In dieser Arbeit werden die Gründe bzw. Motive der türkischen Migrantinnen und Migranten für eine Einbürgerung in Deutschland herausgearbeitet. Dafür werden quantitative und qualitative empirische Untersuchungen, in denen dieses Thema bearbeitet wurde, herangezogen. Ziel der Arbeit ist es, die Methoden in den quantitativen und qualitativen Untersuchungen zu analysieren, deren Ergebnisse miteinander zu vergleichen, auf Defizite zu verweisen und Empfehlungen für zukünftige Forschungsvorhaben abzugeben. Die vorliegende Arbeit gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil soll ein allgemeines Hintergrundwissen
über die türkische Bevölkerung sowie über die rechtliche Lage hinsichtlich
der Staatsangehörigkeit und der Einbürgerung gewährleisten. Dies soll eine Erleichterung für die Interpretation der Ergebnisse aus den empirischen Untersuchungen im zweiten Teil sein und zum besseren Verständnis beitragen.
Bevor ich mit dem methodischen Teil II der Arbeit anfange, werde ich in Teil I im ersten Abschnitt einen Überblick über die soziale, wirtschaftliche und politische Lage der Türkei seit 1950 verschaffen, die durch drei Militärputsche geprägt ist. Ziel ist, den Hintergrund für die Emigrationsbewegungen in die BRD und den Verbleib der türkischen Migrantinnen und Migranten, meiner Fokusgruppe, in der BRD zu veranschaulichen. Im zweiten Abschnitt wird ein
Überblick über die türkische Migration in die BRD seit 1950 gegeben. Dabei werden die einzelnen Phasen der Migration beschrieben. Die zusammenfassende Bewertung im dritten Abschnitt schildert die Verbleibeabsichten und Rückkehrpläne der türkischen Migrantinnen und Migranten, deren Integration durch die erleichterte Einbürgerung gefördert werden sollte. Der vierte Abschnitt bildet die rechtlichen Grundlagen, beginnend mit der Definition und den Möglichkeiten des Erwerbs einer Staatsangehörigkeit. Dabei werden die gesetzlichen Änderungen im Einbürgerungsrecht ab 1990 sowie die Mindestvoraussetzungen für eine Anspruchs- und Ermessenseinbürgerung vor und nach der Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes im Jahr 2000 dargestellt. Ergänzend wird das türkische Staatsangehörigkeitsrecht als Vergleich herangezogen, da die Regelungen im türkischen und deutschen Recht Unterschiede
aufweisen. Abschließend werden Mehrstaatigkeit in Deutschland und der Türkei aufgrund der Diskrepanzen einander gegenübergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Teil I: Türkische Migration und Einbürgerung in Deutschland - politischer und rechtlicher Kontext
- 1. Die Lage der Türkei seit 1950
- 2. Die türkische Migration in die BRD seit 1950
- 3. Zusammenfassende Bewertung
- 4. Staatsangehörigkeitsgesetze
- 4.1. Definition von Staatsangehörigkeit
- 4.2. Der Erwerb einer Staatsangehörigkeit
- 4.2.1. Der Erwerb der deutschen Staatangehörigkeit
- 4.2.1.1. Der Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch Geburt
- 4.2.1.2. Der Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung
- 4.3. Das Einbürgerungsrecht in Deutschland
- 4.3.1. Überblick über die Entwicklung des Einbürgerungsrechts
- 4.3.2. Anspruchs- und Ermessenseinbürgerung im Vergleich
- 4.3.2.1. Anspruchseinbürgerung – die Mindestvoraussetzungen
- 4.3.2.2. Ermessenseinbürgerung - die Mindestvoraussetzungen
- 4.3.3. Ergänzungen seit 2007
- 4.4. Das türkische Staatsangehörigkeitsrecht
- 4.5. Mehrstaatigkeit in Deutschland und Türkei
- 5. Die Einbürgerung der türkischen Bevölkerung in Zahlen
- Zwischenfazit
- Teil II: Einbürgerungsmotive türkischer Migrantinnen und Migranten in der empirischen Sozialforschung
- 6. Die empirische Sozialforschung
- 6.1. Quantitative Sozialforschung - was ist das?
- 6.2. Qualitative Sozialforschung - was ist das?
- 6.3. Methoden in der empirischen Sozialforschung
- 7. Analyse der empirischen Untersuchungen
- 7.1. Einbürgerungsmotive – Stand der Forschung
- 7.1.1. Quantitative empirische Forschung
- 7.1.2. Qualitative empirische Forschung
- 7.2. Methoden in den quantitativen empirischen Untersuchungen
- 7.3. Methoden in den qualitativen empirischen Untersuchungen
- 8. Die Einbürgerungsmotive der türkischen Migrantinnen und Migranten
- 8.1. Ergebnisse aus den quantitativen empirischen Forschungen
- 8.2. Ergebnisse aus den qualitativen empirischen Forschungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit analysiert die Einbürgerung türkischer Migrantinnen und Migranten in Deutschland. Ziel ist es, Methoden und Ergebnisse der empirischen Sozialforschung zu diesem Thema zu untersuchen und zu bewerten. Die Arbeit beleuchtet sowohl den politischen und rechtlichen Kontext als auch die Einbürgerungsmotive der betroffenen Bevölkerungsgruppe.
- Türkische Migration nach Deutschland
- Deutsches und türkisches Staatsangehörigkeitsrecht
- Methoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung
- Analyse von Einbürgerungsmotiven
- Bewertung verschiedener Forschungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Teil I: Türkische Migration und Einbürgerung in Deutschland - politischer und rechtlicher Kontext: Dieser Teil der Arbeit liefert einen umfassenden Überblick über die Geschichte der türkischen Migration nach Deutschland seit 1950, beginnt mit der Darstellung der politischen und wirtschaftlichen Lage der Türkei in diesem Zeitraum und analysiert die Entwicklung der Migrationsströme. Die Kapitel befassen sich detailliert mit den relevanten Staatsangehörigkeitsgesetzen beider Länder, definieren den Begriff der Staatsangehörigkeit, erläutern verschiedene Erwerbswege und vergleichen das deutsche und türkische Recht im Hinblick auf Einbürgerung und Mehrstaatigkeit. Abschließend werden die Einbürgerungszahlen der türkischen Bevölkerung in Deutschland präsentiert.
Kapitel 6: Die empirische Sozialforschung: Dieses Kapitel dient als methodologische Grundlage der Arbeit und beschreibt die Methoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung. Es erklärt detailliert die Auswahlmethoden für Untersuchungseinheiten, verschiedene Techniken der Datenerhebung (Befragungen, Beobachtungen), sowie die Datenaufbereitung und -analyse. Es werden sowohl standardisierte als auch nicht-standardisierte Verfahren in der Befragung erläutert, gefolgt von einer umfassenden Beschreibung der jeweiligen Analysemethoden. Der Fokus liegt auf den Unterschieden und Gemeinsamkeiten der beiden Forschungsansätze.
Kapitel 7: Analyse der empirischen Untersuchungen: Dieses Kapitel analysiert bestehende empirische Untersuchungen zum Thema Einbürgerungsmotive türkischer Migranten. Es unterteilt die Analyse in quantitative und qualitative Studien, betrachtet jeweils die Auswahl der Untersuchungseinheiten, die Datenerhebungsmethoden, die Datenaufbereitung und die angewandten Analysemethoden. Eine detaillierte Methodenkritik schließt die Kapitel ab, wobei die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Ansätze hervorgehoben werden.
Schlüsselwörter
Türkische Migration, Einbürgerung, Staatsangehörigkeitsrecht, Deutschland, Türkei, empirische Sozialforschung, quantitative Methoden, qualitative Methoden, Einbürgerungsmotive, Methodenkritik.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Türkische Migration und Einbürgerung in Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit analysiert die Einbürgerung türkischer Migrantinnen und Migranten in Deutschland. Sie untersucht Methoden und Ergebnisse der empirischen Sozialforschung zu diesem Thema und beleuchtet den politischen und rechtlichen Kontext sowie die Einbürgerungsmotive der betroffenen Bevölkerungsgruppe.
Welche Themen werden im ersten Teil der Arbeit behandelt?
Teil I bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der türkischen Migration nach Deutschland seit 1950. Er beginnt mit der politischen und wirtschaftlichen Lage der Türkei und analysiert die Entwicklung der Migrationsströme. Detailliert werden die relevanten Staatsangehörigkeitsgesetze Deutschlands und der Türkei behandelt, der Begriff der Staatsangehörigkeit definiert, verschiedene Erwerbswege erläutert und das deutsche und türkische Recht bezüglich Einbürgerung und Mehrstaatigkeit verglichen. Abschließend werden die Einbürgerungszahlen der türkischen Bevölkerung in Deutschland präsentiert.
Welche Rolle spielt die empirische Sozialforschung in der Arbeit?
Die empirische Sozialforschung bildet die methodologische Grundlage der Arbeit. Kapitel 6 beschreibt die Methoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung, einschließlich der Auswahlmethoden für Untersuchungseinheiten, verschiedener Techniken der Datenerhebung (Befragungen, Beobachtungen), sowie der Datenaufbereitung und -analyse. Es werden sowohl standardisierte als auch nicht-standardisierte Verfahren erläutert, gefolgt von einer Beschreibung der Analysemethoden. Der Fokus liegt auf den Unterschieden und Gemeinsamkeiten beider Forschungsansätze.
Wie werden empirische Untersuchungen analysiert?
Kapitel 7 analysiert bestehende empirische Untersuchungen zu Einbürgerungsmotiven türkischer Migranten. Die Analyse unterteilt sich in quantitative und qualitative Studien, betrachtet die Auswahl der Untersuchungseinheiten, die Datenerhebungsmethoden, die Datenaufbereitung und die angewandten Analysemethoden. Eine detaillierte Methodenkritik mit Stärken und Schwächen der verschiedenen Ansätze schließt das Kapitel ab.
Welche Einbürgerungsmotive türkischer Migranten werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die Einbürgerungsmotive türkischer Migrantinnen und Migranten anhand von Ergebnissen aus quantitativen und qualitativen empirischen Forschungen. Diese Ergebnisse werden in Kapitel 8 separat dargestellt und analysiert.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Türkische Migration, Einbürgerung, Staatsangehörigkeitsrecht, Deutschland, Türkei, empirische Sozialforschung, quantitative Methoden, qualitative Methoden, Einbürgerungsmotive, Methodenkritik.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: Teil I behandelt den politischen und rechtlichen Kontext der türkischen Migration und Einbürgerung in Deutschland. Teil II widmet sich den Einbürgerungsmotiven türkischer Migrantinnen und Migranten in der empirischen Sozialforschung. Einzelne Kapitel befassen sich mit der Lage der Türkei seit 1950, der türkischen Migration nach Deutschland, Staatsangehörigkeitsgesetzen, Einbürgerungszahlen, Methoden der quantitativen und qualitativen Sozialforschung, der Analyse empirischer Untersuchungen und der Ergebnisse zu Einbürgerungsmotiven.
Welches Ziel verfolgt die Arbeit?
Ziel der Arbeit ist die Analyse der Einbürgerung türkischer Migrantinnen und Migranten in Deutschland durch die Untersuchung und Bewertung von Methoden und Ergebnissen der empirischen Sozialforschung. Sie beleuchtet den politischen und rechtlichen Kontext sowie die Einbürgerungsmotive.
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- Diplom-Volkswirtin Vesile Güzel (Author), 2008, Die Einbürgerung türkischer Migrantinnen und Migranten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120181