weltwirtschaft, Finanzmärkte, Direktinvestitionen, Rohstoffpreise, Devisenüberschüsse, Risikomanagement, globale Wirtschaftsstabilität, Rechtsrahmen, Europäische Union, IWF, OECD.
- Arbeit zitieren
- cand. rer. pol. Bernd Brandscheid (Autor:in), 2008, Staatsfonds - Gefahr für die Stabilität der Weltwirtschaft?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119680