Der spätere Bonifacius wurde mit dem Namen Wynfreth oder auch Winfried ausgesprochen vermutlich im Jahr 672 im Kleinkönigtum Wessex, in der Nähe von Exeter im Südwesten Englands, geboren. (Die Briefe des heiligen Bonifatius, S. 3) Den kirchlichen Namen Bonifacius erhielt er im Jahr 719 im Alter von 47 Jahren von Papst Gregor II. (Die Briefe des heiligen Bonifatius, S. 4) Das Leben Bonifacius` bezeichnet Willibald, der Verfasser der Bonifacius-Biographie, zu Beginn seiner Ausführungen als „herrlich“ und „selig“. (Vita Sancti Bonifatii; S. 461, Z. 2) Bonifacius sei mit großer mütterlicher Sorge und Mühe aufgezogen worden. (S. 461, Z. 15) Er wurde von Geburt an mehr gemocht als seine Geschwister und sei seinen Brüdern bevorzugt worden. (S. 461, Z. 16 - 17) Bereits als Kind erkannte er, dass es nicht nur Gegensätzliches beziehungsweise Vergängliches gäbe und habe sich früh dem Himmlischen gewidmet. Bereits als Vier- oder Fünfjähriger habe er damit begonnen, sich dem Dienst Gottes zu weihen und ein Leben im Kloster anzustreben. (S. 461, Z. 17 - 22) In dieser frühen Lebensphase habe er sich bereits mit Presbytern und Klerikern über Gott und sein Wirken unterhalten. (S. 461, Z. 22 - 29) Bonifacius´ Entschluss zu einem gottesdienlichen Leben habe er schließlich seinem Vater mitgeteilt, der von dieser Idee jedoch empört gewesen sei und ihn mit allen möglichen Mitteln versucht habe, davon abzubringen und Bonifacius die weltlichen Güter anzupreisen. (S. 461, Z. 30 - S. 463, Z. 15) „Jedoch der schon als Kind von Gott erfüllte Mann raffte sich, je mehr Hindernisse ihm vom Vater in den Weg gelegt wurden, zu umso höherer Tapferkeit des Geistes auf und strebte eifrig, sich den himmlischen Schatz zu erwerben und sich dem Studium der heiligen Wissenschaften mit Eifer zu widmen.“ (S. 463, Z. 15 - 19) Auf wundersame Weise sei es dann jedoch geschehen, dass der Wunsch Bonifacius´ nach einem geistlichen Leben doch in Erfüllung gehen konnte. Der Vater, der sich bis zuletzt gegen Bonifacius´ Vorhaben gewandt hätte, sei plötzlich schwer erkrankt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Kindheit und Jugend Bonifatius'
- 2. Analyse der Willibald-Biographie
- 3. Wunder des Bonifatius
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben des heiligen Bonifatius, basierend auf der Biographie von Willibald und anderen Quellen. Der Fokus liegt auf der Darstellung seiner frühen Jahre, seiner Entwicklung zur geistlichen Persönlichkeit und der Beschreibung von wundersamen Ereignissen, die mit ihm in Verbindung gebracht werden.
- Bonifatius' Kindheit und Jugend und seine Berufung zum geistlichen Leben
- Analyse der Willibald-Biographie als Quelle und deren methodische Aspekte
- Beschreibung und Analyse von Wundern, die Bonifatius zugeschrieben werden
- Bonifatius' Weg zur Geistlichkeit und seine Rolle als Missionar
- Die Darstellung Bonifatius' in verschiedenen Quellen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Kindheit und Jugend Bonifatius': Dieses Kapitel beschreibt die frühen Lebensjahre Bonifatius', seine Familie, seinen frühen Wunsch nach einem geistlichen Leben und seinen Eintritt ins Kloster. Es schildert seinen Kampf gegen den Willen seines Vaters und die letztendliche Erfüllung seines Wunsches durch göttliche Fügung. Weiterhin wird seine Ausbildung und sein Leben in verschiedenen Klöstern behandelt, seine akademischen Leistungen sowie seine Charakterzüge wie Fleiß, Demut und Enthaltsamkeit werden hervorgehoben.
Kapitel 2: Analyse der Willibald-Biographie: Hier wird die Biographie Willibalds als wichtigste Quelle über das Leben Bonifatius' analysiert. Der Fokus liegt auf dem Schreibstil Willibalds, seiner Demut und Bewunderung für Bonifatius, sowie auf der Methodik und den möglichen Limitationen der Quelle. Die Einleitung der Biographie und ihre Intention werden genauer beleuchtet.
Kapitel 3: Wunder des Bonifatius: Dieses Kapitel präsentiert verschiedene Wunder, die Bonifatius zugeschrieben werden. Es handelt sich um eine Auswahl an überlieferten Geschichten, die seine Heiligsprechung beeinflussten, darunter die Beschwichtigung von Ungeziefer, die Tötung eines Fuchses, das Ergrünen eines Stabes, die Vertreibung von Vögeln und die Unterstützung durch den Erzengel Michael. Die Geschichten illustrieren den Glauben an seine Heiligkeit und göttliche Einwirkung.
Schlüsselwörter
Heiliger Bonifatius, Willibald-Biographie, frühes Leben, geistliche Berufung, Wunder, Klosterleben, Missionar, Heiligsprechung, angelsächsische Kirche, Frömmigkeit, Demut, Enthaltsamkeit.
- Quote paper
- Christian Werth (Author), 2007, Das Leben des heiligen Bonifatius, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119943