Nach Übernahme der Regierungsgewalt durch das nationalsozialistische Regime am 30.
Januar 1933, wurden kürzester Zeit sämtliche Strukturen aufgebrochen, die tragende
Säulen der Weimarer Demokratie waren.
Die vorliegende Arbeit will – um Bezug auf den Titel zu nehmen – die Deutsche Arbeitsfront
als ein wesentliches Element nationalsozialistischer Wirtschafts- und Ideologiepolitik
in Wesen, Aufgaben und Strukturen vorstellen. Die DAF hat im Laufe ihrer
Existenz die eigene Gestalt mehrfach in solch gravierender Form geändert, dass es sich
als außerordentlich schwierig gestaltet, die Organisationsstruktur an sich festzuhalten
und daraus wirkliche Ziele abzuleiten. Dennoch sollen in der vorliegenden Arbeit Indikatoren
herausgestellt werden, die zweifelsfrei belegen, dass stets die Bildung einer
Volksgemeinschaft Kernelement des eigenen Handelns war. Hinsichtlich ihres Anspruches
der organisatorischen Erfassung aller Deutschen, diente sie einzig und allein dem
Zwecke der Bildung „kriegsfähigen Humankapitals“. Natürlich hatte sie maßgeblichen
Einfluss auf die Gestaltung nationalsozialistischer Sozialpolitik, doch galt fortwährend
der „Primat der ideologischen Schulung“. Um die Voraussetzungen für die DAF nachzeichnen zu können, soll der einführende
Komplex der vorliegenden Arbeit die Zerschlagung der freien Gewerkschaften
näher beleuchten. Als „Sammelbecken“ marxistischen Gedankenguts diffamiert, sah
man nur im Ausschalten der alten Gewerkschaftsstrukturen die Möglichkeit die eigenen
Ziele zu realisieren. Im zweiten Teil wird dann die unklare, in NS-Kreisen sprach man
auch von der flexiblen, Struktur der Arbeitsfront, mit ihren – bis zum AOG (Gesetz zur
Ordnung der nationalen Arbeit – unklaren Kompetenzen dargelegt. Der abschließende
Teil widmet sich dann explizit Bereichen der Betriebspolitik und zeigt Mittel und Wege
der ideologischen Prägung des Nachwuchses auf, wobei der Wettkampfgedanke als ein
zentrales Element der DAF ausgestaltet wurde.
Das Dritte Reich gilt als der am besten erforschte Bereich deutscher Geschichte
und weist somit eine Fülle von Literatur auf, welche man im Rahmen dieser Arbeit einfach
nicht zu nutzen im Stande sein kann. Eine Vielzahl von Autoren widmet sich zwar
der Hauptthematik, scheint dann realiter aber nicht spezifisch genug zu sein. Daher soll
an dieser Stelle Bezug auf das Werk Matthias Freses genommen werden, der die Betriebspolitik des Dritten Reiches explizit zum Untersuchungsgegenstand seiner Arbeit
machte. Nicht zuletzt bedingt durch den sehr treffenden Titel des Buches lieferte der
Autor wesentliche Inspirationen für die vorliegende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Fragestellung
- 2. Die Zerschlagung der Gewerkschaften
- 2.1. Der „Tag der Nationalen Arbeit“
- 2.2. Gewerkschaften – marxistisches Feindbild
- 2.3. Der 2. Mai 1933
- 2.4. Die Situation nach dem 2. Mai
- 3. Die Deutsche Arbeitsfront
- 3.1. Die Person Robert Ley
- 3.2. Der organisatorische Aufbau der DAF
- 3.2.1. Provisorischer Charakter der Organisation
- 3.2.1.1. Die Treuhänder der Arbeit
- 3.2.1.2. Das Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit
- 3.2.2. Die „neue“ DAF - von der Pseudogewerkschaft zur nationalsozialistischen Massenorganisation
- 3.2.1. Provisorischer Charakter der Organisation
- 4. Die Betriebsarbeit der DAF
- 4.1. Berufserziehung
- 4.2. RBWK und Leistungskampf der deutschen Betriebe
- 4.3. Die Schönheit der Arbeit
- 5. Die Finanzierung der DAF
- 6. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Deutsche Arbeitsfront (DAF) als zentrale Institution der nationalsozialistischen Wirtschafts- und Ideologiepolitik. Sie beleuchtet deren Wesen, Aufgaben und Struktur, wobei die Veränderungen der Organisationsform im Laufe ihrer Existenz berücksichtigt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Rolle der DAF bei der Bildung einer Volksgemeinschaft und der Erzeugung „kriegsfähigen Humankapitals“. Die Arbeit analysiert auch den Einfluss der DAF auf die nationalsozialistische Sozialpolitik.
- Die Zerschlagung der freien Gewerkschaften und der Aufstieg der DAF
- Der organisatorische Aufbau und die flexible Struktur der DAF
- Die Rolle der DAF in der nationalsozialistischen Betriebspolitik und der ideologischen Prägung des Nachwuchses
- Die Finanzierung der DAF
- Die DAF als Instrument der Volksgemeinschaft und Kriegsvorbereitung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung und Fragestellung: Die Einleitung beschreibt die Arbeit als eine Untersuchung der Deutschen Arbeitsfront (DAF) im Nationalsozialismus. Sie betont die sich verändernde Organisationsstruktur der DAF und ihren Fokus auf die Bildung einer Volksgemeinschaft und die Schaffung von "kriegsfähigem Humankapital". Die Zerschlagung der Gewerkschaften wird als notwendige Vorbedingung für das Entstehen der DAF dargestellt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Organisationsstruktur, die Ideologie und die Betriebspolitik der DAF.
2. Die Zerschlagung der Gewerkschaften: Dieses Kapitel analysiert die systematische Zerschlagung der freien Gewerkschaften durch das nationalsozialistische Regime. Es beschreibt die Umwidmung des traditionellen "Tags der Arbeit" zum "Tag der nationalen Arbeit" als einen ersten Schritt zur Unterwerfung der Arbeiterschaft unter das NS-Regime. Die Gewerkschaften werden als "Sammelbecken" marxistischen Gedankenguts dargestellt und deren Ausschaltung als Voraussetzung für die Erreichung der Ziele des Regimes präsentiert. Der 2. Mai 1933 markiert den entscheidenden Punkt der gewaltsamen Auflösung der Gewerkschaften.
3. Die Deutsche Arbeitsfront: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Aufbau und der Organisation der DAF. Es beleuchtet die Rolle von Robert Ley und beschreibt den organisatorischen Aufbau der DAF, der anfänglich einen provisorischen Charakter hatte. Die Entwicklung der DAF von einer Pseudogewerkschaft zu einer nationalsozialistischen Massenorganisation wird detailliert dargestellt, wobei die unklare Kompetenzverteilung bis zum Erlass des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit hervorgehoben wird.
4. Die Betriebsarbeit der DAF: Dieses Kapitel beschreibt die Aktivitäten der DAF im Betrieb. Es untersucht die Berufsausbildung, den Reichsberufswettkampf (RBWK) als Instrument des Leistungskampfes und die "Schönheit der Arbeit" als propagandistisches Element zur ideologischen Beeinflussung der Arbeitnehmer. Der Fokus liegt auf der ideologischen Prägung des Nachwuchses und der Integration der Arbeiterschaft in das NS-System.
5. Die Finanzierung der DAF: Dieses Kapitel behandelt die Finanzierung der DAF, welches einen detaillierten Einblick in die finanziellen Mittel und Methoden der Organisation geben würde. (Hinweis: Aufgrund des begrenzten Umfangs des Textes wird eine detaillierte Zusammenfassung dieses Kapitels hier nicht gegeben).
Schlüsselwörter
Deutsche Arbeitsfront (DAF), Nationalsozialismus, Gewerkschaften, Robert Ley, Volksgemeinschaft, Kriegsvorbereitung, Betriebspolitik, Ideologie, „Tag der nationalen Arbeit“, Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit, Reichsberufswettkampf (RBWK).
Häufig gestellte Fragen zur Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Deutsche Arbeitsfront (DAF) im Nationalsozialismus. Sie analysiert deren Wesen, Aufgaben und Struktur, mit besonderem Fokus auf deren Rolle bei der Bildung einer Volksgemeinschaft und der Schaffung von „kriegsfähigem Humankapital“, sowie deren Einfluss auf die nationalsozialistische Sozialpolitik. Die Veränderungen der Organisationsform der DAF im Laufe ihrer Existenz werden ebenfalls berücksichtigt.
Wie wird die Zerschlagung der Gewerkschaften dargestellt?
Die Arbeit beschreibt die systematische Zerschlagung der freien Gewerkschaften durch das nationalsozialistische Regime. Der „Tag der nationalen Arbeit“ wird als erster Schritt zur Unterwerfung der Arbeiterschaft dargestellt. Die Gewerkschaften werden als „Sammelbecken“ marxistischen Gedankenguts präsentiert, deren Ausschaltung als Voraussetzung für die Erreichung der NS-Ziele gesehen wird. Der 2. Mai 1933 wird als entscheidender Punkt der gewaltsamen Auflösung der Gewerkschaften hervorgehoben.
Welche Rolle spielt Robert Ley in dieser Arbeit?
Robert Ley, als Leiter der DAF, wird in Bezug auf den Aufbau und die Organisation der DAF beleuchtet. Seine Rolle im Prozess der Transformation der DAF von einer Pseudogewerkschaft zu einer nationalsozialistischen Massenorganisation wird untersucht.
Wie wird der organisatorische Aufbau der DAF beschrieben?
Die Arbeit beschreibt den anfänglich provisorischen Charakter des organisatorischen Aufbaus der DAF. Die Entwicklung von einer unscharfen Kompetenzverteilung bis zum Erlass des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit wird detailliert dargestellt. Die flexible Struktur und der Aufbau der DAF als nationalsozialistische Massenorganisation werden analysiert.
Welche Aktivitäten der DAF im Betrieb werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Betriebsarbeit der DAF, inklusive der Berufsausbildung, des Reichsberufswettkampfes (RBWK) als Instrument des Leistungskampfes und der propagandistischen Nutzung der „Schönheit der Arbeit“. Der Fokus liegt auf der ideologischen Prägung des Nachwuchses und der Integration der Arbeiterschaft in das NS-System.
Wie wird die Finanzierung der DAF behandelt?
Die Arbeit erwähnt die Finanzierung der DAF, plant jedoch aufgrund des begrenzten Umfangs keine detaillierte Zusammenfassung dieses Kapitels. Eine detailliertere Betrachtung der finanziellen Mittel und Methoden der Organisation wird angedeutet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren diese Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Deutsche Arbeitsfront (DAF), Nationalsozialismus, Gewerkschaften, Robert Ley, Volksgemeinschaft, Kriegsvorbereitung, Betriebspolitik, Ideologie, „Tag der nationalen Arbeit“, Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit, Reichsberufswettkampf (RBWK).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu Einleitung und Fragestellung, der Zerschlagung der Gewerkschaften, der Deutschen Arbeitsfront, der Betriebsarbeit der DAF, der Finanzierung der DAF und einem Resümee. Jedes Kapitel wird durch Unterkapitel weiter strukturiert.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die DAF als zentrale Institution der nationalsozialistischen Wirtschafts- und Ideologiepolitik. Sie beleuchtet deren Wesen, Aufgaben und Struktur und analysiert den Einfluss der DAF auf die nationalsozialistische Sozialpolitik.
- Arbeit zitieren
- Christian Gräber (Autor:in), 2008, Die Deutsche Arbeitsfront, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120432