Bevor technologische Errungenschaften, wie das Hypertext Transfer Protokoll (HTTP) und das WorldWideWeb (WWW) die Nutzerkreise global weiteten, entwickelten sich Frühformen computervermittelter Kommunikation und virtueller Vernetzung innerhalb relativ isolierten, akademischen und militärischen Kreisen. Die Kombination fortwährender Evolution des Internets und angeschlossener Informations- und Kommunikationstechnologien
im Bereich der Freizeitkonsumgüter1 durchdringt zahlreiche Lebens- und
Arbeitsbereiche der Informations- und Wissensgesellschaft. Die Akteure der Entertainment- Branche – und hier im Speziellen die der Tonträgerindustrie – betreffen die neuen Praktiken des Umgangs mit Kulturgütern im Bereich von Musik und Unterhaltung besonders intensiv, da sie auf der Verwertung geistigen Eigentums unter hohem Einsatz technischer Medien basiert.
Während bereits BENJAMIN dem Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen
Reproduzierbarkeit eine rundweg neue Qualität zusprach2, markiert die Transformation innerhalb der technischen Reproduktion von analog auf digital einen mindestens ebenso epochalen Qualitätssprung. Miniaturisierung der elektronischen Bauelemente und Digitalisierung führen zu einer Kostenreduktion von Produktion und Vertrieb materieller und immaterieller Güter und fördern die Streuung in zahlreiche gesellschaftliche Bereiche.
Zudem vermag die hypermediale Architektur des Internets, Beziehungen und
Knotenpunkte abzubilden, die netzartige Zusammenschlüsse verstreuter Individuen und Gruppierungen ermöglicht, die in dieser Menge und Dichte in der Menschheitsgeschichte bislang nicht verfügbar waren.
All diese Phänomene schaffen einen hohen Grad an sozialer und thematischer Flexibilität, umfangreicher Interaktivität und Dynamik und verursachen eine fortwährende Veränderung bestehender Beziehungsformen und Interaktionsprozesse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problem- und Fragestellung
- Gang der Untersuchung
- Das Konzertwesen
- Konzerte im marktwirtschaftlichen Kontext
- Zum Begriff des Konzerts
- Zentrale Charakteristika des Konzertwesens
- Ökonomische Bedeutung des Live-Konzertmarktes innerhalb der Musikindustrie
- Live-Künstler im Konzertwesen
- Prozesse des Konzertmanagements
- Allgemeine Beschreibung der Künstler- und deren Vertreterpositionen
- Kategorisierung von Künstlern nach Gesichtspunkten der Popularität
- Das Prinzip der Selbstorganisation im semi-professionellen Spektrum
- Veranstalter im Konzertwesen
- Allgemeine Unterscheidung von Veranstalterpositionen
- Kategorische Einstufung von Veranstalterpositionen
- Entwicklungen im Konzertveranstaltermarkt
- Das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Veranstaltern und Künstlern
- Zentrale Phasen des Konzertmanagements innerhalb direkter Austauschbeziehungen
- Problemfelder des semi-professionellen Konzertmanagements
- Das Internet und seine Rolle als virtueller Kooperationsraum
- Grundlagen des Internets
- Definition
- Technologische Entwicklungslinien des WWW
- Grundlegende Charakteristika des Internets
- Formen virtueller Vernetzungen im Internet
- Virtuelle Beziehungsformen
- Computervermittelte Kommunikation
- Kooperation in virtuellen Netzwerken
- Zwischenfazit
- Formen Virtueller Vernetzung im Konzertwesen
- MySpace und weitere Systemlösungen virtueller Plattformen im Spektrum von Event- und Musikkultur
- Annahmen für die Formierung virtueller Beziehungen zwischen Künstlern und Veranstaltern innerhalb virtueller Communities
- Vor- und Nachteile virtueller Vernetzung im Konzertwesen
- Systemlösungen für virtuelle Kooperationsformen im semi-professionellen Konzertmanagement
- Zielsetzungen und Voraussetzungen für virtuelle Konzertmanagementprozesse
- Zielgruppen
- Schnittstellen für ein Online-Konzertmanagement
- Anforderungen an die Gestaltung einer Plattform für ein Online-Konzertmanagement
- Schlussfolgerungen für virtuelle Kooperationsformen im semi-professionellen Konzertmanagement
- Möglichkeiten und Potenziale
- Grenzen und Probleme für die Entwicklung eines virtuellen Konzertmanagementsystems
- Politische Initiativen zur musikalischen Nachwuchsförderung in der Informationsgesellschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht Möglichkeiten und Grenzen virtueller Kooperationsformen im semi-professionellen Konzertmanagement. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen, die sich durch den Einsatz des Internets für die Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Veranstaltern ergeben.
- Das Konzertwesen im marktwirtschaftlichen Kontext
- Virtuelle Vernetzung im Konzertbereich und deren Formen
- Analyse bestehender Online-Plattformen und -Lösungen
- Potenziale und Limitationen virtueller Kooperationsmodelle
- Politische Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt die Problematik und Forschungsfrage. Kapitel 2 beleuchtet das Konzertwesen, einschließlich der ökonomischen Bedeutung und der Akteure (Künstler und Veranstalter). Kapitel 3 erörtert das Internet als virtuellen Kooperationsraum und verschiedene Formen virtueller Vernetzung. Kapitel 4 untersucht den Einsatz virtueller Plattformen im Konzertwesen. Kapitel 5 analysiert Systemlösungen für virtuelle Kooperationsformen im semi-professionellen Konzertmanagement, inklusive der Betrachtung von Zielsetzungen, Zielgruppen und Anforderungen an entsprechende Plattformen.
Schlüsselwörter
Konzertmanagement, semi-professionell, virtuelle Kooperation, Internet, Online-Plattformen, Künstler, Veranstalter, Netzwerk, Computervermittelte Kommunikation, Musikindustrie, Nachwuchsförderung.
- Quote paper
- M.A. Thore Debor (Author), 2007, Möglichkeiten und Grenzen virtueller Kooperationsformen im semiprofessionellen Konzertmanagement, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120081