Der Staatsbankrott Argentiniens wird oft mit Verweis auf die reichen natürlichen Ressourcen und das Bildungsniveau des Landes als widersprüchlich und vermeidbar bezeichnet.
Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, aufzuzeigen, dass strukturelle Bedingungen Wachstum zwar ermöglichen, wie gleichzeitig aber soziale und kulturelle Faktoren jede Möglichkeit wirtschaftlicher Entwicklung erweitern, begrenzen oder zunichte machen können. Am Fall Argentinien wird besonders deutlich, daß es nicht bestimmte Ressourcen sind, die das wirtschaftliche Schicksal eines Landes bestimmen, sondern auch die Art der Institutionen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- I. Motive und Folgen von Korruption
- 1. Moralische Schranken
- 2. Rechtliche und soziale Sanktionen
- 2.1. Rechtliche Sanktionen
- 2.2. Soziale Sanktionen
- 3. Konsequenzen der Korruption
- 3.1. Abnahme des Unrechtsbewusstseins - Anstieg der Gewaltkriminalität
- 3.2. Wettbewerbsverzerrungen und Fehlallokationen
- 3.3. Auflösung der Entscheidungsprozesse
- 3.4. Untergrabung der staatlichen Legitimität
- 3.5. Rechtsunsicherheit und Korruption als Standortfaktor
- 3.6. Individualismus, Pessimismus und Selbstschutzmentalität
- II. Historische Dimension der Korruption
- 1. Das koloniale Erbe
- 1.1. Mentalität der Eroberer
- 1.2. Katholische Tradition
- 1.3. Encomienda System
- 1.4. Schmuggel – das spanische Handelsmonopol und seine inneren Widersprüche
- 1.5. Kolonialverwaltung - Virreynato
- 1.6. Kolonialgesellschaft
- 2. Von der Unabhängigkeit zur Verfassung 1853
- 2.1. Buenos Aires vs. Landesinneres
- 2.2. Die Grossgrundbesitzer
- 2.3. „Martin Fierro“ und der Gauchomythos
- 2.4. Die Verfassung 1853 – Diskrepanz zwischen normativer Ordnung und Wirklichkeit
- 3. Immigration und Agrarexportmodell 1880 – 1930
- 3.1. Beginn der Immigration - „Hacer la América“
- 3.2. Agrarexportmodell (1880 – 1930)
- 3.3. Die Krise des Jahres 1890
- 3.4. Konservative Ordnung
- 3.5. Entstehung des Radikalismus
- 3.6. Weltwirtschaftskrise
- 4. Importsubstitution und Peronismus
- 4.1. Importsubstitutionsmodell
- 4.2. Peronismus
- 5. Die Ära Meném 1991-1999 – Ursachen der Verfestigung der Korruption
- 5.1. Importöffnung – „Pizza und Champagner“
- 5.2. Liberalisierungs- und Strukturanpassungsprozesse-Allheilmittel gegen Korruption?
- 5.3. Vorgehensweise bei den Privatisierungen – Behandlung ausländischer Konzerne
- 6. Argentinien ein Ausnahmefall?
- 6.1. Korruptionsbekämpfung
- 1. Das koloniale Erbe
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch untersucht die institutionelle Korruption in Argentinien und deren wirtschaftliche Ursachen und Auswirkungen. Es analysiert, wie strukturelle Bedingungen und soziokulturelle Faktoren die wirtschaftliche Entwicklung des Landes beeinflusst haben. Der Fokus liegt auf der Wechselwirkung zwischen politischen Entscheidungen, dem Verhalten der Bevölkerung und dem historischen Kontext.
- Die historischen Wurzeln der Korruption in Argentinien.
- Der Einfluss soziokultureller Faktoren auf die Verbreitung von Korruption.
- Die ökonomischen Konsequenzen institutioneller Korruption.
- Die Rolle politischer Eliten und Interessengruppen.
- Verschiedene Regierungsmodelle und deren Einfluss auf Korruption.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Problemstellung und Zielsetzung des Buches. Kapitel I beleuchtet Motive und Folgen von Korruption, differenziert zwischen moralischen, rechtlichen und sozialen Sanktionen und analysiert die Konsequenzen wie Wettbewerbsverzerrungen und den Untergang staatlicher Legitimität. Kapitel II untersucht die historische Dimension der Korruption, beginnend mit dem kolonialen Erbe, der Unabhängigkeit und der Verfassung von 1853, der Immigration und dem Agrarexportmodell, der Importsubstitution und dem Peronismus. Das Kapitel endet mit einer Betrachtung der Menem-Ära und der damit verbundenen Verfestigung der Korruption.
Schlüsselwörter
Institutionelle Korruption, Argentinien, Wirtschaft, Soziokulturelle Faktoren, Historische Entwicklung, Politische Eliten, Wirtschaftspolitik, Kolonialismus, Peronismus, Menem-Ära, Wettbewerbsverzerrung, Staatliche Legitimität.
- Arbeit zitieren
- Martin Kolmhofer (Autor:in), 2003, Institutionelle Korruption in Argentinien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119909