Mit Hilfe seines Subjektbegriffs fragt Michael Winkler, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena danach, in welchem Maße das jeweilige Aneignungshandeln dem einzelnen Individuum ermöglicht, gesellschaftlich Subjekt zu werden, respektive zu bleiben und in die ihm in ihrer Struktur vorgegebenen sozialen Interaktions- und Kommunikationsvorgänge einzugreifen; aktiv zu werden. Gleichzeitig treffen Fachkräfte Aufsuchender Sozialer Arbeit in ihrer Praxis auf sozial ausgegrenzte Adressierte mit benachteiligenden Lebenssituationen, prekarisierten Lebensführungen und institutionellen Ausgrenzungserfahrungen.
Daraufhin ergibt sich, den Gedanken fortführend, die Frage, wie sich Lebensrealitäten, die dazu führen, dass gesellschaftliche Subjektwerdung durch Aneignungshandeln nicht ermöglicht werden kann, ausgestalten. Anders formuliert wird also danach gefragt, welche Probleme dazu führen, dass Adressierte Aufsuchender Sozialer Arbeit sich besagte Interaktions-/Kommunikationsformen nicht aktiv aneignen (können). Auf diese Weise kann die problematische Subjektperspektive Adressierter aus einem neuen Blickwinkel beleuchtet werden, sodass im Folgenden eine einführende Beschreibung und Einordnung Aufsuchender Sozialer Arbeit unternommen und die sozialpädagogische Theorie Winklers skizziert wird. Danach werden notwendige theoretische Begrifflichkeiten geklärt, sodass im Anschluss die Lebensrealitäten Adressierter mittels des Subjektbegriffs Michael Winklers analysiert werden können. So wird versucht eine Antwort auf die Frage zu finden, mit welchen Lebensrealitäten Individuen konfrontiert sind, dass sie zu Adressierten Aufsuchender Sozialer Arbeit werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Aufsuchende Soziale Arbeit
- Begriffsbestimmungen Michael Winklers
- Subjekt
- Ort
- Die Subjektperspektive Adressierter Aufsuchender Sozialer Arbeit
- Die Aneignungsproblematik
- Macht-/Herrschaftsstrukturen
- Das Paradoxon des Generationengefälles
- Die ungewisse Entwicklung von Lebensbedingungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Lebensrealitäten von Menschen, die von Aufsuchender Sozialer Arbeit angesprochen werden, aus der Perspektive des Subjektbegriffs von Michael Winkler. Sie fragt danach, inwiefern die soziale Teilhabe und die Aneignung von Lebensmöglichkeiten für diese Personen durch strukturelle und soziale Faktoren erschwert werden.
- Die Aneignungsproblematik im Kontext von Aufsuchender Sozialer Arbeit
- Die Rolle von Macht- und Herrschaftsstrukturen in der Lebenswelt der Adressaten
- Das Generationengefälle und seine Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der Adressaten
- Die ungewisse Zukunft der Lebensbedingungen der Adressaten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und führt den Subjektbegriff von Michael Winkler ein. Das zweite Kapitel klärt die Begriffe "Aufsuchende Soziale Arbeit" und "Subjekt" im Rahmen von Winklers Theorie. Es beleuchtet die zentrale Bedeutung der Aneignung von Lebensmöglichkeiten für die Entwicklung einer Subjektposition. Das dritte Kapitel analysiert die Lebensrealitäten der Adressaten Aufsuchender Sozialer Arbeit aus der Perspektive des Subjektbegriffs.
Schlüsselwörter
Aufsuchende Soziale Arbeit, Subjektbegriff, Michael Winkler, Lebensrealitäten, Aneignungsproblematik, Machtstrukturen, Generationengefälle, Lebensbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Niklas Pöhnert (Autor:in), 2021, Lebensrealitäten Adressierter Aufsuchender Sozialer Arbeit aus der Perspektive des Subjektbegriffs Michael Winklers, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1201309